Reiswein is nix für Schoppenpetzer
Verfasst: Dienstag 26. Januar 2016, 19:58
Guten Abend,
im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt ergab sich ein Kontakt zu einem emeritierten Professor, der eine außergewöhnliche Sammelleidenschaft pflegt. Er ist vernarrt in die feine Tischkultur der Japaner, in Sonderheit sammelt er Sakeschalen. Das sind hauchdünne zierliche Schalen, aus denen Reiswein getrunken (eher genippt) wird.
Ob ich auch Sakeschalen drechseln könnte, aber bitte nur aus europäischen Hölzern und ohne die in Asien übliche hochfeine Lackschicht (Urushi), fragte er. Was Japaner können, dürften auch Europäer schaffen, erwiderte ich großspurig und legte los. (Die meisterliche Lackierung hätte ich mir natürlich nicht zugetraut; um diese Kunst zu erlernen, würde meine Lebens-Restlaufzeit nicht mehr ausreichen).
Die ersten Resultate zeige ich hier. Die Schalen sind aus Buchsbaum, Birne, Birke, Speierling und Wacholder. Die Form ist traditionell, der Durchmesser schwankt zwischen 90 und 110 mm, der Fuß ist innen ausgedreht, die Wände sind durchgehend zwischen 1,5 und 2,5 mm stark, die Schalen sind weder mit Öl noch mit anderen Mitteln behandelt. Um ein sicheres und abdruckloses Spannen zu ermöglichen, habe ich mir aus weichem Holz Hilfsfutter gedreht.
Mein Lieblingsgetränk, Apfelwein, werde ich gewiss niemals aus diesen exotischen Gefäßen schlürfen.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Fotos dank der Hilfe von GH hochgeladen.
im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt ergab sich ein Kontakt zu einem emeritierten Professor, der eine außergewöhnliche Sammelleidenschaft pflegt. Er ist vernarrt in die feine Tischkultur der Japaner, in Sonderheit sammelt er Sakeschalen. Das sind hauchdünne zierliche Schalen, aus denen Reiswein getrunken (eher genippt) wird.
Ob ich auch Sakeschalen drechseln könnte, aber bitte nur aus europäischen Hölzern und ohne die in Asien übliche hochfeine Lackschicht (Urushi), fragte er. Was Japaner können, dürften auch Europäer schaffen, erwiderte ich großspurig und legte los. (Die meisterliche Lackierung hätte ich mir natürlich nicht zugetraut; um diese Kunst zu erlernen, würde meine Lebens-Restlaufzeit nicht mehr ausreichen).
Die ersten Resultate zeige ich hier. Die Schalen sind aus Buchsbaum, Birne, Birke, Speierling und Wacholder. Die Form ist traditionell, der Durchmesser schwankt zwischen 90 und 110 mm, der Fuß ist innen ausgedreht, die Wände sind durchgehend zwischen 1,5 und 2,5 mm stark, die Schalen sind weder mit Öl noch mit anderen Mitteln behandelt. Um ein sicheres und abdruckloses Spannen zu ermöglichen, habe ich mir aus weichem Holz Hilfsfutter gedreht.
Mein Lieblingsgetränk, Apfelwein, werde ich gewiss niemals aus diesen exotischen Gefäßen schlürfen.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Fotos dank der Hilfe von GH hochgeladen.