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Kirsche, frittiert
Verfasst: Sonntag 24. November 2019, 00:22
von PaRay
Hallo zusammen,
ich habe da mal wieder etwas aus meiner Versuchsküche.
Der Grundgedanke war, wie erhalte ich die Farbe von grüner Kirsche und mache sie Haltbar? Frittiertes Gemüse behält seine Farbe besser, als gekocht oder gebacken, zur Haltbarkeit kann ich nichts sagen, da normal gleich gegessen.
Ich habe also ein Schälchen aus einem recht nassen Stück Kirschenast gedrechselt und in reichlich Sonnenblumenöl frittiert. So lange, bis keine Bläschen mehr kamen, sprich, das Wasser ausgekocht war. Nach dem Abtropfen und auskühlen konnte ich gleich polieren, geölt war es ja schon.
Im Ergebnis waren die Farben so schön, dass ich gleich noch einen Versuch gemacht habe.
Das ist jetzt zwei Jahre her. Die Farbe hat sich gehalten, doch hat die 2. Schale, die ich im Wohnzimmerschrank stehen hatte, angefangen etwas Öl wieder "auszuschwitzen" und ist klebrig geworden.

Ich habe sie poliert und wieder in den Schrank gestellt. Mal sehen, wie sie sich entwickelt.
Viel Spaß beim nachkochen!

Re: Kirsche, frittiert
Verfasst: Sonntag 24. November 2019, 06:25
von drmariod
Das Ergebnis sieht klasse aus! Tolle Idee!
Hoffe die 2. Schale "erholt" sich wieder...
Viele Grüße aus Rheinhessen
Der Mario
Re: Kirsche, frittiert
Verfasst: Sonntag 24. November 2019, 09:45
von Carsten
Schöne Idee,
und durch das schnelle Trocknen ist auch nichts gerissen oder hat sich verzogen?
Eine Warnung:
Bitte, wenn ihr das macht, nehmt ein Thermostat dazu und macht das Fett nicht zu heiß. Ich denke die Schalen wurden eher in Fett gekocht als frittiert.
Sollte das Fett wie üblich um die 170 Grad haben, wird euch die Wasser/Fett Kombination evtl. einige Körperteile und sogar das Gesicht verbrennen. Heute Sachen gehören eigentlich nicht ins Fett.
Ich spreche da als Koch aus Erfahrung.
Das mit dem Ausfetten ist schade, ich hoffe der Schrank hat nichts abbekommen?
Das Ergebnis ist trotzdem toll
Gruß Carsten
Re: Kirsche, frittiert
Verfasst: Sonntag 24. November 2019, 11:05
von kingapis
PaRay die Idee mit dem "frittieren" ist nicht neu, es gab dazu sogar schon wissenschaftliche Studien.
Zusammenfassend stellte sich dabei heraus, dass das Holz sehr haltbar, aber spröder wurde.
Es findet ein Austausch der Wassermöleküle mit denen des Öls statt.
Die Holzbrettchen wurden in einem Versuch mit Erdkontakt abgedunkelt gelagert und hielten sich sehr gut, während die unbehandelten Brettchen verrotteten.
Einzig hast Du meiner Meinung nach das falsche Öl verwendet. Du solltest Leinöl oder ähnliches nehmen, weil das mit dem Sauerstoff der Luft reagiert und hart wird.
Sonnenblumenöl, Olivenöl und andere werden ranzig aber nicht hart.
frittierende Grüße Rudi
https://www.daserste.de/information/wis ... e-100.html
Re: Kirsche, frittiert
Verfasst: Sonntag 24. November 2019, 13:10
von PaRay
Carsten hat geschrieben: ↑Sonntag 24. November 2019, 09:45
Schöne Idee,
und durch das schnelle Trocknen ist auch nichts gerissen oder hat sich verzogen?
Eine
Warnung:
Bitte, wenn ihr das macht, nehmt ein Thermostat dazu und macht das Fett nicht zu heiß. Ich denke die Schalen wurden eher in Fett gekocht als frittiert.
Sollte das Fett wie üblich um die 170 Grad haben, wird euch die Wasser/Fett Kombination evtl. einige Körperteile und sogar das Gesicht verbrennen. Heute Sachen gehören eigentlich nicht ins Fett.
Ich spreche da als Koch aus Erfahrung.
Das mit dem Ausfetten ist schade, ich hoffe der Schrank hat nichts abbekommen?
Das Ergebnis ist trotzdem toll
Gruß Carsten
Hallo Carsten,
danke für die Warnung. Ich denke du hast recht, die Kirsche wurde eher gekocht, als frittiert. Ich habe zwar kein Thermometer, doch auf meiner Kochplatte bekomme ich bestimmt keine so hohen Temperaturen hin. Ich nehme sie normal nur zum Wachs schmelzen, oder Leim kochen.
Dem Schrank geht es gut, danke. Zum Glück habe ich die Bretter mit Wachstuch belegt.
Gruß
Paul
Re: Kirsche, frittiert
Verfasst: Sonntag 24. November 2019, 13:13
von PaRay
kingapis hat geschrieben: ↑Sonntag 24. November 2019, 11:05
PaRay die Idee mit dem "frittieren" ist nicht neu, es gab dazu sogar schon wissenschaftliche Studien.
Zusammenfassend stellte sich dabei heraus, dass das Holz sehr haltbar, aber spröder wurde.
Es findet ein Austausch der Wassermöleküle mit denen des Öls statt.
Die Holzbrettchen wurden in einem Versuch mit Erdkontakt abgedunkelt gelagert und hielten sich sehr gut, während die unbehandelten Brettchen verrotteten.
Einzig hast Du meiner Meinung nach das falsche Öl verwendet. Du solltest Leinöl oder ähnliches nehmen, weil das mit dem Sauerstoff der Luft reagiert und hart wird.
Sonnenblumenöl, Olivenöl und andere werden ranzig aber nicht hart.
frittierende Grüße Rudi
https://www.daserste.de/information/wis ... e-100.html
Hallo Rudi,
danke für den link. Das ist sehr interessant. Für mich war das Ganze aber eher eine Spielerei, da ich am Anfang meiner Hobby-Drechslerzeit, Ende 2017, nur wenig trockenes Holz zur Verfügung hatte.
Gruß
Paul