Drechseln als Therapie
Verfasst: Donnerstag 26. August 2021, 17:36
Hallo Drechselfreunde,
manchmal steht nicht das Resultat einer Arbeit im Mittelpunkt, sondern der Weg dahin. Und dann ist der Weg das Ziel, dann ist der Weg auch Teil einer Therapie zur Bewältigung einer existenziellen Krise. Die Vorgeschichte ist nicht schön. Ein mittelalter Mann drechselt seit vielen Jahren in meiner Werkstatt alles Mögliche, hat aber nie die Hürde zum geübt-professionellen Status übersprungen, was weder ihn noch mich betrübt. Wichtig ist uns beiden, dass er am Ende seiner Arbeit an der Drechselbank immer stolz und absolut frei ist von den Belastungen seines stressigen Jobs. Kürzlich bat er mich wieder um einen Termin in der Werkstatt, überraschenderweise um mehrere Termine jeweils nur für maximal zwei Stunden. Mehr könne er nach strapaziösen Operationen und Chemotherapien nicht durchstehen. Aber er wollte unbedingt zu seinem bevorstehenden Hochzeitstag "eine wirklich große Schale" für seine Frau drechseln.
Und das ist dabei herausgekommen: Mammutbaum, Durchmesser 590 mm. Er musste viel schleifen, weil seine Schneidtechnik nicht immer perfekt war. Macht aber nix. Während seiner mehrfach unterbrochenen Arbeit war ihm Lebensfreude und Zuversicht anzumerken. Er freut sich auf Montag, wenn er seine Frau mit dieser Schale überraschen kann.
Weshalb ich diese Geschichte poste? Weil drechseln exemplarisch in vielen unterschiedlichen Lebenssituationen eine Wohltat für die Seele ist.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
manchmal steht nicht das Resultat einer Arbeit im Mittelpunkt, sondern der Weg dahin. Und dann ist der Weg das Ziel, dann ist der Weg auch Teil einer Therapie zur Bewältigung einer existenziellen Krise. Die Vorgeschichte ist nicht schön. Ein mittelalter Mann drechselt seit vielen Jahren in meiner Werkstatt alles Mögliche, hat aber nie die Hürde zum geübt-professionellen Status übersprungen, was weder ihn noch mich betrübt. Wichtig ist uns beiden, dass er am Ende seiner Arbeit an der Drechselbank immer stolz und absolut frei ist von den Belastungen seines stressigen Jobs. Kürzlich bat er mich wieder um einen Termin in der Werkstatt, überraschenderweise um mehrere Termine jeweils nur für maximal zwei Stunden. Mehr könne er nach strapaziösen Operationen und Chemotherapien nicht durchstehen. Aber er wollte unbedingt zu seinem bevorstehenden Hochzeitstag "eine wirklich große Schale" für seine Frau drechseln.
Und das ist dabei herausgekommen: Mammutbaum, Durchmesser 590 mm. Er musste viel schleifen, weil seine Schneidtechnik nicht immer perfekt war. Macht aber nix. Während seiner mehrfach unterbrochenen Arbeit war ihm Lebensfreude und Zuversicht anzumerken. Er freut sich auf Montag, wenn er seine Frau mit dieser Schale überraschen kann.
Weshalb ich diese Geschichte poste? Weil drechseln exemplarisch in vielen unterschiedlichen Lebenssituationen eine Wohltat für die Seele ist.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda