Liebe Holzspezialisten,
heute habe ich ein paar Stücke von einem Apfelbaum bekommen, dieser war beim letzten Sturm umgefallen.
Leider waren die Stücke schon eingekürzt, jetzt sind sie noch 80 cm lang und haben einen Durchmesser von 20 bis 30 cm.
Die Kopfenden habe ich mit Anchorseal eingestrichen.
Ich möchte das Holz gerne einlagern.
Was ist zu tun?
Rinde ab?
Aufschneiden in welchen Maßen?
Ich würde mich freuen, wenn ich auf eure Erfahrungen zugreifen könnte.
Viele Grüße aus Alpen am Niederrhein
Wilfried
3. internationales Blaues Drechslertreffen in Frankreich - 24. Sept. bis 01. Okt. 2025
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Apfelbaumholz, wie lagern
- WilhFried
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Re: Apfelbaumholz, wie lagern
Hi WilhFried,
Ich lagere selbst einges an Holz sowohl in einer Trockenkammer, als auch draußen ein.
Ich kann dir soviel:
1) Rinde ab oder den Splint entfernen... hab ich auch von eingen gesagt bekommen. Diese haben gemeint, dass der Splint weiter hineinwandern würde, wenn man ihn nicht entfernt. Da kann ich Entwarnung geben. Habe ca. 30 Bohlen Roteiche eingeschnitten, jeweils mit ca. 1cm Splint pro Seite. Sobald die Bohle trocknet und somit auch der Splint trocknet, entsteht kein weiterer. Vorrausgesetzt, das Holz bleibt auch trocken.
2) Aufschneiden. Dazu würde ich dir eigentlich raten. zum einen braucht das Rundholz wesentlich länger zum trocken, und zum anderen entstehen im Rundholz beim Trocknen eher Trocknungsrisse. Dies hat damit zu tun, dass das Holz untschiedlich beim Trocknen schwindet ( radial, zur Faser und quer zur Faser).
ich würde mir jedoch genau überlegen, was ich später aus den Bohlen machen möchte (Schalen, etc.) Dem entschprechend musst du die Dicke wählen.
3) Rechne vielleicht noch ca. 0,5cm zu deiner fertigen Bohlenstärke dazu.( --> Trocknungschwund). oder noch mehr, je nachdem, ob du es vorher nochmal über eine Dickte "jagen" möchtest.
4) Lagerhölzer. Lass ausreichend Luft zwischen den Bohlen (Schimmel, etc. Des Weiteren hast du einfach besseren Luftaustausch, bzw. Luftzirkulation. Stehende luft trocknet nicht.) lass ruhig 1cm bis 2cm luft zwischen den Bohlen. Und lüfte deinen Lagerraum regelmäßig.
5) "Gewichte"?? Du kannst dir theoretisch überlegen, ob du auf deine Bohlen noch Gewichte packst, oder die mit einem Spanngurt zusammen ziehst... Denn Holz kann sich beim Trocknen auch verwinden.
6) Wachs oder Leim. Gute Idee. Benutze ich bei meinen Kanteln auch, bei großen Bohlen benutze ich jedoch Windeisen oder auch Welleisen. Diese schlägst du einfach in die Stirnseiten. Diese sollen entstehende Risse verhindern.
und dann halt noch Geduld... :mrgreen:
An die anderen: das sind meine Erfahrungen.. Fals ihr mir widersprecht oder andere Erfahrungen habt, korrigiert mich.
:prost
Gruß Noel K.
Ich lagere selbst einges an Holz sowohl in einer Trockenkammer, als auch draußen ein.
Ich kann dir soviel:
1) Rinde ab oder den Splint entfernen... hab ich auch von eingen gesagt bekommen. Diese haben gemeint, dass der Splint weiter hineinwandern würde, wenn man ihn nicht entfernt. Da kann ich Entwarnung geben. Habe ca. 30 Bohlen Roteiche eingeschnitten, jeweils mit ca. 1cm Splint pro Seite. Sobald die Bohle trocknet und somit auch der Splint trocknet, entsteht kein weiterer. Vorrausgesetzt, das Holz bleibt auch trocken.
2) Aufschneiden. Dazu würde ich dir eigentlich raten. zum einen braucht das Rundholz wesentlich länger zum trocken, und zum anderen entstehen im Rundholz beim Trocknen eher Trocknungsrisse. Dies hat damit zu tun, dass das Holz untschiedlich beim Trocknen schwindet ( radial, zur Faser und quer zur Faser).
ich würde mir jedoch genau überlegen, was ich später aus den Bohlen machen möchte (Schalen, etc.) Dem entschprechend musst du die Dicke wählen.
3) Rechne vielleicht noch ca. 0,5cm zu deiner fertigen Bohlenstärke dazu.( --> Trocknungschwund). oder noch mehr, je nachdem, ob du es vorher nochmal über eine Dickte "jagen" möchtest.
4) Lagerhölzer. Lass ausreichend Luft zwischen den Bohlen (Schimmel, etc. Des Weiteren hast du einfach besseren Luftaustausch, bzw. Luftzirkulation. Stehende luft trocknet nicht.) lass ruhig 1cm bis 2cm luft zwischen den Bohlen. Und lüfte deinen Lagerraum regelmäßig.
5) "Gewichte"?? Du kannst dir theoretisch überlegen, ob du auf deine Bohlen noch Gewichte packst, oder die mit einem Spanngurt zusammen ziehst... Denn Holz kann sich beim Trocknen auch verwinden.
6) Wachs oder Leim. Gute Idee. Benutze ich bei meinen Kanteln auch, bei großen Bohlen benutze ich jedoch Windeisen oder auch Welleisen. Diese schlägst du einfach in die Stirnseiten. Diese sollen entstehende Risse verhindern.
und dann halt noch Geduld... :mrgreen:
An die anderen: das sind meine Erfahrungen.. Fals ihr mir widersprecht oder andere Erfahrungen habt, korrigiert mich.
:prost
Gruß Noel K.
Fals Plan A nicht funktioniert.... das Alphabet bietet 25 weitere Möglichkeiten.
In diesem Sinne schöne Grüße
Noel K.
In diesem Sinne schöne Grüße
Noel K.
- Schaber
- Beiträge: 4617
- Registriert: Donnerstag 6. April 2006, 15:35
- Name: Jürgen
- Zur Person: verstorben
- Drechselbank: Stratos
Re: Apfelbaumholz, wie lagern
Wilfried,
in jedem Fall im Kern trennen, und zwar großzügig! Der unmittelbare Kernbereich muß weg!!!! Die Rinde auch, hatte Noel ja schon geschrieben. Ob der Splint bei Apfel so rißbildend ist wie z.B. bei Pflaume, weiß ich nicht, glaube ich auch nicht.
Dann kühl , trocken und nicht zugig lagern. Bei dem Durchmesser lohnt ein Einschneiden in Bretter eher nicht, insofern ist Vordrehen eine Option, weil Apfel nun mal reißfreudig ist und der Baum ja nicht gerade zum optimalen Zeitpunkt gestorben ist. Aber schee isses scho!
Gruß
Jürgen
in jedem Fall im Kern trennen, und zwar großzügig! Der unmittelbare Kernbereich muß weg!!!! Die Rinde auch, hatte Noel ja schon geschrieben. Ob der Splint bei Apfel so rißbildend ist wie z.B. bei Pflaume, weiß ich nicht, glaube ich auch nicht.
Dann kühl , trocken und nicht zugig lagern. Bei dem Durchmesser lohnt ein Einschneiden in Bretter eher nicht, insofern ist Vordrehen eine Option, weil Apfel nun mal reißfreudig ist und der Baum ja nicht gerade zum optimalen Zeitpunkt gestorben ist. Aber schee isses scho!
Gruß
Jürgen
- WilhFried
- Beiträge: 192
- Registriert: Sonntag 11. Oktober 2009, 07:50
- Drechselbank: Killinger 1500
Re: Apfelbaumholz, wie lagern
Hallo Noel und Jürgen,
recht herzlichen Dank für eure Informationen.
Danke
Wilfried
recht herzlichen Dank für eure Informationen.
Danke
Wilfried
- Mephy
- Beiträge: 840
- Registriert: Freitag 4. Oktober 2013, 19:58
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- Zur Person: Wenn Du mehr über mich erfahren möchtest, besuche meine WEB-Seite
www.drechsel-formen.ch
MIDI II
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- Kontaktdaten:
Re: Apfelbaumholz, wie lagern
Hallo Wilfried,
Eigentlich hast Du schon genügend Ratschläge erhalten. Denke einfach daran den Herzschnitt genügend gross zu machen, denn da beginnt die "Reissfreudigkeit". Ich schliesse meine Bohlenenden mit einem Alten Ski-Wachsgerät mit Paraffinwachs. Einfach billig und zweckmässig. Noch eine alte Bauernregel für den Holzschlag: Schlage nur Bäume in den Monaten mit einem "R" am Ende, also von September bis Februar.
Mephy
Eigentlich hast Du schon genügend Ratschläge erhalten. Denke einfach daran den Herzschnitt genügend gross zu machen, denn da beginnt die "Reissfreudigkeit". Ich schliesse meine Bohlenenden mit einem Alten Ski-Wachsgerät mit Paraffinwachs. Einfach billig und zweckmässig. Noch eine alte Bauernregel für den Holzschlag: Schlage nur Bäume in den Monaten mit einem "R" am Ende, also von September bis Februar.
Mephy
Aus dem Hades:
"Nur wem schon ein Stück Holz um die Ohren geflogen ist, weiss die Unwucht zu schätzen"
Mephy
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