Papierverleimung und Seifenverleimung: Technik und Anwendungsbeispiele – Pfälzer Monatstreffen April
Papierverleimung – „okay, schon mal gehört aber noch nicht probiert“ … Seifenverleimung – „noch nie gehört, geht das überhaupt?!“ So oder so ähnlich waren die ersten Reaktionen bei vielen Drechser/innen. Andererseits gab es auch einige, die durchaus Erfahrungen mit diesen wieder lösbaren Verleimtechniken hatten und ihr Wissen beigetragen haben.


1. erste Holzseite mit einem trockenen Stück Seife abrubbeln
2. mit dem Finger verstreichen, damit keine groben Seifenbröckchen auf der Fläche zurückbleiben
3. zweite Holzseite mit Holzleim bestreichen
4. verpressen Nach dem Aushärten wird die Leimstelle mit Hilfe eines Messers, das mit einem Hammer in die Leimnaht geschlagen wird, gespalten

1. beide Holzseiten mit Holzleim bestreichen
2. ein Stück Zeitungspapier auf eine Holzseite glatt auflegen
3. Verpressen Nach dem Aushärten wird die Leimstelle mit Hilfe eines Messers, das mit einem Hammer in die Leimnaht geschlagen wird, gespalten
Reinhard drechselte Rundprofile, die nach dem Spalten als „Halbprofile mit glatter Rückseite“ verfügbar waren. Solche Halbprofile wurden und werden als Verzierungselemente zum Beispiel auf Schränken verwendet.
Angeregt durch eine von dem Niederländer Ger Vervoort im Heft 43 (Sommer 2018) des DRECHSLERMAGAZINS gezeigte Herstellung eines Kerzenständers mit Umkehrtechnik, nahm sich Jürgen dieser alten Methode auf der Basis einer lösbaren Verleimung an. Er hatte seifenverleimte Kanteln dabei, mit denen die „Umkehrtechnik“ umgesetzt werden konnte … also … außen eine Profilierung drechseln, die beim Trennen und Drehen der beiden verleimten Hälften innen eine ansprechende Form ergeben, weil sich nun die außen gedrechselten Profile innen gegenüberstehen.
In guter Tradition wurde wieder probiert und diskutiert. In großer Konzentration und lockerer Atmosphäre flogen die Späne und gute Laune breitete sich aus. Auch die Sicherung der Verleimung mit einer kleinen Verschraubung oder mit angelegten Kabelbindern an den beiden Enden der Kanteln war Thema. Ignaz Meder ergänzte, dass die Sicherung auch elegant mit einer kleinen Leimgabe ohne Trennmittel auf den äußeren zwei Zentimetern an den beiden Enden der Kantel erreicht werden könne (nach Aushärtung und erledigter Bearbeitung werden dann die fest verleimten 2 cm an beiden Enden abgesägt und die Seifenverleimung mit dem Messer wie üblich getrennt).


Schöne Grüße, Jürgen Joos ... Bernd Schneider steht schon bereit - weitere Bilder folgen!