3. internationales Blaues Drechslertreffen in Frankreich - 24. Sept. bis 01. Okt. 2025
https://www.german-woodturners.de/viewtopic.php?t=21720
Bitte in die Teilnehmerliste eintragen.
https://lite.framacalc.org/ca-tourne-a- ... -2025-a98m
https://www.german-woodturners.de/viewtopic.php?t=21720
Bitte in die Teilnehmerliste eintragen.
https://lite.framacalc.org/ca-tourne-a- ... -2025-a98m
Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
- Snakyjoe
- Beiträge: 146
- Registriert: Sonntag 23. August 2020, 17:00
- Name: Egbert Heller
- Zur Person: Schon allein für Holz lohnt es sich zu leben.
- Drechselbank: STRATOS XL
- Wohnort: Luckenwalde, Heideweg 7
Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Guten Morgen liebe Drechselgemeinde,
ich empfinde es aus mehrfacher Hinsicht als Privileg, Mitglied hier zu sein.
Das möchte ich eingangs meines Türchens gern erklären, denn es hat viel mit dem heutigen Thema zu tun.
Zunächst gab es da mal den kleinen Egbert, der viel lieber zum Tischler in seinem Dorf ging, als mit seinen Freunden Fussball zu spielen.
Schon im Vorschulalter klopfte ich außen, auf den Zehenspitzen stehend, an das Werkstattfenster von Meister Berthold. Dieser gab zwar den Brummbär, der nicht bei der Arbeit gestört werden wollte, konnte jedoch meinen leuchtenden Kinderaugen nicht widerstehen und ließ mich in sein nach Hobelspänen duftendes Paradies.
Da sämtliche Maschinen in der Tischlerei mit riesigen Transmisionsriemen aus Förderbandummi über mehrere Wellen unter der Werkstattdecke angetrieben wurden, wies der Meister mir einen großen Haufen Hobelspäne neben seiner Hobelbank als dauerhaften Stützpunkt zu und fuhr mit seiner Arbeit fort. So verbrachte ich ganze Tage meiner Kindheit damit, ihm über die Schulter bzw. auf seine knochigen Hände zu schauen:
Wie er auf einem Rollwagen eine rohe Bohle in die Halle fuhr, sie besäumte, an der Säge aufteilte und abrichtete. Danach begann die Handarbeit mit Metermaß und Zimmermannsbleistift, den er stets hinter dem Bügel seiner Hornbrille trug. Der Handhobel ließ die Späne fliegen und die Finger des Meisters streichelten in einer geheimnisvollen Zwiesprache über das Holz. Das Holz schien ihm zu antworten, denn er wechselte die Werkzeuge oder nickte zufrieden und zündete sich lächelnd seine Pfeife an. Gegen 10:00 Uhr teilte er sein Frühstücksbrot mit mir und um 12:00 Uhr schickte er mich nachhause, damit meine Mutter nicht unruhig werden würde. Nachmittags kam ich zurück, um zu sehen, wie aus dem Holz inzwischen ein Fensterrahmen wurde. Mit fließenden Bewegungen zog Meister Berthold den Glasschneider über die Scheiben, legte sie in den Rahmen und begann den Fensterkitt aufzutragen. Der Geruch des Kitts mischte sich mit dem Duft des Nadelholzes, ein Aroma, dass ich noch heute riechen kann, wenn ich die Augen schließe.
Am späten Nachmittag lag ein nach Leinölfirnis duftendes, fertiges Fenster auf der Werkbank und Berthold saß mit mir zusammen auf der breiten, groben Bank vor der Werkstatt, auf die er mich jedesmal hochheben musste. Bedächtig stopfte er sich eine weitere Pfeife, ein Unternehmen, das mit meinen Kinderaugen betrachtet etwas außerordentlich Kompliziertes sein musste, denn es dauerte gefühlt eine Stunde.
Dies alles übte auf den kleinen Jungen, der ich damals war, eine unbeschreibliche Faszination aus, die mich mit einem Glücksgefühl erfüllte. Ich fühlte ganz tief in meinem Inneren, dass ich die Sprache des Holzes lernen möchte genau wie Meister Berthold sie sprach und verstand. Der Duft in der Werkstatt, die Verwandlung eines groben Holzes in ein Fenster wie von Zauberhand, die geradezu ansteckende Ruhe und gute Laune des Meisters, das alles hat mich unbewusst beeinflusst.
Warum diese Geschichte? Nun, mein Herzenswunsch war danach, ein Holzhandwerk zu erlernen, genau wie Meister Berthold.
