Es war Anfang der 70 er Jahre. Der kleine Ludger, aufgewachsen in dem kleinen Dörfchen Wambeln irgendwo im Niemandsland zwischen Sauerland, Münsterland, Ruhrgebiet und Teutoburger Wald verbrachte auch viel Zeit bei seiner Großmutter auf'm Knapp, einem kleinen Hügelzug an der A2 zwischen Kamener Kreuz und Kraftwerk Uentrop. Sein Onkel Theo, ein bis dato noch lediger Mitdreißiger hatte die kleine Landwirtschaft aufgegeben und schickte sich an, die ehemaligen Stallungen zu einem Wohnhaus umzubauen.
In Wambeln lebte Klein Ludger mit seinen Eltern, seinen drei älteren Geschwistern, 7 Milchkühen, 35 Schweinen , 90 Hühnern und ein paar samtpfotigen Mäusefängern auf einem kleinen Hof auch in der Gemeinschaft des 300 Seelendorfes .
Hier war es Tradition, dass jedes Jahr am 6. Dezember der Nikolaus auch zu uns kam. Zu diesem besonderen Ereignis versammelten sich Groß und Klein in der alten Dorfschule. Man sang Lieder wie Lasst uns froh und munter sein... oder Niklaus Komm in unser Haus.
Final wurde dann mehrfach ganz laut nach dem Heiligen gerufen, bis von draußen ein langsam immer lauter werdendes Glöckchenklingeln zu hören war .
Und dann kam er herein: ein großgewachsener , älterer Herr mit einem langen, gewundenen Bischofsstab in der einen und einem dicken Buch in der anderen Hand. Eine Mitra auf dem Haupt, die ihn noch größer erscheinen ließ und ein graumelierter Rauschebart machten das Bild komplett. Was dem kleinen Ludger aber besonders auffiel, war die markante Nase des " Heiligen Mannes" , die einen ausgeprägten Höcker aufwies.
Einige Kinder bekamen es auch mit der Angst und fingen an zu weinen. Aber mit seiner sonoren Stimme und seiner Gutmütigkeit beruhigten sich schnell alle Kinder ,und nachdem jede und jeder eine Tüte mit Apfel, Nuss und " Stutenkerl" erhalten hatte, verabschiedete man ihn voller Freude und stimmte noch ein Lied an.
Nach Weihnachten verbrachte der kleine Ludger wieder einige Tage bei " Oma Knapp" und Onkel Theo am Rande der A2.
Der Hausbau war schon recht weit fortgeschritten und Malermeister Krähling hatte zwischen den Tagen Zeit gefunden, die Treppe zu lackieren, Tapeten zu kleben und Decken zu streichen.
Für einen kleinen Jungen, dessen Weg zum Handwerker eigentlich schon vorgezeichnet war, gab es nichts schöneres, als den fleißigen Männern bei der Ausübung ihres Gewerks zuzuschauen und ihnen Löcher in den Bauch zu fragen.
Aber beim Anblick des Malermeisters Krähling verschlug es Klein Ludger die Sprache:
Dieser hochgewachsene Mann, dieses freundliche Lächeln, die sonore Stimme und die Nase .... diese markante
Ich hoffe , meine kleine Biographie hat euch gefallen.