3. internationales Blaues Drechslertreffen in Frankreich - 24. Sept. bis 01. Okt. 2025
https://www.german-woodturners.de/viewtopic.php?t=21720
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https://lite.framacalc.org/ca-tourne-a- ... -2025-a98m
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Mai-Gedanken
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Mai-Gedanken
Mal sehen, was Peter uns für den Mai beschert.
Gruss Hartmut
Nimmst du jemand mit auf deinen Weg, schau nicht auf den Reiter, sondern auf sein Pferd. Wenn dich der Reiter verlässt, kannst du das Pferd noch gebrauchen. (Buschläuferweisheit/Alaska)
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- Zur Person: Ich schätze die wechselseitige Hilfe in einem Kreis partiell gleichgesinnter Menschen.
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Re: Mai-Gedanken
Glücksgewinn im Werkstatt-Chaos
Von Peter Gwiasda
Jedes Ding hat einen Anfang. Mein Ding ist ein Nagel, zweieinhalb Zoll lang. Den hämmerte ich vor über 40 Jahren in ein Regal, das Platz schuf für meine vielen Profilhobel. Im einstigen Kuhstall entwickelte ich meinen Traum von einer Holzwerkstatt. Kurz zuvor hatte meine Familie die 300 Jahre alte Hofreite erworben.
Und der Nagel bot damals einem für alle Sanierungsarbeiten unverzichtbaren Werkzeug einen zentralen Platz, nämlich einer bis heute tadellos zwickenden Kneifzange. Und diese Zange hängt dort auch heute noch, obwohl ihr Platz neben vielen Hobeln und anderen Werkzeugen absurd ist, fernab von einer mittlerweile großen Sammlung von Kombi-, Blech-, Spitz- und Rohrzangen.
Dreimal habe ich in den vergangenen Jahrzehnten mich selbst zur Ordnung gezwungen, indem ich dieser Kneifzange einen ihr von der Nutzung gebotenen rationalen neuen Platz gab. Und wenn ich sie dann brauchte, suchte ich sie (vergeblich) an ihrem alten Platz am Nagel. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, nichts Neues mehr lernen zu können (oder zu wollen). Wahrscheinlich hätte ich auch den Nagel aus dem Regal ziehen sollen...
Das ist sie, die Zange, mit der alles begann und nie endete.
Weshalb erzähle ich diese eigentlich nicht relevante Geschichte von der Zange und dem Nagel? Weil sie viel erklärt über mich und mutmaßlich auch über viele andere Hobby-Handwerker, die in Kellern, Garagen und Scheunen ihre Werkstätten eingerichtet haben. Die Entwicklungen solcher Werkstätten sind biologisch-dynamisch, ohne einen bis zum Ende durchgerechneten Plan, geprägt von aktuellen Bedürfnissen und finanziellem Vermögen. So entstanden (zumindest bei mir) wundersame endlose Sammlungen unterschiedlicher Werkzeuge, Maschinen und Materialien, gestapelt, gehortet und deponiert an Plätzen, die sich gerade anboten, weil sie noch frei waren. Im Laufe der Jahre bewährten sie sich durch die normative Kraft des Faktischen.
Gelegentlich wagte ich eine Reform meiner Werkstatt, auch um mich mit vermeintlich guten Argumenten vor Arbeiten im Garten drücken zu können. Die Resultate aber waren immer enttäuschend, weil ich nach diesen Reorganisationen nichts, aber auch wirklich nichts wiederfand. Völlig nutzlos waren diese Aktionen aber nicht. Ich entdeckte dabei Werkzeuge und Materialien, deren Existenz längst durch das Sieb in meinem Kopf gefallen waren.
Welche Konsequenzen ziehe ich heute aus den Erfahrungen von vier Jahrzehnten nicht erwerbsmäßigen Wirkens in Werkstatt, Scheune und Holzlager? Ich lass' alles wie es ist. Wenn mich jemand verwundert fragt, weshalb die Wasserwaagen eigentlich störend am Türrahmen hängen, gibt es nur eine wahrhaftige Antwort: „Weil sie da schon immer hängen“.
