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Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Freitag 1. August 2014, 16:49
von bea
Das sind nun meine ersten Kulis. Ich habe massenhaft Fehler gemacht, aber auch viel dabei gelernt. Das sind nun die ersten die ich wenigstens schon mal zeigen kann ohne Anspruch auf edel und wertvoll zu stellen.
Ich habe mehrere Probleme, die ich noch nicht gelöst habe.
1. Es gibt Hölzer, die einfach kaputt gehen wenn man sie zu dünn drechselt. Sind das bestimmte Sorten oder liegt das an etwas anderes?
2.Die Kanten reißen bei mir sehr leicht aus und sehen dann fransig aus, Gibt es da einen Trick?
3. Manchmal sehe ich erst beim Wachsen, dass ich Fehler beim Drechseln gemacht habe und es kleine Macken gibt. Kann ich dann im Prinzip alles noch mal abschleifen oder muss ich es so hinnehmen? Und wenn ich alles abschleife, wird der Stift dann nicht zu dünne?
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Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Freitag 1. August 2014, 21:39
von Christoph O.
Hallo Bea,
ich bin nicht der Schreiber-Fachmann, aber ich kann mal versuchen deine Fragen zu beantworten.
1.Zu dünn ist immer schlecht. Dünn genug ist Okay. Es gibt bestimmt Hölzer die unter Druck vom Mandrell bei einer geringen Stärke kaputt gehen. Z.B. Maserhölzer . Die Frage ist wie stark schraubst Du das Mandrell zu?
2. Scharfes Werkzeug und die richtige Werkzeughaltung beim drechseln. Dabei könnte Dir ein Drechselkollege in Deiner Nähe oder ein Besuch bei einem Stammtisch (z.B. Willi) helfen.
3.Wachs oder Öl betont nicht nur die Maserung sondern auch alle Fehler im Holz. Wenn Du dann wieder schleifst ist der Stift, durch den Materialabtrag, dünner als vorherund wenn er vorher gepasst hat wird hinterher zwischen Holz und Metall eine Stufe sein.
Ich hoffe das hilft Dir weiter.
An die Schreiberfachleute, falls ich Mist geschrieben habe. Bitte korrigieren. Danke
Grüße
Christoph
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Samstag 2. August 2014, 09:11
von BlueWood
bea hat geschrieben:..... Das sind nun die ersten .....ohne Anspruch auf edel und wertvoll....
Hi,
natürlich sind die edel und auch wertvoll, gar keine Frage!
Die sind von Dir Hand gefertigt und alles sind Unikate und es wird viele Leute geben denen sie gefallen werden, der eine einem mehr der andere einem weniger.
Mein Favorit ist der Zebrakuli, den finde ich besonders toll, was für ein Penblank ist das, wo hast Du den her, wenn ich fragen darf?
Und zu Deinen gestellten Fragen werden sich bestimmt noch die sogen. Fachleute äußern.

Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Samstag 2. August 2014, 10:23
von dinghysailor
Hallo Bea,
wichtig ist auch, mit derm Mitlaufkörner nicht zu viel Druck auf's Mandel auszuüben, da sich dieses sonst verbiegt und der aufgespannte Schreiberrohling zu "eiern" beginnt. Dann bleibt u. U. zu wenig Material stehen,wenn Du sehr dünn auswechseln musst.
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Samstag 2. August 2014, 10:24
von dinghysailor
AUSDRECHSELN sollte es heissen . . .
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Samstag 2. August 2014, 15:22
von Dresi
Hallo Bea,
für die ersten Kugelschreiber sehen die wirklich klasse aus. :respect:
Die gefallen mir durchweg alle.
Ich habe noch nie welche gemacht. Aber vielleicht komme ich ja auch mal dazu.
Also mach weiter so und zeig uns noch mehr von deinen Werken.
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Samstag 2. August 2014, 15:32
von bea
Ersteinmal vielen Dank. Ja, ich habe wohl auch viel zu viel Druck ausgeübt und mein Eisen war auch nicht scharf genug. Da muss ich besser drauf achten. Meine Pens habe ich aus verschiedenen Shops gekauft, und da gibt es auch diese gefärbten Sperrholz Hölzer. Der eine mags der andere nicht. Ich finde die auch ganz witzig, aber ich mag auch die anderen.
Wie ist das eigentlich wenn man mit Acryl arbeitet? Welche Oberflächenbehandlung macht man denn da?
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Samstag 2. August 2014, 21:53
von Schaber
bea hat geschrieben:Wie ist das eigentlich wenn man mit Acryl arbeitet? Welche Oberflächenbehandlung macht man denn da?
Schleifen (nass, wg. Hitze-Entwicklumg) bis vierstellig, dann Politur mit Zahnpasta, falls keine Auto-Polier-Paste vorhanden!
Ist tatsächlich ernst gemeint!
J.
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Samstag 2. August 2014, 23:00
von Drechselfieber
Hallo Bea,
drechseln ist und bleibt ein Handwerk und bei einem Handwerk ist das Fernstudium nicht das, was den grossen Erfolg bringt.
Wie schon empfohlen ist der Besuch bei einem Schreiberdrehsler und eine kleine Lehrstunde für die handwerkliche Seite wichtig.
Danach gibt es weniger Ausrisse und schöne Oberflächen, viele Fragen werden beantwortet und es trägt beduetend zur
eigenen Entwicklung bei.
Um dir hier Ratschläge zu geben, fehlen zum Beispiel die Informationen über die Werkzeuge, die du benutzt. Ich bin
sicher, du benutzt dem Meissel und hast damit vorher ausreichend geübt.
Zur den Formen und zu der Stellung der Hölzer zweiteiliger Schreiber nur kurz folgendes:
Mittelringe, Anfangs- und Endkappen begrenzen die Holzstärke und lassen wenig Spielraum für die Form.