Mein Vater hatte andere Pläne mit mir und so kam es, dass ich studieren musste und schließlich im Büro vor einem Computer einen großen Teil meines Berufslebens verbrachte. Damals hatte ich noch nicht genug Kreuz, meinen eigenen Weg zu gehen.
Nachdem meine Kinder aus dem Haus und auf sicheren (selbstgewählten) beruflichen Füßen gelandet waren, konnte ich mir nun endlich meinen Herzenswunsch aus Kindertagen erfüllen: Ich richtete mir meine eigene Holzwerkstatt ein, in deren Zentrum eine Drechselbank steht. Manchmal müssen Wünsche etwas länger warten. Aber ich denke fast jeden Tag an Meister Berthold und den Haufen Hobelspäne in dem ich bei ihm saß, wenn ich in meine Werkstatt komme. Und so ist für mich eigentlich jeden Tag Weihnachten.
Doch nicht alle Menschen können sich zu Weihnachten ihre Wünsche erfüllen.
Und so komme ich zu Teil 2 des Privilegs: Wir Drechsler pflegen ein Hobby, das man sich leisten können muss.
Nicht alle Menschen können das Weihnachtsfest so unbeschwert, fröhlich, sorglos und wohlbehütet begehen,
wie die meisten von uns: Im Warmen, unter einem reich geschmückten Weihnachtsbaum liegen Geschenke,
im Backofen brutzelt die Weihnachtsgans und das ganze Haus duftet nach Lebkuchen und Räucherkerzen.
Es gibt auch Menschen, die allein und ohne das meiste vom eben genannten die Feiertage verbringen werden.
An diese möchte ich mit dem nachfolgenden Gedicht von Joachim Ringelnatz erinnern.
Meine Frau und ich haben zudem entschieden, einen Teil unserer Markteinnahmen für ein soziales Projekt zu spenden,
um Menschen in Not zu unterstützen.
Hier ein paar Fotos von unserem letzten Marktstand im Krongut Bornstedt (Potsdam):
Doch lassen wir nun Ringelnatz zu Wort kommen, der meist sehr viel fröhlicher in seinen Versen war,
den aber einst zu Weihnachten die Nachdenklichkeit die Feder führte:
Einsiedlers Heiliger Abend
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Ich hab’ in den Weihnachtstagen -
Ich weiß auch, warum -
Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
Der ist ganz verkrüppelt und krumm.
Ich bohrte ein Loch in die Diele
Und steckte ihn da hinein
Und stellte rings um ihn viele
Flaschen Burgunderwein.
Und zierte, um Baumschmuck und Lichter
Zu sparen, ihn abends noch spät
Mit Löffeln, Gabeln und Trichter
Und anderem blanken Gerät.
Ich kochte zur heiligen Stunde
Mir Erbsensuppe und Speck
Und gab meinem fröhlichen Hunde
Gulasch und litt seinen Dreck.
Und sang aus burgundernder Kehle
Das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele
Alles das, was ich mied.
Es glimmte petroleumbetrunken
Später der Lampendocht.
Ich saß in Gedanken versunken.
Da hat’s an der Tür gepocht.
Und pochte wieder und wieder.
Es konnte das Christkind sein.
Und klang’s nicht wie Weihnachtslieder?
Ich aber rief nicht: “Herein!”
Ich zog mich aus und ging leise
Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,
Und dankte auf krumme Weise
Lallend dem lieben Gott.
Ich wünsche Euch allen eine besinnliche und schöne Weihnachtszeit im Kreise der Familie.
Egbert
ich empfinde es aus mehrfacher Hinsicht als Privileg, Mitglied hier zu sein.
Das möchte ich eingangs meines Türchens gern erklären, denn es hat viel mit dem heutigen Thema zu tun.
Zunächst gab es da mal den kleinen Egbert, der viel lieber zum Tischler in seinem Dorf ging, als mit seinen Freunden Fussball zu spielen.
Schon im Vorschulalter klopfte ich außen, auf den Zehenspitzen stehend, an das Werkstattfenster von Meister Berthold. Dieser gab zwar den Brummbär, der nicht bei der Arbeit gestört werden wollte, konnte jedoch meinen leuchtenden Kinderaugen nicht widerstehen und ließ mich in sein nach Hobelspänen duftendes Paradies.