Gewohnheiten und Rituale bestimmen unseren Alltag. Wenn ich künftig einen Nagel ziehen muss, finde ich sofort meine Kneifzange, und wenn in meinem Kopf der Gedanke Wasserwaage aufblitzt, bewegen sich meine Beine automatisch in die korrekte Richtung.
Mögliche Behauptungen, ich sei ein Schlamper und Chaot, weise ich entrüstet zurück. Mein auf den ersten Blick ungeordnetes Universum Werkstatt ist das Resultat von Zufällen, speziellen Herausforderungen und gelungenen und missratenen Projekten. Und hat mich fortwährend glücklich gemacht.
Gedankenpause. Ich weiß, dass ich nicht der einzige Werkstatt-Schlamper bin. Das tröstet mich und liefert gute Argumente in dem endlosen Disput mit Lebenspartnerinnen, die Übersicht und Ordnung schätzen. Ein großes Vorbild ist für mich der Holzgestalter und Edel-Drechsler Jürgen Ludwig, der im „Blauen“ unter dem Namen Bratscher kommuniziert. Seine Werkstatt in der Bauhaus-Metropole Dessau-Roßlar ist für mich der Inbegriff kreativer Unordnung mit System und einem endlosen Ausstoß verblüffender und präziser Werkstücke. Jüngst veröffentlichte er in der Szene der Drechsler ein Foto, das seine Werkstatt nach einer Aufräumaktion zeigt. „Die Kombizange mit dem roten Griff hängt jetzt etwas weiter links“, lautete seine Bildunterschrift.
Noch eine Gedankenpause. Ich wünsche mir, dass dieser Beitrag eine hemmungslose Debatte auslöst über Sinn und Unsinn von Ordnung und Unordnung in unseren Werkstätten. Und dabei auch die Frage beantwortet, ob Ordnung wirklich die Kreativität erstickt...
Von Peter Gwiasda
Jedes Ding hat einen Anfang. Mein Ding ist ein Nagel, zweieinhalb Zoll lang. Den hämmerte ich vor über 40 Jahren in ein Regal, das Platz schuf für meine vielen Profilhobel. Im einstigen Kuhstall entwickelte ich meinen Traum von einer Holzwerkstatt. Kurz zuvor hatte meine Familie die 300 Jahre alte Hofreite erworben.
Und der Nagel bot damals einem für alle Sanierungsarbeiten unverzichtbaren Werkzeug einen zentralen Platz, nämlich einer bis heute tadellos zwickenden Kneifzange. Und diese Zange hängt dort auch heute noch, obwohl ihr Platz neben vielen Hobeln und anderen Werkzeugen absurd ist, fernab von einer mittlerweile großen Sammlung von Kombi-, Blech-, Spitz- und Rohrzangen.
Dreimal habe ich in den vergangenen Jahrzehnten mich selbst zur Ordnung gezwungen, indem ich dieser Kneifzange einen ihr von der Nutzung gebotenen rationalen neuen Platz gab. Und wenn ich sie dann brauchte, suchte ich sie (vergeblich) an ihrem alten Platz am Nagel. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, nichts Neues mehr lernen zu können (oder zu wollen). Wahrscheinlich hätte ich auch den Nagel aus dem Regal ziehen sollen...
Das ist sie, die Zange, mit der alles begann und nie endete.
Weshalb erzähle ich diese eigentlich nicht relevante Geschichte von der Zange und dem Nagel? Weil sie viel erklärt über mich und mutmaßlich auch über viele andere Hobby-Handwerker, die in Kellern, Garagen und Scheunen ihre Werkstätten eingerichtet haben. Die Entwicklungen solcher Werkstätten sind biologisch-dynamisch, ohne einen bis zum Ende durchgerechneten Plan, geprägt von aktuellen Bedürfnissen und finanziellem Vermögen. So entstanden (zumindest bei mir) wundersame endlose Sammlungen unterschiedlicher Werkzeuge, Maschinen und Materialien, gestapelt, gehortet und deponiert an Plätzen, die sich gerade anboten, weil sie noch frei waren. Im Laufe der Jahre bewährten sie sich durch die normative Kraft des Faktischen.
Gelegentlich wagte ich eine Reform meiner Werkstatt, auch um mich mit vermeintlich guten Argumenten vor Arbeiten im Garten drücken zu können. Die Resultate aber waren immer enttäuschend, weil ich nach diesen Reorganisationen nichts, aber auch wirklich nichts wiederfand. Völlig nutzlos waren diese Aktionen aber nicht. Ich entdeckte dabei Werkzeuge und Materialien, deren Existenz längst durch das Sieb in meinem Kopf gefallen waren.
Welche Konsequenzen ziehe ich heute aus den Erfahrungen von vier Jahrzehnten nicht erwerbsmäßigen Wirkens in Werkstatt, Scheune und Holzlager? Ich lass' alles wie es ist. Wenn mich jemand verwundert fragt, weshalb die Wasserwaagen eigentlich störend am Türrahmen hängen, gibt es nur eine wahrhaftige Antwort: „Weil sie da schon immer hängen“.
Gewohnheiten und Rituale bestimmen unseren Alltag. Wenn ich künftig einen Nagel ziehen muss, finde ich sofort meine Kneifzange, und wenn in meinem Kopf der Gedanke Wasserwaage aufblitzt, bewegen sich meine Beine automatisch in die korrekte Richtung.
Mögliche Behauptungen, ich sei ein Schlamper und Chaot, weise ich entrüstet zurück. Mein auf den ersten Blick ungeordnetes Universum Werkstatt ist das Resultat von Zufällen, speziellen Herausforderungen und gelungenen und missratenen Projekten. Und hat mich fortwährend glücklich gemacht.
Gedankenpause. Ich weiß, dass ich nicht der einzige Werkstatt-Schlamper bin. Das tröstet mich und liefert gute Argumente in dem endlosen Disput mit Lebenspartnerinnen, die Übersicht und Ordnung schätzen. Ein großes Vorbild ist für mich der Holzgestalter und Edel-Drechsler Jürgen Ludwig, der im „Blauen“ unter dem Namen Bratscher kommuniziert. Seine Werkstatt in der Bauhaus-Metropole Dessau-Roßlar ist für mich der Inbegriff kreativer Unordnung mit System und einem endlosen Ausstoß verblüffender und präziser Werkstücke. Jüngst veröffentlichte er in der Szene der Drechsler ein Foto, das seine Werkstatt nach einer Aufräumaktion zeigt. „Die Kombizange mit dem roten Griff hängt jetzt etwas weiter links“, lautete seine Bildunterschrift.
Noch eine Gedankenpause. Ich wünsche mir, dass dieser Beitrag eine hemmungslose Debatte auslöst über Sinn und Unsinn von Ordnung und Unordnung in unseren Werkstätten. Und dabei auch die Frage beantwortet, ob Ordnung wirklich die Kreativität erstickt...
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Zuletzt geändert von Peter G am Freitag 1. Mai 2020, 11:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mai-Gedanken
Hallo,
dem ist kaum etwas hinzu zu fügen. Nach einer Aufräumaktion erinnere ich mich eigenartigerweise immer nur daran, wo das Gesuchte vorher gelegen hat. Beruflich war ich in der Meß-und Regelungstechnik und der Hochspannungstechnik zu Hause. Gentechnisch wurde ich von Schmied, Schlossern, Dreher, Tischler und Hobbydrechslern beeinflusst. Mein Großvater, der Tischler, hat mir immer ans Herz gelegt, Hobel niemals auf der Arbeitsseite abzulegen. Das fiel mir bei deinem Bild sofort wieder ein.
einen schönen 1 Mai wünsche ich.
dem ist kaum etwas hinzu zu fügen. Nach einer Aufräumaktion erinnere ich mich eigenartigerweise immer nur daran, wo das Gesuchte vorher gelegen hat. Beruflich war ich in der Meß-und Regelungstechnik und der Hochspannungstechnik zu Hause. Gentechnisch wurde ich von Schmied, Schlossern, Dreher, Tischler und Hobbydrechslern beeinflusst. Mein Großvater, der Tischler, hat mir immer ans Herz gelegt, Hobel niemals auf der Arbeitsseite abzulegen. Das fiel mir bei deinem Bild sofort wieder ein.
einen schönen 1 Mai wünsche ich.
- remus
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Re: Mai-Gedanken
ja Peter,
mal wieder den Nagel voll auf den Kopf getroffen, vielen Dank dafür
das Aufräumen ist eine ganz subtile Geschichte, die eine äußerst vorsichtige Umsetzung erfordert,
aber manchmal finde ich beim Suchen auch länger vermißte Werkzeuge wieder
viele Grüße aus der Obstweingegend
(Werder fällt natürlich auch aus, wer soll das dann nur saufen ?)
Rolf
mal wieder den Nagel voll auf den Kopf getroffen, vielen Dank dafür
das Aufräumen ist eine ganz subtile Geschichte, die eine äußerst vorsichtige Umsetzung erfordert,
aber manchmal finde ich beim Suchen auch länger vermißte Werkzeuge wieder
viele Grüße aus der Obstweingegend
(Werder fällt natürlich auch aus, wer soll das dann nur saufen ?)
Rolf
"Wer glaubt Frauen zu verstehen, kann auch Holz schweißen"
- bioschreiner
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Re: Mai-Gedanken
Peter,
ein schöner Beitrag.
Ich suche Dinge, wie Werkzeug, auch immer an der selben, angestammten Stelle. Finde ich es auf Anhieb nicht am gewohnten Platz, setzt eine endlose Suche an anderen, möglichen Stellen ein, nur um nach langer Zeit am ursprünglich aufgesuchten Ort noch mal genau nachzuschauen und das Teil dann dort auch tatsächlich zu finden. Hätte ich nur genauer hingeschaut beim ersten Mal.
Es gibt aber auch offensichtliche Nachteile bei meinem Ordnungssystem der angestammten Plätze. Ich verwahre ein paar kleine Schraubzwingen, die man immer wieder mal benötigt und die schnell griffbereit sein müssen, neben der Ständerbohrmaschine an der Kante der Küchenarbeitsplatte, die die Schränke auf einer Werkstattseite abdeckt, auf. Das hat gravierende Mängel, da die Arbeitsplatten eine gerundete Kante haben. Greife ich jetzt in Eile eine Zwinge, die ich gerade schnell brauche, kann ich alle weiteren Zwingen die ich benötige vom Boden aufheben. Sie halten einfach nicht an diesem Platz. Auch wenn ich mich zwischen Kreissäge und eben jener Arbeitsplatten durchzwänge, fallen die Zwingen runter. Ihr seht, es gibt auch Nachteile am System, ich habe auch schon ein paar Lösungsansätze im Hinterkopf und wenn der "Leidensdruck" zu groß sein sollte, werde ich etwas davon rauskramen.
Unser Neumitglied OpaGustaf hat etwas angesprochen was auch mir sofort auffällt. Ein Hobel steht bei einem Schreiner nie, wirklich niemals, auf der Hobelsohle. Das ist so verinnerlicht, daß es mich, wenn ich sowas sehe, durchzuckt und ich sofort hingreife und den Hobel auf die Seite lege.
Bei Deiner Sammlung historischer Hobel hast Du natürlich alle Hobelmesser zurückgeschlagen und dann den Keil wieder ordentlich reingeklopft, daß die Messer nicht stumpf werden können, wenn sie auf einen abstumpfenden Gegenstand treffen.
Werkstattgeschichten sind vielfältig und interessant, mir fallen da immer welche ein.
Liebe Grüße und danke für Deinen neuen Gedankenanstoß
Bio
uwe
P.s. Bei meiner Hobelbank stehen drei Hobel über der Banklade, so daß die Messer immer frei in der Luft sind, das könnte eine Ausnahme darstellen.
ein schöner Beitrag.
