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Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Mittwoch 6. November 2013, 12:53
von BlueWood
Hallo,
eigentlich stehe (stand) ich ja nicht auf Schreiberdrechseln, aber so´n einfaches Ding mit Einsteckmine musste ich dann doch mal probieren, siehe unten.
Und um so mehr ich "richtige" Schreiber hier sehe, um so mehr drängt es mich danach, auch einmal so etwas zu probieren, aber nur gaaanz vorsichtig und langsam, es soll (zumindest am Anfang) nicht ausarten, doch womit soll ich starten? :)
Was könnt Ihr mir da zu Beginn empfehlen? :?:
Nach Möglichkeit hätte ich gerne solche Schreiber, bei denen ich nicht viel Spezialwerkzeug und massig Zubehörteile brauche, der "Yolo" von Klaus-Gerd wäre z.B. ein prima Beispiel dafür, gibt es noch ähnlich "einfache" Bausätze die ich mal ausprobieren könnte? :?:
:prost
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Mittwoch 6. November 2013, 15:51
von c.w.
hallo
da haste ja sehr ungewöhnliche formen gewählt für Deine kullis.
hast Du schon eine lieblings Form?
sind das lange oder kurze einsteckminen?
liebe grüße christine :)
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Mittwoch 6. November 2013, 16:45
von BlueWood
Hi Christine,
das sind kurze Einsteckminen (63mm) und waren ja auch nur mal so Versuche.
(Der Fineliner ist allerdings inkl. Kappe, seine normalen 17 cm lang) :shock:
Aber nun würde ich halt auch gerne mal einen "richtigen" Schreiber drehen. (siehe oben, in der Beschreibung)

Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Mittwoch 6. November 2013, 17:02
von Horst Hohoff
Hallo !
Die Formen der Schreiber sind sicherlich Geschmackssache.
Mein Geschmack sind sie nicht. Außerdem habe ich starke Zweifel,
daß sie bei längerem Schreiben gut in der Hand liegen.
Was das Schreiberdrehen im Allgemeinen angeht:
die Industrie und die Händler wollen einem da einen ganzen
Haufen "notwendiges" Zubehör verkaufen. Du kannst alle
Schreiber auch ohne das ganze Gedöns drechseln und dabei
höchst wahrscheinlich auch noch bessere Ergebnisse erzielen.
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Mittwoch 6. November 2013, 18:56
von Steini
Ich war letzten Samstag wieder beim Drechselsiggi und habe mich ebenfalls ans Schreiber drechseln gewagt (mit Siggis fachlicher Unterstützung).
Ich finde, dass mit relativ wenig Aufwand sehr gute und einmalige Ergebnisse - selbst von Ungeübten - zu erzielen sind.
Hier mal die Ergebnisse von unserem "Drechseltreffen".
v. l. n. r.: Kornelkirsche, Eibe, Bongossi
gedrechselte Drehkugelschreiber 01.jpg
gedrechselte Drehkugelschreiber 02.jpg
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Donnerstag 7. November 2013, 12:13
von BlueWood
Horst Hohoff hat geschrieben:..... Du kannst alle Schreiber auch ohne das ganze Gedöns drechseln ....
Gut, und was genau brauche ich nun dazu und wie gehe ich dann vor? :?: Konkrete Vorschläge (für Bausätze und/oder Baudurchführungen) wären sehr hilfreich. :)
@Steini: Schöne Schreiber habt Ihr da gemacht, aber wie gesagt was genau wird dafür benötigt (Werkzeug, Hilfsmittel, Bausätze ...) :?:
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Donnerstag 7. November 2013, 12:39
von Drechselfieber
Blue,
zunächst musst du die bei den Händlern orientieren welche Art Schreiber du herstellen willst.
Dann schaust du oder fragst den Händler welche Hilfmittel du zum Bau benötigst.
Dann schaust du welche Hölzer du verwenden willst.
Entweder gibt es wie bei Schulte die Bauanleitungen im Internet
http://www.drechselbedarf-schulte.de/de ... etail.html
oder der Händler liefert sie mit.
Dann sammelst du eigene Erfahrungen bei der Herstellung.
Sehr gute Lösungen sind die Schreiber von Klaus-Gerd, den du auch hier im Form findest.
