Drechseln und Kunsthandwerk - German-Woodturners *Forum Sauerland*

Hallo Kollegen,

ich bräuchte mal wieder Eure Hilfe.
Die vergangenen Wochen habe ich damit verbracht, Pilz-Dosen zu drehen (siehe unten).
Da hierbei oft viel Restholz anfällt und ich nicht die Möglichkeit habe, sie thermisch zu verwerten, habe ich lange überlegt, was ich wohl damit machen kann.
Letztes Wochenende habe ich damit begonnen, kleine Pilze (Durchmesser ca. 30mm; Höhe ca. 30mm) zu drechseln. Diese jedoch ohne Holraum. Ich habe daran einen Baumwoll-Faden befestigt und den Pilz am Rückspiegel meines Puntos gebunden. Sieht toll aus. Aber das war´s auch schon.
Heute Morgen hatte meine Gattin eine -wie ich denke- glänzende Idee:
Den kleinen Pilz -ähnlich wie auf dem Foto- innen hohlbohren und einen seperaten Deckel fertigen. In den Deckel mittig ein kleines Loch bohren. Einen Baumwollfaden am Innenboden des Unterteils ankleben. Den unteren Teil mit Watte füllen (ähnlich wie in einem Benzinfeuerzeug). Den Faden durch den Deckel führen und aufhängen. Jetzt lässt sich der Deckel öffnen und wenn man ihn loslässt, fällt er wieder auf das Unterteil. Wenn man jetzt in die Watte ein Duftöl eintreufelt, müsste der Pilz über eine bestimmte Zeit einen (mehr oder weniger angenehmen) Duft verteilen. Das Ding an den Rückspiegel. Fertig ist der "nachladbare" Duftpilz.

Was haltet Ihr davon :?: :?: :?:
Wird das Holz (Kirsche, Apfel, Eiche...) vom Öl angegriffen :?: :?: :?:
Würde das Öl am Baumwollfaden durch die Kappilarwirkung hochsteigen :?: :?: :?:

Ich bin gespannt auf Eure Meinung.
Viele Grüße
Heinz-Josef

Hallo Heinz-Josef,

die Idee gefällt mir, aber....
Ich sehe da 3 Probleme .... oder nennen wir es mal Herausvorderungen, denen Du Dich stellen musst.
1. Wenn Du den Faden am Dosenboden festklebst und dann das Öl einfüllst könnte Dir das Öl den Leim angreifen bzw auflösen
2. Ein Faden hat eine sehr kleine Oberfläche, kann also nur wenig Öl abgeben, ob man dann überhaupt was riecht müsste man ausprobieren
3. Das richtige Öl zu finden ist warscheinlich auch nicht so einfach.

Mir fällt da gerade noch eine andere Lösung ein.
Den ganzen Pilz in Öl tauchen und sich vollsaugen lassen .... weniger Arbeit und grössere Oberfläche / Verdunstungsfläche.

... also ran an die Arbeit :draufhaun:

Gruß
Bernd

Genau

einfach nen Hohlraum in den Pilz, Öl rein und fertig.... das Öl wird seinen Weg schon finden

Was mich eher beunruhigt: Warum ist deine Frau der Meinung, im Auto müsse es besser riechen ? ??


Udo

Hallo ihr lieben,

danke für Eure Meldungen.
Ihr habt beide recht.
Bernd: Das mit dem Baumwollfaden ist natürlich etwas dünn. Da kommt nicht viel.
Den ganzen Pilz mit Duftöl zu tränken wäre natürlich auch möglich (aber auf Dauer zu kostspielig).
Leider hat mir heute mein Einschlagfutter einen Streich gespielt. Das Gewinde hat gefressen. Als ich dann probierte, das Futter mit einer dicken Rohrzange zu lösen, ist mir der Arretierstift abgerissen. Ich habe jetzt gut zwei Stunden gebraucht, das mistige Ding von der Maschine zu kriegen. Ich muss mir gleich morgen einige Ersatzteile in unserer Werkstatt bauen.
Ich habe jedoch ein paar Versuche mit dem Kleber und dem Duftöl (Zitrone) durchgeführt. Der Kleber löst sich nicht auf (!)
Eine weitere Erkenntnis (hier hat Udo voll ins schwarze getroffen): Das Öl kriecht durch die Maserung vom Holz. Es findet also seinen Weg. Und geduftet hat es auch (na ja, ein bisschen).

Udo: Oft fahre ich meine Doggen im Punto spazieren. Hunde stinken nun mal. Da meine Hunde sich oft (in jedem Sch...) welzen und eine große Oberfläche haben, müffelt es schon ein wenig im Auto. Natürlich kann man Duftbäumchen o.ä. kaufen - macht aber keinen Spass
Ausserdem sollen die Pilze ja auch einen Sinn ergeben.

Sobald meine Flott wieder läuft, werde ich einen Prototypen bauen.

Viele liebe Grüße
Heinz-Josef