Ich suche Dinge, wie Werkzeug, auch immer an der selben, angestammten Stelle. Finde ich es auf Anhieb nicht am gewohnten Platz, setzt eine endlose Suche an anderen, möglichen Stellen ein, nur um nach langer Zeit am ursprünglich aufgesuchten Ort noch mal genau nachzuschauen und das Teil dann dort auch tatsächlich zu finden. Hätte ich nur genauer hingeschaut beim ersten Mal.
Es gibt aber auch offensichtliche Nachteile bei meinem Ordnungssystem der angestammten Plätze. Ich verwahre ein paar kleine Schraubzwingen, die man immer wieder mal benötigt und die schnell griffbereit sein müssen, neben der Ständerbohrmaschine an der Kante der Küchenarbeitsplatte, die die Schränke auf einer Werkstattseite abdeckt, auf. Das hat gravierende Mängel, da die Arbeitsplatten eine gerundete Kante haben. Greife ich jetzt in Eile eine Zwinge, die ich gerade schnell brauche, kann ich alle weiteren Zwingen die ich benötige vom Boden aufheben. Sie halten einfach nicht an diesem Platz. Auch wenn ich mich zwischen Kreissäge und eben jener Arbeitsplatten durchzwänge, fallen die Zwingen runter. Ihr seht, es gibt auch Nachteile am System, ich habe auch schon ein paar Lösungsansätze im Hinterkopf und wenn der "Leidensdruck" zu groß sein sollte, werde ich etwas davon rauskramen.
Unser Neumitglied OpaGustaf hat etwas angesprochen was auch mir sofort auffällt. Ein Hobel steht bei einem Schreiner nie, wirklich niemals, auf der Hobelsohle. Das ist so verinnerlicht, daß es mich, wenn ich sowas sehe, durchzuckt und ich sofort hingreife und den Hobel auf die Seite lege.
Bei Deiner Sammlung historischer Hobel hast Du natürlich alle Hobelmesser zurückgeschlagen und dann den Keil wieder ordentlich reingeklopft, daß die Messer nicht stumpf werden können, wenn sie auf einen abstumpfenden Gegenstand treffen.
Werkstattgeschichten sind vielfältig und interessant, mir fallen da immer welche ein.
Liebe Grüße und danke für Deinen neuen Gedankenanstoß
Bio
uwe
P.s. Bei meiner Hobelbank stehen drei Hobel über der Banklade, so daß die Messer immer frei in der Luft sind, das könnte eine Ausnahme darstellen.
wenn Viele spucken wird daraus ein Fluß ( indische Weisheit )
- Ralph
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Re: Mai-Gedanken
Lieber Peter,
Dein Essay ist ein schöner Start in den Mai!
Ich bewundere nicht nur Deine wunderbare "Meister Eder"-Werkstatt, nein auch den Bogen von der antiken Beißzange zu Jellinek! Großes Kino
Ordnung ist das Durcheinander, an das man sich gewöhnt hat.
Sonnige Grüße
Ralph
Dein Essay ist ein schöner Start in den Mai!
Ich bewundere nicht nur Deine wunderbare "Meister Eder"-Werkstatt, nein auch den Bogen von der antiken Beißzange zu Jellinek! Großes Kino

Ordnung ist das Durcheinander, an das man sich gewöhnt hat.
Sonnige Grüße
Ralph
- PaRay
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- Name: Paul Raymond Steenbock
- Zur Person: Holz, Stein und Epoxidharz sind meine Materialien,
nicht alles wird gedrechselt. - Drechselbank: Killinger 1500 SE
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Re: Mai-Gedanken
Lieber Peter,
welche schöne und stimmige Betrachtung deiner Werkstatt. Ich könnte fast neidisch werden, bei dem Gedanken, ein Werkzeug 40 Jahre am selben Platz zu finden, man könnte quasi „blind“ nach benötigtem Werkzeug greifen.
Dieser glückselige Zustand war mir leider nicht vergönnt. Eine stete Wanderschaft kreuz und quer durch unser Land, brachte viele Umzüge mit sich und ebenso viele wechselnde Werkstätten.