Da sämtliche Maschinen in der Tischlerei mit riesigen Transmisionsriemen aus Förderbandummi über mehrere Wellen unter der Werkstattdecke angetrieben wurden, wies der Meister mir einen großen Haufen Hobelspäne neben seiner Hobelbank als dauerhaften Stützpunkt zu und fuhr mit seiner Arbeit fort. So verbrachte ich ganze Tage meiner Kindheit damit, ihm über die Schulter bzw. auf seine knochigen Hände zu schauen:
Wie er auf einem Rollwagen eine rohe Bohle in die Halle fuhr, sie besäumte, an der Säge aufteilte und abrichtete. Danach begann die Handarbeit mit Metermaß und Zimmermannsbleistift, den er stets hinter dem Bügel seiner Hornbrille trug. Der Handhobel ließ die Späne fliegen und die Finger des Meisters streichelten in einer geheimnisvollen Zwiesprache über das Holz. Das Holz schien ihm zu antworten, denn er wechselte die Werkzeuge oder nickte zufrieden und zündete sich lächelnd seine Pfeife an. Gegen 10:00 Uhr teilte er sein Frühstücksbrot mit mir und um 12:00 Uhr schickte er mich nachhause, damit meine Mutter nicht unruhig werden würde. Nachmittags kam ich zurück, um zu sehen, wie aus dem Holz inzwischen ein Fensterrahmen wurde. Mit fließenden Bewegungen zog Meister Berthold den Glasschneider über die Scheiben, legte sie in den Rahmen und begann den Fensterkitt aufzutragen. Der Geruch des Kitts mischte sich mit dem Duft des Nadelholzes, ein Aroma, dass ich noch heute riechen kann, wenn ich die Augen schließe.
Am späten Nachmittag lag ein nach Leinölfirnis duftendes, fertiges Fenster auf der Werkbank und Berthold saß mit mir zusammen auf der breiten, groben Bank vor der Werkstatt, auf die er mich jedesmal hochheben musste. Bedächtig stopfte er sich eine weitere Pfeife, ein Unternehmen, das mit meinen Kinderaugen betrachtet etwas außerordentlich Kompliziertes sein musste, denn es dauerte gefühlt eine Stunde.
Dies alles übte auf den kleinen Jungen, der ich damals war, eine unbeschreibliche Faszination aus, die mich mit einem Glücksgefühl erfüllte. Ich fühlte ganz tief in meinem Inneren, dass ich die Sprache des Holzes lernen möchte genau wie Meister Berthold sie sprach und verstand. Der Duft in der Werkstatt, die Verwandlung eines groben Holzes in ein Fenster wie von Zauberhand, die geradezu ansteckende Ruhe und gute Laune des Meisters, das alles hat mich unbewusst beeinflusst.
Warum diese Geschichte? Nun, mein Herzenswunsch war danach, ein Holzhandwerk zu erlernen, genau wie Meister Berthold.
Mein Vater hatte andere Pläne mit mir und so kam es, dass ich studieren musste und schließlich im Büro vor einem Computer einen großen Teil meines Berufslebens verbrachte. Damals hatte ich noch nicht genug Kreuz, meinen eigenen Weg zu gehen.
Nachdem meine Kinder aus dem Haus und auf sicheren (selbstgewählten) beruflichen Füßen gelandet waren, konnte ich mir nun endlich meinen Herzenswunsch aus Kindertagen erfüllen: Ich richtete mir meine eigene Holzwerkstatt ein, in deren Zentrum eine Drechselbank steht. Manchmal müssen Wünsche etwas länger warten. Aber ich denke fast jeden Tag an Meister Berthold und den Haufen Hobelspäne in dem ich bei ihm saß, wenn ich in meine Werkstatt komme. Und so ist für mich eigentlich jeden Tag Weihnachten.
Doch nicht alle Menschen können sich zu Weihnachten ihre Wünsche erfüllen.
Und so komme ich zu Teil 2 des Privilegs: Wir Drechsler pflegen ein Hobby, das man sich leisten können muss.
Nicht alle Menschen können das Weihnachtsfest so unbeschwert, fröhlich, sorglos und wohlbehütet begehen,
wie die meisten von uns: Im Warmen, unter einem reich geschmückten Weihnachtsbaum liegen Geschenke,
im Backofen brutzelt die Weihnachtsgans und das ganze Haus duftet nach Lebkuchen und Räucherkerzen.
Es gibt auch Menschen, die allein und ohne das meiste vom eben genannten die Feiertage verbringen werden.
An diese möchte ich mit dem nachfolgenden Gedicht von Joachim Ringelnatz erinnern.
Meine Frau und ich haben zudem entschieden, einen Teil unserer Markteinnahmen für ein soziales Projekt zu spenden,
um Menschen in Not zu unterstützen.
