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Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 16:21
von MarkusN
Hallo Forum,

Ein guter Freund schenkte mir gestern ein Laguiole-Messer der Schmiede Calmels, das ist sozusagen das originale Laguiole, obwohl der Name nicht geschützt ist.
Es wurde im 19. Jhd. von Pierre Calmels entwickelt.
Das Holz der Griffschalen ist Bois d`Amourette, lateinisch Brosimum guianense , bei uns Schlangenholz oder Letternholz genannt.
Meine Absicht ist nun, meinem Freund einen Stift aus ebenjenem Holz herzustellen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob nicht noch andere Namen im Handel üblich sind. Das Holz soll angeblich rißfreudig sein und fällt mehr oder weniger gescheckt aus.
Falls jemand für mich einen Tipp hat, wo ich einen oder mehrere Pen Blanks bekommen kann, wäre ich dankbar. Die Holzhändler, auf deren Seiten ich recherchiert habe, hatten nur kleine Stammabschnitte anzubieten.
So sieht es aus:
Laguiole1.jpg
Laguiole2.jpg
Grüße aus Kevelaer

Markus

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 16:32
von Peter G
Hallo Markus,

wie groß soll der Rohling sein? Ich habe einen Stammabschnitt des Schlangenholzes, der schon seit 20 Jahren bei mir lagert. Tatsächlich erfordert die Verarbeitung dieses wunderschönen Holzes viel Geduld, Sachkenntnis und die Bereitschaft, fortwährend Frustration klaglos zu ertragen.

Grüße von Peter Gwiasda

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 16:35
von Timo
Moin,

eigene Erfahrungen kann ich leider (oder zum Glück) nicht vorweisen.
Ich habe allerdings schon mehrfach gelesen, dass Schreiber auch nach Monaten oder Jahren noch gerissen sind.

Wenn ich sowas machen müsste, würde ich etwas größer Bohren und einen elastischen Kleber verwenden.

fg,
Timo

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:12
von Drechselfieber
Du bust ja schon fündig geworden,
trotzdem hier eine Händlerseite, die auch für alle anderen zum "Schnuppern" gedacht ist.

http://www.exoticwood.biz/snakewood.htm

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:18
von Drechselfieber
.... und natürlich bei meinem Lieblingsholzhändler.

https://www.cookwoods.com/shop/category/snakewood/

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:19
von Drechselfieber
... und natürlich auch im Inland.

http://www.feinesholz.de/Schlangenholz

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:25
von Drechselfieber

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:10
von Erick
Hallo Markus
Hier noch ein paar Informationen von mir zu Schlangenholz. Ich habe es schon öfter bei Cropp in Hamburg gesehen. Es waren immer Stammabschnitte, Viertelstämme, Stärke ca. 10 cm. Länge ca. 1 Meter. Kilopreis 20 - 35 Euro.

Heinz Risse, ein alter Drechselfreund der leider nicht mehr unter uns weilt, hatte ich schätze mal schon einige hundert Schreibgeräte gebaut, und Erfahrungen mit Hölzern aus aller Herren Länder gesammelt, wollte eines Tages mal Kugelschreiber aus Schlangenholz bauen.
Dieses Vorhaben hat sich als fast unmöglich erwiesen, eine Menge Versuche und Experimente schlugen fehl. Trotz größter Vorsicht sind die meisten Penblanks schon beim bohren geplatzt. Heinz hat sogar versucht unter Wasser zu bohren !
Dann ist es ihm doch gelungen einen einzigen Schreiber heil anzufertigen, der wurde dann natürlich nicht verkauft und blieb in der Familie.
Gruß Erick

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:29
von Minidrechsler
Hallo Markus,
Warum fragst du nicht deinen Nachbar,
Habe schlangenholz oder wusteneisenholz im Keller ca. 10 Jahre trocken!
Gruß Hermann

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:48
von Andreas Stölting
Moin Markus,

ich habe vom gleichen Schmidt auch ein Messer mit Schlangenholzschalen. Der einzige Unterschied liegt darin, dass ich es mir selber geschenkt habe :-D .

Es stimmt natürlich, dass das edle Holz so seine Tücken hat, man sollte trotzdem nicht den Mut verlieren damit zu arbeiten. Schnell, schnell oder mal eben geht hierbei nicht so gut. Wenn du aber mit Ruhe daran gehts und vor allem beim Schleifen das Holz nicht warm werden lässt, sollte es schon klappen. Wichtig ist auch so schnell wie möglich nach dem Schleifen den ersten Lack aufzutragen, damit die Oberfläche wieder geschützt wird.
Während meiner "Schreiberzeit" habe ich viele davon hergestellt und die sind immer noch nicht gerissen. Also nicht verzagen.

Nordische Grüße

Andreas

Re: Bois d´Amourette

Verfasst: Montag 12. Mai 2014, 07:35
von MarkusN
Liebe Freunde,

Danke für die zahlreichen Hinweise. Es mehren sich die Gründe, einmal nach Wehrheim zu reisen.
Vorerst werde ich ´mal den Hermann heimsuchen und seinen Keller plündern.
Wenn ich einen Schreiber fertig habe melde ich mich wieder.

Grüße

Markus