Als ich dann meinte sesshaft geworden zu sein, hatte ich mir, in einer Scheune, eine richtig große Werkstatt eingerichtet. Die Komplettsanierung eines alten Fachwerkhauses, Großteils in Eigenarbeit, erforderte viel verschiedenes Gerät, Material und entsprechend Platz.
10 Jahre später, hatte die Sesshaftigkeit ein jähes Ende, die Werkstatt schrumpfte wieder. Weitere Umzüge folgten.
Vor 5 Jahren nun habe ich, hoffentlich, meinen allerletzten Umzug gemacht. Ich habe nur noch eine kleine Werkstatt, jeder Zentimeter zählt. Neue Geräte, neues Werkzeug verlangen nach steter Anpassung. Ich bin gerade im dritten Optimierungsdurchgang. Zum Glück habe ich schon immer mein Zeug sortiert in deutlich beschrifteten Kisten und Schüben gehabt und konnte, trotz der ganzen Räumerei, benötigtes Gerät immer schnell zur Hand haben.
Wenn ich dann doch mal was suche, rufe ich meinen Sohn an, vielleicht hat er ja vergessen mir Bescheid zu geben, dass er sich was, ganz kurz, ausgeliehen hat.
Ich wünsche dir, dass dein Nagel noch viele Jahre fest im Holz sitzt.
Paul
welche schöne und stimmige Betrachtung deiner Werkstatt. Ich könnte fast neidisch werden, bei dem Gedanken, ein Werkzeug 40 Jahre am selben Platz zu finden, man könnte quasi „blind“ nach benötigtem Werkzeug greifen.
Dieser glückselige Zustand war mir leider nicht vergönnt. Eine stete Wanderschaft kreuz und quer durch unser Land, brachte viele Umzüge mit sich und ebenso viele wechselnde Werkstätten.
Als ich dann meinte sesshaft geworden zu sein, hatte ich mir, in einer Scheune, eine richtig große Werkstatt eingerichtet. Die Komplettsanierung eines alten Fachwerkhauses, Großteils in Eigenarbeit, erforderte viel verschiedenes Gerät, Material und entsprechend Platz.
10 Jahre später, hatte die Sesshaftigkeit ein jähes Ende, die Werkstatt schrumpfte wieder. Weitere Umzüge folgten.
Vor 5 Jahren nun habe ich, hoffentlich, meinen allerletzten Umzug gemacht. Ich habe nur noch eine kleine Werkstatt, jeder Zentimeter zählt. Neue Geräte, neues Werkzeug verlangen nach steter Anpassung. Ich bin gerade im dritten Optimierungsdurchgang. Zum Glück habe ich schon immer mein Zeug sortiert in deutlich beschrifteten Kisten und Schüben gehabt und konnte, trotz der ganzen Räumerei, benötigtes Gerät immer schnell zur Hand haben.
Wenn ich dann doch mal was suche, rufe ich meinen Sohn an, vielleicht hat er ja vergessen mir Bescheid zu geben, dass er sich was, ganz kurz, ausgeliehen hat.
Ich wünsche dir, dass dein Nagel noch viele Jahre fest im Holz sitzt.
Paul
Was sich spannen lässt, geht auch zu drechseln
Holz, Stein und Epoxidharz sind meine bevorzugten Materialien

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- Wohnort: Wuppertal
Re: Mai-Gedanken
Peter,
Danke für deinen lesenswerten Beitrag zum Mai.
Ordnung in der Werkstatt ist ja auch immer subjektiv. Jeder hat seine eigene Ordnung, die sich mit
der Zeit weiter entwickelt. Ich belege im Haus zwei Garagen und diverse Keller. Bei Neuanschaffungen
geht das Sortieren wieder los.
Mir reicht es wenn ich die Teile oder Werkzeuge in angemessener Zeit wiederfinde. Ich schaffe
es eine gewisse Grundordnung zu halten, aber aufgeräumt ist bei mir selten.
Für meine neue Lünette und den Schleiftisch muss ich auch noch einen Platz finden. Die Wände
sind mittlerweile durchlöchert und verdübelt.
Aber da geht noch was.
Bleibt gesund
Danke für deinen lesenswerten Beitrag zum Mai.
Ordnung in der Werkstatt ist ja auch immer subjektiv. Jeder hat seine eigene Ordnung, die sich mit
der Zeit weiter entwickelt. Ich belege im Haus zwei Garagen und diverse Keller. Bei Neuanschaffungen
geht das Sortieren wieder los.
Mir reicht es wenn ich die Teile oder Werkzeuge in angemessener Zeit wiederfinde. Ich schaffe
es eine gewisse Grundordnung zu halten, aber aufgeräumt ist bei mir selten.
Für meine neue Lünette und den Schleiftisch muss ich auch noch einen Platz finden. Die Wände
sind mittlerweile durchlöchert und verdübelt.
Aber da geht noch was.
Bleibt gesund
Gruß Frank
Halbbretonischer Wusel
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Re: Mai-Gedanken
N‘Abend zusammen,
Der Beitrag passt zu meinem Tageswerk, habe heut mal wieder meine Werkstatt aufgeräumt, wurde auch echt mal Zeit.
Hat aber auch den ganzen Tag gedauert...
Und jetzt schwöre ich mir natürlich, dass ich direkt nach der Arbeit immer kurz fege und das Werkzeug wieder sortiere
Mal sehe wie lange das diesmal anhält.
Ich habe aber auch den Nachteil, dass ich auf einem ehemaligen Bauernhof viel Platz habe und viele Sachen aufbewahren kann.
Heute habe ich mich aber erfolgreich von einige Dingen getrennt....
...und sie in eine andere Scheune gepackt

Der Beitrag passt zu meinem Tageswerk, habe heut mal wieder meine Werkstatt aufgeräumt, wurde auch echt mal Zeit.
Hat aber auch den ganzen Tag gedauert...


Und jetzt schwöre ich mir natürlich, dass ich direkt nach der Arbeit immer kurz fege und das Werkzeug wieder sortiere



Mal sehe wie lange das diesmal anhält.
Ich habe aber auch den Nachteil, dass ich auf einem ehemaligen Bauernhof viel Platz habe und viele Sachen aufbewahren kann.
Heute habe ich mich aber erfolgreich von einige Dingen getrennt....
...und sie in eine andere Scheune gepackt




Viele Grüße aus dem Münsterland,
Stefan
Schnell ist nix gemacht!!
Stefan
Schnell ist nix gemacht!!
- badener
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- Zur Person: Werkzeugmacherlehre 1963, Handwerksmeisterabschluß 1981, danach in Disposition und Einkauf tätig.
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- Wohnort: Wittlich
Re: Mai-Gedanken
Hallo zusammen,
Peter verzeih`mir, ich bin einfach nicht der große Schreiber. Zu deinen sehr gewählten Ausführungen, auch wieder mal zu diesem Thema, kann ich nur mit meinem Otto- Normalverbraucher-Deutsch bemerken …...
Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen !!
In diesem Sinne, ----- ich such einfach weiter .
Gruß Fritz
Peter verzeih`mir, ich bin einfach nicht der große Schreiber. Zu deinen sehr gewählten Ausführungen, auch wieder mal zu diesem Thema, kann ich nur mit meinem Otto- Normalverbraucher-Deutsch bemerken …...
Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen !!
In diesem Sinne, ----- ich such einfach weiter .
Gruß Fritz
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- Wohnort: Dessau-Roßlau
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Re: Mai-Gedanken
Hallo,
danke Peter, dass Du die Ordnung in meiner Werkstatt auf das Niveau Deiner Werkstatt hebst. Es hat sich nichts gebessert. Nur die Kombizange mit dem roten Griff ist verloren gegangen. Vielleicht finde ich sie irgendwann.