Hier ein paar Fotos von unserem letzten Marktstand im Krongut Bornstedt (Potsdam):
Doch lassen wir nun Ringelnatz zu Wort kommen, der meist sehr viel fröhlicher in seinen Versen war,
den aber einst zu Weihnachten die Nachdenklichkeit die Feder führte:
Einsiedlers Heiliger Abend
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Ich hab’ in den Weihnachtstagen -
Ich weiß auch, warum -
Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
Der ist ganz verkrüppelt und krumm.
Ich bohrte ein Loch in die Diele
Und steckte ihn da hinein
Und stellte rings um ihn viele
Flaschen Burgunderwein.
Und zierte, um Baumschmuck und Lichter
Zu sparen, ihn abends noch spät
Mit Löffeln, Gabeln und Trichter
Und anderem blanken Gerät.
Ich kochte zur heiligen Stunde
Mir Erbsensuppe und Speck
Und gab meinem fröhlichen Hunde
Gulasch und litt seinen Dreck.
Und sang aus burgundernder Kehle
Das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele
Alles das, was ich mied.
Es glimmte petroleumbetrunken
Später der Lampendocht.
Ich saß in Gedanken versunken.
Da hat’s an der Tür gepocht.
Und pochte wieder und wieder.
Es konnte das Christkind sein.
Und klang’s nicht wie Weihnachtslieder?
Ich aber rief nicht: “Herein!”
Ich zog mich aus und ging leise
Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,
Und dankte auf krumme Weise
Lallend dem lieben Gott.
Ich wünsche Euch allen eine besinnliche und schöne Weihnachtszeit im Kreise der Familie.
Egbert
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Snakyjoe am Sonntag 10. Dezember 2023, 15:40, insgesamt 2-mal geändert.
Ich bin nicht jung genug, um alles zu wissen. (Oscar Wilde)
- Ritschi
- Beiträge: 1255
- Registriert: Montag 9. Mai 2011, 22:04
- Name: Richard
- Drechselbank: Eigenbau und kl.Jet
- Wohnort: Bürgstadt
- Kontaktdaten:
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Moin Egbert,
da hast du ja schon sehr früh gewusst, wo du mal hinwillst, was du mal mit deinen Händen schaffen möchtest.
Eine wunderbare Geschichte aus deinem Leben, deiner Kindheit.
Dankeschön dafür und natürlich auch für die schönen Bilder und das Gedicht.
Ein sehr schönes Türchen hast du da geöffnet!
da hast du ja schon sehr früh gewusst, wo du mal hinwillst, was du mal mit deinen Händen schaffen möchtest.
Eine wunderbare Geschichte aus deinem Leben, deiner Kindheit.



Dankeschön dafür und natürlich auch für die schönen Bilder und das Gedicht.
Ein sehr schönes Türchen hast du da geöffnet!
Gruß ritschi
Wer sich nicht bewegt, kann nichts bewegen…..!
Wer sich nicht bewegt, kann nichts bewegen…..!
- Burgberger
- Beiträge: 2150
- Registriert: Samstag 28. Juli 2018, 15:03
- Name: Dieter
- Drechselbank: Twister 180
- Wohnort: Burgberg
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Griaß di Egbert,
Danke für das schöne Türchen. Ähnliches werden viele von uns Hobbydrechslern erlebt haben. Erst im "hohen" Alter haben wir die Zeit, den Platz und nicht zu vegessen das Geld, um eine schöne Wekstatt einzurichten.
Danke für die Geschichte, den Ringelnatz und die Bilder!
Eine Bitte hätte ich noch: kannst du die Herstellung der Schüsseln mal erklären und vielleicht noch ein paar Bilder davon einstellen? Gedrechselt und dann mit Acryl gefüllt oder ?
Liebe Grüße Dieter
Danke für das schöne Türchen. Ähnliches werden viele von uns Hobbydrechslern erlebt haben. Erst im "hohen" Alter haben wir die Zeit, den Platz und nicht zu vegessen das Geld, um eine schöne Wekstatt einzurichten.
Danke für die Geschichte, den Ringelnatz und die Bilder!
Eine Bitte hätte ich noch: kannst du die Herstellung der Schüsseln mal erklären und vielleicht noch ein paar Bilder davon einstellen? Gedrechselt und dann mit Acryl gefüllt oder ?
Liebe Grüße Dieter
Aus dem schönen Allgäu wünsche ich allen das Beste!
- franz.w
- Beiträge: 100
- Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 16:47
- Name: Franz Weingarten
- Drechselbank: Stratos FU230
- Wohnort: Bergheim
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Egbert
Danke für das schöne Türchen.
