
für alle Blumen!
Es hat mich auch gefreut viele von Euch in Seeg zu treffen - es war wirklich ein Vergnügen.
Ich mache sehr selten Bilder von der Entstehung meiner Objekte -bin viel zu sehr auf das Gestalten konzentriert und vergesse es meistens, und so auch hier. Aber ich gebe euch gerne einen Entstehungsbericht und hoffe er hilft denen die sich auch versuchen wollen.
1. Nehme das Ausgangsstück mit dem Querholz zwischen Spitzen, drehe einen Zapfen an das Ende das die Füsse wird (Maserung usw. anschauen nachdem die Rinde weg ist).
2. Nehme den Zapfen in das Futter und drehe die Aussenform der Flügel aus der zylindrischen Ausgangsform.
3. Höhle jetzt das Flügelende wie eine Vase mit sehr dünnen Wänden aus, lass aber den Oberteil des Körpers im Boden stehen und forme ihm so gut es geht.
4. Drehe jetzt ein Hilfsstück das lange und schmal genug ist, in die Vaseninnenform zu passen, und mache eine Vertiefung in das freie Ende um den Oberteil des Körpers im Boden der Vase aufzunehmen.
5. Spanne die Form zwischen das Hilfsstück und den Reitstock, drehe jetzt die Aussen- und Innenform der Füsse, dabei musst du den Unterteil des Körpers im Boden stehen lassen und mit einem dünnen Zapfen zur Reitstockspitze gegenhalten.
6. Den dünnen Zapfen am Unterteil entfernst du mit einem Messer/Meissel o.ä. und damit ist die Drechselarbeit getan . der Rest ist Feinarbeit.
7. Jetzt werden die Seitenteil herausgesägt - ich verwende dazu einen Drehmel mit Fräser. Das Aufzeichnen der Flügel vor dem Herausschneiden ist ein wesentlicher Teil der Formbestimmung und man sollte sich genügen Zeit dazu nehmen.
8. Jetzt wird alles noch gereinigt und feingeschliffen - inne und aussen. Ich habe dies von Hand gemacht, da der Zugang vor allem auf den Innenseiten ohnehin sehr begrenzt ist.
9. Dann habe ich die "Federn" auf den Flügeln vorgezeichnet und mit einer Schleifrolle auf dem Drehmel herausgearbeitet. Dabei ist höchste Vorsicht geboten wenn man dünn genug gearbeitet hat - man steht immer in der Gefahr durchzubrechen. Ich habe die Wandung an den "Federkanten" so dünn wie nur möglich gemacht und anschliessen die Durchbrüche von Hand reingeschliffen.
10. Alles wurde bis 400 mit Papier von Hand geschliffen.
11. Die Flügel habe ich dann mit weisser Alkoholbeize behandelt um sie so hell wie möglich zu bekommen, jeh nach Holzart wäre sicher auch kalken möglich gewesen.
12. Die überflüssige Beize wird nachkurzem Trocknen wieder weggeschliffen, die gradierung hierzu ist von der Menge der überflüssigen Beize abhängig.
13. Dann wieder bis 400 mit Papier/Leinen und mit 600-800-1000 Schleifleinen poliert.
14. Die Füsse ölen um die Farbe des Kernholzes zum Vorschein zu bringen.
15. Mit einem Brennstif mit einer messerähnlichen Brennspitze so bearbeiten dass es einen "fedrigen" Ausdruck bekommt.
Fertig ist der Vogel - dauert aber genau so lange wie es sich anhört.