.... und wenn du es ganz gut machen willst, schaust du vorher einem erfahrenen Drechsler bei der Herstellung zu,
lernst welche Hilfsmittel man benötigt, wie man die Oberflächen behandelt und wie man lächelt, wenn der Schreiber gelungen ist.
Wie bei allem im Leben macht eigenes Streben und die Lehre bei einem guten Meister den guten Gesellen.
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Donnerstag 7. November 2013, 12:40
von Drechselsiggi
Hallo Matthias!
Ich verwende
Diese Bausätze
Unten auf der Seite ist das Zubehör angegeben. Davon brauchst Du den Bohrer, Räumschaft, Fräskopf und ein Mandrel.
Am einfachsten ist es natürlich, wenn Du beim ersten Stift jemand über die Schulter schauen könntest.
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Donnerstag 7. November 2013, 13:24
von Horst Hohoff
Hallo Matthias!
Um Schreiber ohne "Gedöns" herzustellen braucht es nicht viel:
1. Bohrer:
die meisten Bohrergrößen sollte jeder haben. Wenn eine krumme
Inchgröße gefragt ist, eine metrische Größe nehmen, die dem
Inchmaß möglichst nahe kommt. Etwas größer schadet nicht, vor allem,
wenn du die Messingröhren mit Epoxy einklebst.
2. Antrieb:
Zum Antrieb gibts 2 Möglichkeiten: feste Körnerspitze oder einen kegelförmig
gedrehten Hartholzdübel in einem Spannfutter. Der Dübel wird bei jedem Einspannen
neu rund gedreht, wenn er alle ist gibts 'nen neuen.
3. Reitstock
Mitlaufende Körnerspitze
Weiteres Zubehör: Schieblehre, Drechselwerkzeuge.
Alles andere ist von A -Z unnötig.
Vorgehensweise
Rundgedrehten Rohling ( immer etwas länger als die Hülse )
in einem Spannfutter einspannen und bohren; am besten von beiden
Seiten, was bei problematischem Material Ausbrüche verhindert.
( Ich bohre immer auf der Drechselbank )
Hülse einkleben; nachdem Kleber trocken ist, Enden trimmen.
Geht mit einem Abstech- oder Plattenstahl von der Seite nicht von vorne,
wie mit dem Fräsgedöns. Wenn man die Enden leicht hinterschneidet entsteht
mit Sicherheit kein Spaltzwischen Holz und Metallteil.
Den so vorbereiteten Rohling auf eine der oben erwähnten Weisen
zwischen den Spitzen einspannen und in Form drehen.
Durchmesser an den Enden mit der Schieblehre kontrollieren.
Diese Vorgehensweise dauert etwas länger als die"Mandrelmethode".
gibt aber bessere Ergebnisse.Weder Mandrel und schon gar nicht die
Distanzhülsen sind Präzisionsteile, wobei sich Fehler i.d.R. nicht
aufheben sondern addieren. Das Resultat sind Schreiber, die nicht
um die Hülse zentriert sind ( es liegt zwar im Zehntelbereich, ist aber mit
bloßem Auge sichtbar ). Das muß nicht in jedem Fall so sein, aber ich weiß sicher,
das ich nicht der Einzige bin, bei dem das vorkommt.
Diese Arbeitsweise funtioniert für alle Bausätze von Dayacom
( das sind die, die es bei Thomas Wagner oder Robert Gsinn oder CSUSA u.a. gibt )
Wenn du keine Massenproduktion aufziehen willst, würde ich so arbeiten.
Das Geld fürs "Gedöns" kannst du besser in Bausätze investieren.
Wenn noch Fragen da sind, melde dich. Auch per PN oder Mail.
Re: Früher oder später findet jeder zu den Schreibern ;-)
Verfasst: Donnerstag 7. November 2013, 16:20
von BlueWood
Hi,
o.k. ich danke Euch, jetzt bin ich im Bilde wie´s (theoretisch) funktioiert. :)
Habe nun seeeehr viiiiiel gesehen, gelesen, gelernt und auf mich wirken lassen, nun kann es los gehen. :)
Werde mich wieder melden wenn ich meinen ersten "richtigen Schreiber" fertiggestellt habe und ihn dann Euch zur Begutachtung präsentieren :razz: (kann aber noch ein bissel dauern, also nicht ungeduldig werden

)