Ich meine ich könnte beim Lesen die Späne und den Kitt riechen.
Danke für den Einblick in deine Kindertage.
Ich wünsche mir das es mehr Menschen gibt wie dein Schreinermeister, die es schaffen Kinder positiv zu beeinflussen.
Danke für die Bilder.
Und Hut ab für die Schalen die ihr gemacht habt
Alles andere auf den Bildern ist auch super, aber die Schalen sind der Hammer

Gruß Franz
Danke für das schöne Türchen.
Ich meine ich könnte beim Lesen die Späne und den Kitt riechen.
Danke für den Einblick in deine Kindertage.
Ich wünsche mir das es mehr Menschen gibt wie dein Schreinermeister, die es schaffen Kinder positiv zu beeinflussen.
Danke für die Bilder.
Und Hut ab für die Schalen die ihr gemacht habt
Alles andere auf den Bildern ist auch super, aber die Schalen sind der Hammer
Gruß Franz
- Snakyjoe
- Beiträge: 146
- Registriert: Sonntag 23. August 2020, 17:00
- Name: Egbert Heller
- Zur Person: Schon allein für Holz lohnt es sich zu leben.
- Drechselbank: STRATOS XL
- Wohnort: Luckenwalde, Heideweg 7
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Dieter,
falls Du die 3 Teller auf Foto Nr1 meinst:
Das sind Teller, bei denen ich beim Drechseln feststelle, dass das Holz für einen schönen Teller nicht ausdrucksstark genug ist oder
- wie bei der Esche im Vordergrund - 2 Risse aufweist, die ich nicht füllen kann/will.
Dann beende ich die Stücke und sie wandern aus der Werkstatt unbehandelt (ohne Öl oder Wachs) direkt in das Atelier meiner Frau Petra.
Dort werden sie dann zur hölzernen Leinwand.
Petra versucht dann, die Macken des Holzes, wie z.B. die beiden Risse der Esche so in die Zeichnungen einzubinden, dass man sie als 3D-Effekt wahrnimmt. Der abgebrochene helle Ast auf dem Teller im Vordergrund wird also von 2 Rissen begrenzt und trägt die natürliche Maserung der Esche.
Die Steinchen, das Messer und die vielen anderen Dinge des Uferstreifens zeichnet Petra mit diversen Künstlerstiften auf das Holz. Dann bekommt jeder Stein / jeder Gegenstand seinen Schatten. Dann wird mehrfach mit Zwischenschliff lackiert.
Uns schon nach nur 4 Wochen Arbeit
ist ein bemalter Teller fertig.
Viele Grüße
Egbert
falls Du die 3 Teller auf Foto Nr1 meinst:
Das sind Teller, bei denen ich beim Drechseln feststelle, dass das Holz für einen schönen Teller nicht ausdrucksstark genug ist oder
- wie bei der Esche im Vordergrund - 2 Risse aufweist, die ich nicht füllen kann/will.
Dann beende ich die Stücke und sie wandern aus der Werkstatt unbehandelt (ohne Öl oder Wachs) direkt in das Atelier meiner Frau Petra.
Dort werden sie dann zur hölzernen Leinwand.
Petra versucht dann, die Macken des Holzes, wie z.B. die beiden Risse der Esche so in die Zeichnungen einzubinden, dass man sie als 3D-Effekt wahrnimmt. Der abgebrochene helle Ast auf dem Teller im Vordergrund wird also von 2 Rissen begrenzt und trägt die natürliche Maserung der Esche.
Die Steinchen, das Messer und die vielen anderen Dinge des Uferstreifens zeichnet Petra mit diversen Künstlerstiften auf das Holz. Dann bekommt jeder Stein / jeder Gegenstand seinen Schatten. Dann wird mehrfach mit Zwischenschliff lackiert.
Uns schon nach nur 4 Wochen Arbeit

Viele Grüße
Egbert
Zuletzt geändert von Snakyjoe am Sonntag 10. Dezember 2023, 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin nicht jung genug, um alles zu wissen. (Oscar Wilde)
- Burgberger
- Beiträge: 2150
- Registriert: Samstag 28. Juli 2018, 15:03
- Name: Dieter
- Drechselbank: Twister 180
- Wohnort: Burgberg
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Egbert,
gratuliere Dir zu Deiner Künstlerin - ich sag nur : Wahnsinn.
Grüße Dieter
gratuliere Dir zu Deiner Künstlerin - ich sag nur : Wahnsinn.

Grüße Dieter
Aus dem schönen Allgäu wünsche ich allen das Beste!
