Da ich beim Frühstüch wieder einmal nix anderes zu tun habe, werdet ihr euch wieder einmal mit einem meiner geistigen Ergüsse rumschlagen müssen.
Ausgehend vom Beitrag unseres Drechselfreundes Hartmut im Beitrag Teelicht ein kleiner Zusatz:
Ausgehend von Sullivans Aufsatz „The tall office building artistically considered“ ein wichtiger Grundsatz:
Zitat:
„Ob es der gravitätische Adler in seinem Flug oder die geöffnete Apfelblüte, das sich abplagende Arbeitspferd, der anmutige Schwan, die sich abzweigende Eiche, der sich schlängelnde Strom an seiner Quelle, die treibenden Wolken, die überall scheinende Sonne, die Form folgt immer der Funktion, und das ist das Gesetz.“
Zitatende
Auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen, beeinflusst uns das vorgegebene immer noch sehr massgeblich.
Ich behaupte einfach einmal (ohne Anspruch auf Richtigkeit) das das Werk des Norwegers ohne Erklärung und Bezeichnung nie seinen Platz erhalten hätte.
Erst durch den Titel erlangt es den Status, der ihm zusteht.
Erst der Titel offenbart uns durch die Interpretation des Künstlers das vor uns gesehene.
Was wollen uns diese Worte sagen?
Hartmut hat recht. :mrgreen:
Der Titel "Teelicht" ist durch die (angebliche) Fehlfunktion nicht richtig.
Das Objekt schränkt sich durch den Titel selbst ein und gibt Anlass zur Diskussion im Gebrauch.
Manche machten sich lustig über die Kleinlichkeit der Namensvergabe.
Sie ist aber massgeblich für unser Schaffen und wesentlicher Bestandteil.
Ob ihr es wollt oder nicht :mrgreen:
Es ergibt sich aus einer Art funktionalistischem Selbstverständnis.
Erklärungen des Schaffenden gegen dieses feststehende sind nicht oft nachvollziehbar.
Im Klartext:
Schaffender: Das ist ein Auto.
Betrachter: Aber es fährt nicht
Schaffender: Aber es ist ein Auto
Betrachter: Aber es hat keine Räder
Schaffender: Aber es ist ein Auto
Betrachter: Es ist schön, aber es ist kein Auto. Punkt.
Schaffender: Ich lass mich nicht von Gestzmässigkeiten einzwängen
Betrachter: ????? Warum nennst du es dann "Auto" ????
Es ist durchaus menschlich immer nach der Funktion zu schauen.
Eine Schale unten mit Loch, ist eben keine Schale, da sie keine Funktion mehr als Schale hat.
Das wird auch sofort von jedem eingesehen und als Fehlfunktion gewertet.
Bei manch anderem ist es schon ein wenig schwieriger
Es lohnt sich, damit einmal auseinanderzusetzen, da es das Formveständnis schult.
Lasst euch vorher durch den Kopf gehen, was und wie es werden soll.
Natürlich kann man hier nur rudimentär auf solche Sachen eingehen.
Aber ein Versuch ist es allemal wert.
Fortsetzung folgt.........................................irgendwann.
Trotzdem einen angenehmen Tag
GRuss
Gerd Hermann
Nachfragen bitte ich durch meine angelesene Halbbildung zu unterlassen :mrgreen: