Drechseln und Kunsthandwerk - German-Woodturners *Forum Sauerland*

Hallo Holzdreher,

im anderen Forum wurde ich auf Bambus aufmerksam gemacht und dachte, das könnte ich auch mal probieren:

Also ab ins Lager, ein Stück Bambus abgeschnitten und getestet ob es geht.

Hier mein 1. Versuch, irgend etwas aus Bambus zu machen, eine Vase (so irre viele Formen fallen mir da auch nicht ein):
Höhe 19cm, Breite max. 11,5cm, oben 8,7cm, Dicke oben ca. 2mm auslaufend auf ca. 10mm.
bis 320er Körnung geschliffen, 1x mit Walnußöl betupfert.
Die Struktur kommt m.E. am besten heraus, wenn man die Dicke des Rohres voll ausnutzt, indem man sie schräg anschneidet.

Gruß Dieter

hallo Dieter,
die Vase hat zugegeben eine gute Form.
Was mich daran stört ist der Eindruck, als sei es "verwaschenes dreckiges Holz".
Ich weiß keine andere Beschreibung dieser Wirkung.
Im Drechsler Magazin Ausgabe 14 Frühjahr 2011
gab es einen Bericht: Projektwoche Bambus.
Dort wurden verschiedene Bambussorten vorgestellt.
Ich glaube, dass bei Wahl einer anderen Sorte für diese Vase,
ein gutes, klares Gesamtbild entstehen würde.

Gruß
KG

Hallo Bambusfreunde,

eine spannende Vase hast Du gefertigt, Dieter.
Das Zeug ist doch super hart und spröde, wie ließ es sich drechseln?
Den Bericht im DrechslerMagazin habe ich auch gelesen und darauf meine Augen in Baumärkten kreisen lassen.
Doch auch da waren die Abschnitte eher Grau, eben nur für den Gartenbereich oder zur Deco geeignet.

Im Hessenpark wurde bei dem Vortrag über Holzstaub auch vor dem Staub von allen Bambusarten gewarnt.
Also besser nur mit guter Staubmaske arbeiten und/oder Absaugung.

Gruß Jens,

Jens hat geschrieben: Den Bericht im DrechslerMagazin habe ich auch gelesen und darauf meine Augen in Baumärkten kreisen lassen.

Im Hessenpark wurde bei dem Vortrag über Holzstaub auch vor dem Staub von allen Bambusarten gewarnt.
Also besser nur mit guter Staubmaske arbeiten und/oder Absaugung.

Gruß Jens,

Den Artikel kenne ich nicht, obwohl ich irgendwo die Ausgabe rumliegen habe.

Baumärkte sind typischerweise recht teuer bei Bambus (wie bei den meisten Dingen) und zumindest hier im Großraum Paderborn ohne Sortimentstiefe bei Bambus. Vielleicht ist es einfacher nach Spezialgeschäften oder Baumschulen oder Gärtnereien Ausschau zu halten.

In der Baumschule http://www.jurgelucks.com/ werden z.B. jedes Jahr ca. 1 voller Sattelzug Bambus zum Stäben der Bäume verbraucht. Damit will ich sagen, daß die meisten Baumschulen die Möglichkeit haben dicke Stangen mitzubestellen. Und ich denke jeder hat eine Baumschule in seiner Nähe und wenn es eine Gartenbaumschule ist, dann sind sie sogar auf Privatkunden eingerichtet. -- das nur zur Beschaffung. Bei mir bevorraten wir z.B. 3-6 m lange Stangen von 20 bis 150mm Durchmesser, meist chin. Bambus, der hell ist. Es ist aber auch dickeres Material zu bekommen und andere Sorten, wie z.B. das Material meiner Vase.

Bambus ist nicht immer rund und nicht immer gleich dick, insofern muß man sich die Stangen aussuchen. Es ist auch selten, rißfreie Stangen zu ergattern, da Risse durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen bei etwas längerer Lagerung kaum zu vermeiden sind. Meine Vase hatte z.B. 2 relativ große Risse (war mir für ein Versuchsobjekt egal), die ich mit Kleber und Bambusstaub geschlossen hatte.

Jetzt zum Drechseln: Bambus ist außen sehr hart, innen etwas weicher, aber aufgrund der Langfaserigkeit m.E. nur mit sehr scharfem Werkzeug zu bearbeiten, das dann auch noch relativ schnell stumpf wird. Es reißt schnell aus, läßt sich aber hervorragend ebnen und schleifen. - und stauben kann es auch recht ordentlich wg. der Härte - und eine Absaugung hatte ich in Betrieb.
Was mir gefiel: So eine Vase war sehr schnell fertiggestellt, und ich bin als Anfänger mit wenig Erfahrung sicher nicht der schnellste. (Ich mag nicht, wenn die Herstellung eines Objektes lange dauert)

Gruß Dieter