- Mali
- Beiträge: 901
- Registriert: Dienstag 25. Oktober 2016, 17:18
- Name: Barbara
- Drechselbank: Stratos XL
- Wohnort: Herscheid
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Egbert,
auch ich möchte mich anschließen, vielen Dank
an den schönen Einblick in Deine Kindheit und das Du Deinen
Traum nie vergessen hast und ihn jetzt leben darfst
Eigentlich ist es ja schon etwas schönes dass man noch träumen kann...
und ja, es geht uns eigentlich gut, wir stöhnen und schimpfen oftmals über Bagatellen!
Was man nicht vergessen sollte.
Lg und einen schönen zweiten Advent wünsche ich Euch allen
Barbara
auch ich möchte mich anschließen, vielen Dank
an den schönen Einblick in Deine Kindheit und das Du Deinen
Traum nie vergessen hast und ihn jetzt leben darfst

Eigentlich ist es ja schon etwas schönes dass man noch träumen kann...
und ja, es geht uns eigentlich gut, wir stöhnen und schimpfen oftmals über Bagatellen!
Was man nicht vergessen sollte.
Lg und einen schönen zweiten Advent wünsche ich Euch allen
Barbara
Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam eine, die wusste das nicht und hat es einfach gemacht!
- joschone
- Beiträge: 7866
- Registriert: Sonntag 18. November 2012, 11:50
- Name: Josef
- Drechselbank: Kreher/Vicmarc/Jet
- Wohnort: Olpe/Unterneger
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Ich habe gerade einen Tag in deiner Kindheit miterlebt und danke dir für diese Schilderung!
Das Türchen hat mich berührt!
Das Türchen hat mich berührt!

Josef
der aus dem schönen Negertal grüßt!
der aus dem schönen Negertal grüßt!
- Greenhoorn
- Beiträge: 694
- Registriert: Montag 21. November 2016, 21:58
- Name: Georg
- Drechselbank: Twister eco
- Wohnort: Hamm
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hab es beim Lesen genossen und miterlebt. Fast schon ein Stück Literatur. Du kannst nicht nur mit Holz sondern auch mit Sprache umgehen.


Gruß Georg
- Derfla
- Beiträge: 957
- Registriert: Freitag 29. November 2019, 13:53
- Name: Alfred
- Drechselbank: Killinger 1450 SE
- Wohnort: Warstein
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Egbert,
und danke für die absolut lesenswerte Schilderung deiner Zeit mit dem brummbärigen aber dir doch so zugewandten Schreinermeister.
Deinen Wunsch, dann mit dem geliebten Holz ins Berufsleben einzusteigen, kann ich soo nachvollziehen, durfte ich doch auch nicht Zimmermann werden, weil man so etwas damals mit Abitur nicht machte. Das hat sich durch die dualen Studiengänge heute zum Glück schon geändert.
Am Ende war ich auch mit meinem Berufsleben jenseits des Handwerks zufrieden, aber ganz am Ende, hat es mich, so, wie auch dich, wieder eingeholt und macht glücklich!
Danke und dir noch eine gute Adventszeit!
Alfred
und danke für die absolut lesenswerte Schilderung deiner Zeit mit dem brummbärigen aber dir doch so zugewandten Schreinermeister.
Deinen Wunsch, dann mit dem geliebten Holz ins Berufsleben einzusteigen, kann ich soo nachvollziehen, durfte ich doch auch nicht Zimmermann werden, weil man so etwas damals mit Abitur nicht machte. Das hat sich durch die dualen Studiengänge heute zum Glück schon geändert.
Am Ende war ich auch mit meinem Berufsleben jenseits des Handwerks zufrieden, aber ganz am Ende, hat es mich, so, wie auch dich, wieder eingeholt und macht glücklich!
Danke und dir noch eine gute Adventszeit!
Alfred
- Josch
- Beiträge: 4034
- Registriert: Sonntag 19. Februar 2017, 16:57
- Name: Joachim Schmidt
- Drechselbank: Stratos FU 230, Mini
- Wohnort: Schieder-Schwalenberg
- Kontaktdaten:
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10

Es hat uns große Freude bereitet. Ich wünsche dir noch viele schöne Stunden in der Werkstatt.
Grüße vom Feierabenddrechsler Joachim
(www.feierabenddrechsler.de)
(www.feierabenddrechsler.de)
- Snakyjoe
- Beiträge: 146
- Registriert: Sonntag 23. August 2020, 17:00
- Name: Egbert Heller
- Zur Person: Schon allein für Holz lohnt es sich zu leben.