Ich bevorzuge klassische Linien, also keine "geschürten Taillen" und keine "Schlangen, die ein Kanienchen verschlungen haben".
Das bedeutet nicht, das es dafür keine Liebhaber gibt.
Bei der Planung des Zusasmmenfügens bei Zweiteilern muss man so vorgehen, das die Hölzer so zueinander stehen, wie sie es
vor dem Teilen getan haben. Wenn nicht ist das eine handwerkliche Nachlässigkeit, die man aber mit einigen Tricks abstellen kann,
Für die Wahl der Hölzer ist jeder selbst verantwortlich, auch da ist es immer eine Geschmacksfrage.
Auch da wieder der Hinweis auf die westpreussische Grossmutter "Gefallen macht schön".
Bin gespannt wie sich deine Schreiberproduktion entwickerlt und bewundere deinen Fleiss.
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Sonntag 3. August 2014, 11:25
von bea
Hallo Hartmut, ich plane ja auch für das nächste Jahr mal einen Kurs zu besuchen. Aber bei uns ist das mit der Zeit immer ein riesiges Problem (Selbständige haben es da echt schwerer) Aber dennoch hoffe ich sehr, dass wir es noch schaffen und nicht in der wenigen freien Zeit lieber ausruhen wollen. Bis dahin versuche ich mich eben in theoretischer Hilfe und Selbststudium. Zum Glück gibt es ja auch viele Filme im Netz die mir auch ab und zu mal helfen.
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Sonntag 3. August 2014, 15:06
von Drechselfieber
Bea, ein Besuch in einer Werkstatt kostet dich vielleicht drei Stunden, bringt aber mindestens 10 Jahre Freude.
Du wirst erleben, dass du durch reine Beobachtung einen Teil deiner Fragen selbst beantworten kannst.
Wenn etwas nicht gelingt, liegt es meistens nicht am Holz, sondern an der Arbeitsweise des Handwerkers.
Jetzt zu deinen drei Fragen !!!
1. Es gibt Hölzer, die einfach kaputt gehen wenn man sie zu dünn drechselt. Sind das bestimmte Sorten oder liegt das an etwas anderes?
Jedes Holz muss nach seinen Eigenschaften geschnitten werden. Es geht nie einfach kaputt, es wird in der Regel von dem Bearbeiter zerstört, der sein Handwerk nicht versteht.
Pleiten, Pech und Pannen gibt es natürlich auch. Also das Erkennen der Eigenschaften der Hölzer, der Einsatz des richtigen Werkzeugs und die entsprechende Behandlung
zur Stabilität sind Voraussetzung für den Erfolg.
2.Die Kanten reißen bei mir sehr leicht aus und sehen dann fransig aus, Gibt es da einen Trick?
Nein, es gibt keinen Trick sondern nur gute handwerkliche Arbeit und das richtige Werkzeug. Meissel oder eine ganz feine Röhre, mit der man annähernd die Enden wie mit einem Meissel
anschneiden kann. Das Ganze dann noch von Aussen nach innen und schon ist es wie ein kleines Wunder.
3. Manchmal sehe ich erst beim Wachsen, dass ich Fehler beim Drechseln gemacht habe und es kleine Macken gibt. Kann ich dann im Prinzip alles noch mal abschleifen oder muss ich es so hinnehmen? Und wenn ich alles abschleife, wird der Stift dann nicht zu dünne?
Nein, das musst du nicht so hinnehmen. Du musst eben rechtzeitig genau hinschauen, einen gute Schneidtechnik anwenden und die richtigen Mittel einsetzen, um Mängel zu erkennen.
Dann noch die richtigen Techniken und Schleifmittel einsetzen und das Problem ist eines von gestern.
Erst wenn das Messingröhrchen zu sehen ist, dann ist alles zu spät. Nur wie sieht das aus, wenn man damit alle Hinweise zu Formen und Passgenauigkeit über Bord geschmissen hat?
.... und wenn ich alles das, was ich und andere zu deinen Fragen ergänzend wissen, dann hättest du dir ja den Werkstattbesuch gespart und mit einem
Beitrag eine vollständige "Schreiberausbildung" erhalten"
Du siehst, um deine drei Fragen zu beantworten müsste ich eigentlich ein komplettes Lehrwerk scheiben. Hier schliesst sich dann
der Kreis:
Bea, ein Besuch in einer Werkstatt kostet dich vielleicht drei Stunden, bringt aber mindestens 10 Jahre Freude.
Nach einem solchen Besuch kann man meistens auch die Dinge analysieren, die zu Problemen führen, und hat die "praktisch Umsetzung" einmal verinnerlicht.
Dann gehen Hölzer nicht mehr einfach kaputt, Kanten reissen nicht einfach aus und Fehler kann man nicht mehr verspätet entdecken.
Ich hoffe, du bist von meiner Antwort nicht genervt. Es ist wie beim Führerschein, man benötigt eine gute Ausbildung, dann
kann man selbstängig loslegen und wird immer noch einzelne gezielte Fragen haben.
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Sonntag 3. August 2014, 16:34
von Erick
...... aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß Theorie und Selbststudium kaum zu guten Ergebnissen führen !
Oft geht man dann falsche Wege, die schwer wieder verlassen werden können, wenn man es dann mal wie es richtig geht gezeigt bekommt.
Erick
Re: Meine ersten Schreibgeräte
Verfasst: Sonntag 3. August 2014, 20:41
von bea
*Seufz* Ich sehe schon, ich komme nicht drum herum mal irgendwo hin zu gehen. Es ist doch schwerer wie Gitarre lernen, stricken oder kochen. Danke für den Tritt in den Hintern. Jetzt muss ich also mal sehen wo ich da mal hin kann