Zu meiner Rehabilitation habe ich einen Spruch, der Einstein zugeschrieben wird, an meinen klugen Schränken stehen:
Geniale Menschen sind selten ordentlich. Ordentliche Menschen sind selten genial.
Gruß
Jürgen
danke Peter, dass Du die Ordnung in meiner Werkstatt auf das Niveau Deiner Werkstatt hebst. Es hat sich nichts gebessert. Nur die Kombizange mit dem roten Griff ist verloren gegangen. Vielleicht finde ich sie irgendwann.
Zu meiner Rehabilitation habe ich einen Spruch, der Einstein zugeschrieben wird, an meinen klugen Schränken stehen:
Geniale Menschen sind selten ordentlich. Ordentliche Menschen sind selten genial.
Gruß
Jürgen
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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- Mr. Wood
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- Zur Person: Ich habe mit 40 begonnen zu drechseln und ich wurde 2 Jahre später mit einem starken Virus infiziert den ich nicht mehr los werde!
- Drechselbank: die ein oder andere
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Re: Mai-Gedanken
Moin zusammen,
viele Menschen, viele Meinungen.
Ich finde die Werkstatt von Peter auch schön zum anschauen wenn ich mal zu Besuch bin,
aber arbeiten könnte ich dort nicht.
Ich bin ein Ordnungsliebender Mensch, bei mir hat alles seinen Platz.
Es wird nach System eingerichtet, soweit es möglich ist.
Die Sprüche die so gerne hervor genommen werden um die Unordnung zu rechtfertigen,
oder sogar noch zu etwas besonders gutem zu machen kann ich nicht mehr hören.
Ordnung und Sauberkeit sind außerdem ein wichtiger Teil der Unfallverhütung.
So jetzt gehe ich wieder aufräumen
viele Menschen, viele Meinungen.
Ich finde die Werkstatt von Peter auch schön zum anschauen wenn ich mal zu Besuch bin,
aber arbeiten könnte ich dort nicht.
Ich bin ein Ordnungsliebender Mensch, bei mir hat alles seinen Platz.
Es wird nach System eingerichtet, soweit es möglich ist.
Die Sprüche die so gerne hervor genommen werden um die Unordnung zu rechtfertigen,
oder sogar noch zu etwas besonders gutem zu machen kann ich nicht mehr hören.
Ordnung und Sauberkeit sind außerdem ein wichtiger Teil der Unfallverhütung.
So jetzt gehe ich wieder aufräumen

Gruß aus der Eifel
Lutz
"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
Theodor Storm
Lutz
"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
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- Faulenzer
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- Wohnort: Wuppertal
Re: Mai-Gedanken
Lutz,
räumst du noch auf oder drechselst du schon?

räumst du noch auf oder drechselst du schon?


Gruß Frank
Halbbretonischer Wusel
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Re: Mai-Gedanken
Aber Frank,
du bist wohl auch kein kleiner Bengel

Immer schön fröhlich bleiben
Helmut
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- Registriert: Samstag 18. November 2006, 12:52
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Re: Mai-Gedanken
Hallo Lutz
Obwohl meine Werkstatt nicht immer gut aufgeräumt ist , stimme ich Dir zu 100 % zu !
Es ein gutes Gefühl in eine aufgeräumte Werkstatt zu kommen. Es macht mehr Freude wenn Ordnung herscht.
Ich verstehe aber auch Drechselfreunde die In Arbeit sind und Familie haben, die Freizeit ist knapp und drechseln macht mehr Spaß als das Aufräumen, aber ab und zu sollte doch mal wieder Ordnung gemacht werden.
Erick
Obwohl meine Werkstatt nicht immer gut aufgeräumt ist , stimme ich Dir zu 100 % zu !
Es ein gutes Gefühl in eine aufgeräumte Werkstatt zu kommen. Es macht mehr Freude wenn Ordnung herscht.
Ich verstehe aber auch Drechselfreunde die In Arbeit sind und Familie haben, die Freizeit ist knapp und drechseln macht mehr Spaß als das Aufräumen, aber ab und zu sollte doch mal wieder Ordnung gemacht werden.
Erick