Eine interessante Diskussion, finde ich.
Früher.... ja da war auch nicht alles besser, aber vieles anders.
Mein Großvater ging mit seinem Werkzeug zum Dorfschmied und ließ es richten und der Schleifer kam mehrmals im Jahr auf dem Fahrrad und schärfte die Werkzeuge in den Dörfern.
OBI, HORNBACH & Co gab es im Osten ohnehin nicht. Wir hatten einen "Eisenwarenhändler" und die Bäuerliche Handels Genossenschaft = BHG. Dort bekam man (manchmal gegen Zugabe einer
Flasche Schnaps oder eines Päckchens Kaffee

) was man so an Werkzeug begehrte.
Nach 1989 gewöhnte ich mich schnell daran, dass man von diversen Händlern gewaltig und vorsätzlich über den Tisch gezogen wurde. Die Qualität war Anfang der 90er Jahr in der Regel
reziprok proportional zum Preis der angepriesenen Werkzeuge.
Eine Ausnahme habe ich heute noch in der Werkstatt und zwar das erste Werkzeug, das ich mir nach der Wende in den Altbundesländern kaufte: einen Nusskasten, den ich anfangs gehütet habe wie ein Heiligtum.
Vieles, sehr vieles haben wir in den Baumärkten zweimal gekauft und weggeworfen. Lehrgeld an die Marktwirtschaft!
Inzwischen bin ich sehr froh, dass ich im Fachhandel und im Internet kaufen kann/darf.
Dafür stehen jetzt die Firmanwagen von Meister Röhrich & Co reihenweise bei OBI auf dem Parkplatz und kaufen dort ein.
Noch ein Wort zur Qualität von Markenwerkzeugen:
Ich habe mir auf dem Gebrauchtmarkt immer wieder (sehr) altes Markenwerkzeug gekauft und dabei festgestellt,
dass dessen Qualität der von heutigem Werkzeug derselben Marke meist deutlich überlegen ist.
Hier haben die Betriebswirtschaftler (Controller) in den Firmen ihren Einfluss auf die Kostenstruktur geltend gemacht.
Jedes Produkt, das heute die Gewährleistungszeit gerade so übersteht, ist ein optimales Produkt.
Der Kunde kauft neu. Ressourcenverschwendung spielt noch immer keine Rolle. Nachhaltig geht anders.
(Ausnahmen bei z.B. Drechseleisen durch Materialforschung und z.B. besserer Stahl gibt es natürlich!)
Auch muss ich chrillu (Christian) zustimmen. Mein Vertrauen in viele Produkte in den Baumärkten ist der Erfahrung gewichen, dass dort "Trompetenblechschrauben" aus China zum Markenpreis verkauft werden.
Meine Freude über "Kirschen" bei OBI hält sich auch in Grenzen, seit ich weiß, dass große Ketten den Herstellern oft Preise aufzwingen, die eine qualitätsgesicherte Produktion der Ware aus Kostengründen gar nicht mehr erlauben.
Genug gemeckert!
Beste Grüße
Egbert