- Drechselbank: STRATOS XL
- Wohnort: Luckenwalde, Heideweg 7
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo in die Runde,
vielen Dank für euren positiven Reaktionen auf meine Adventskalender-Premiere.
Meine Frau bedankt sich auch für die anerkennenden Worte zu den Tellern / Schalen und hat sich sehr darüber gefreut.
Ich bin sehr gespannt auf Türchen # 11.
Viele Grüße
Egbert
vielen Dank für euren positiven Reaktionen auf meine Adventskalender-Premiere.
Meine Frau bedankt sich auch für die anerkennenden Worte zu den Tellern / Schalen und hat sich sehr darüber gefreut.
Ich bin sehr gespannt auf Türchen # 11.
Viele Grüße
Egbert
Ich bin nicht jung genug, um alles zu wissen. (Oscar Wilde)
- Faulenzer
- Admin
- Beiträge: 9929
- Registriert: Samstag 8. Dezember 2012, 21:37
- Name: Frank
- Drechselbank: Kreher
- Wohnort: Wuppertal
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Welch schöne Geschichte. Die hat mich gerührt.
Beim Lesen hatte ich noch gehofft du würdest bei Meister Berthold eine Lehre machen.
Dein Vater hatte leider anderes im Sinn. Aber letztendlich bist du doch noch zum Holzhandwerk
gekommen.
Herzlichen Dank für deine wunderschöne Geschichte.
Beim Lesen hatte ich noch gehofft du würdest bei Meister Berthold eine Lehre machen.
Dein Vater hatte leider anderes im Sinn. Aber letztendlich bist du doch noch zum Holzhandwerk
gekommen.
Herzlichen Dank für deine wunderschöne Geschichte.
Gruß Frank
Halbbretonischer Wusel
Halbbretonischer Wusel
-
- Beiträge: 2513
- Registriert: Montag 6. April 2015, 20:29
- Name: Ludger Steven
- Zur Person: Vom Dachstuhl bis zum Einbaumöbel -- Holzhandwerk ist Passion
Und... ich komm von Hoff - Drechselbank: 2 mit Faktor 25,4
- Wohnort: Steinhagen-Patthorst
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Egbert
Danke für die schöne Geschichte.
Wer seinen Beruf lebt, dem ist es so oder so ähnlich ergangen. Und heute durfte ich wieder durch die heiligen Hallen des Holzhandwerksmuseum in Hiddenhausen wandeln und habe mich dabei so ein bisschen gefühlt wie " Meister Berthold"
Danke für die schöne Geschichte.
Wer seinen Beruf lebt, dem ist es so oder so ähnlich ergangen. Und heute durfte ich wieder durch die heiligen Hallen des Holzhandwerksmuseum in Hiddenhausen wandeln und habe mich dabei so ein bisschen gefühlt wie " Meister Berthold"
Gruß Ludger
Der krumme Baum lebt sein Leben.
Der gerade Baum wird zum Brett.
( aus China)
Der krumme Baum lebt sein Leben.
Der gerade Baum wird zum Brett.
( aus China)
-
- Beiträge: 492
- Registriert: Donnerstag 6. Februar 2014, 23:13
- Name: Jürgen Ludwig
- Drechselbank: Kreher
- Wohnort: Dessau-Roßlau
- Kontaktdaten:
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Egbert,
das hast du so schön geschrieben, dass man es miterleben konnte.
Gruß
Bratscher
das hast du so schön geschrieben, dass man es miterleben konnte.
Gruß
Bratscher
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
- Drechselfieber
- Admin
- Beiträge: 10577
- Registriert: Donnerstag 29. September 2011, 10:33
- Name: Hartmut
- Drechselbank: Geiger / Killinger
- Wohnort: Hamm
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Deine Geschichte ruf Erinnerungen wach.
Auf dem Land aufgewachsen, gab wie bei dir, nicht den Wunsch nach Fussball.
Der kam erst später und war KÖNIGSBLAU.
Ich habe mich auch in den Werkstätten aufgehalten. Ich habe auf die Dinge geschaut, die dort für mich abfielen.
Tischler, Sattler, Schreiner und der Schmied hatten immer etwas, was ich zum Basteln mitnehmen konnte.
So entstand mein erstes Wasserrad für den Graben vor der Tür. Die Energiewende war für mich vollzogen.
... und meine Bewunderung für die bemalten Teller.
Auf dem Land aufgewachsen, gab wie bei dir, nicht den Wunsch nach Fussball.
Der kam erst später und war KÖNIGSBLAU.
Ich habe mich auch in den Werkstätten aufgehalten. Ich habe auf die Dinge geschaut, die dort für mich abfielen.
Tischler, Sattler, Schreiner und der Schmied hatten immer etwas, was ich zum Basteln mitnehmen konnte.
So entstand mein erstes Wasserrad für den Graben vor der Tür. Die Energiewende war für mich vollzogen.
... und meine Bewunderung für die bemalten Teller.
Gruss Hartmut
Nimmst du jemand mit auf deinen Weg, schau nicht auf den Reiter, sondern auf sein Pferd. Wenn dich der Reiter verlässt, kannst du das Pferd noch gebrauchen. (Buschläuferweisheit/Alaska)
Nimmst du jemand mit auf deinen Weg, schau nicht auf den Reiter, sondern auf sein Pferd. Wenn dich der Reiter verlässt, kannst du das Pferd noch gebrauchen. (Buschläuferweisheit/Alaska)
- Rustikus
- Beiträge: 390
- Registriert: Donnerstag 25. November 2021, 13:23
- Name: Bernhard
- Drechselbank: Midi pro
- Wohnort: HVL Dorf
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Hallo Egbert,
hab' Dank für diese herzerwärmende Geschichte. Ich habe ähnliche Kindheitserinnerungen, und der Geruch nach Fensterkitt und Leinölfirnis ruft noch heute ein starkes, wohliges Heimatgefühl bei mir hervor.
Freundl. Grüße,
Bernhard
hab' Dank für diese herzerwärmende Geschichte. Ich habe ähnliche Kindheitserinnerungen, und der Geruch nach Fensterkitt und Leinölfirnis ruft noch heute ein starkes, wohliges Heimatgefühl bei mir hervor.
Freundl. Grüße,
Bernhard
Gibt es eine vergnüglichere Herausforderung als ein Stück Holz?
- drexler116
- Beiträge: 1358
- Registriert: Montag 4. Februar 2013, 10:12
- Name: Manni Pape
- Drechselbank: Geiger ,Lorch, Gradu
- Wohnort: Willebadessen Lützerweg 8
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Was seid ihr für ein tolles Team
Danke für dieses bewegende Türchen


Danke für dieses bewegende Türchen


Gruß von Manni aus Willebadessen - Niesen
- c.w.
- Beiträge: 3671
- Registriert: Donnerstag 3. Januar 2013, 08:43
- Name: Christine Wenzhöfer
- Zur Person: Ich bin in Köln in einer Künstlerfamilie aufgewachsen.
In der Zeit habe ich viel gemalt.
Seit meiner Ausbildung arbeite ich in der Landwirtschaft.
2005 habe ich mit dem drechseln begonnen .
ich habe viele Schalen gedrechselt bis ich erschreckt feststellen mußte
das ich in jedem stück Holz immer nur eine Schale gesehen habe.
also weg vom Schalendrechseln.................. - Drechselbank: Hager HDE 59
- Wohnort: Hünfelden
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
hallo Egbert
danke für deine schöne Geschichte die mich auch an meine Kindheit erinnert.
ich bin auch gerne in der Werkstatt meines Vatters gewesen. er hatte zwar auch eine Schreinerlehre hinter sich,
hat aber als Metallbildhauer weiter gemacht. mit ihm habe ich auch meine ersten Schweißübungen gemacht.
vielen
danke für deine schöne Geschichte die mich auch an meine Kindheit erinnert.
ich bin auch gerne in der Werkstatt meines Vatters gewesen. er hatte zwar auch eine Schreinerlehre hinter sich,
hat aber als Metallbildhauer weiter gemacht. mit ihm habe ich auch meine ersten Schweißübungen gemacht.
vielen

liebe Grüße Christine
ich bin auf dem Holzweg
ich bin auf dem Holzweg
- Maggus
- Beiträge: 336
- Registriert: Freitag 8. Januar 2021, 22:08
- Name: Markus
- Drechselbank: 3520B
- Wohnort: Hoitlingen
- Kontaktdaten:
Re: Adventskalender 2023 - Türchen Nr. 10
Offensichtlich hast Du, Egbert, mit Deiner Geschichte viele Kindheitserinnerungen geweckt und der Berufswunsch "Holzwurm" war auch bei mir lange vorhanden.
Heute ist Holz das Hobby und daher macht es umso mehr Freude.
Danke für das Türchen in die eigene Vergangenheit.
Markus
Heute ist Holz das Hobby und daher macht es umso mehr Freude.
Danke für das Türchen in die eigene Vergangenheit.
Markus