FU stört den Funkverkehr

[Ludwig]

Liebe FU-Spezialisten !

Ich habe für meine 400 V - Drechselbank einen Lenze Inverter 8200 angeschlossen, der seit Jahren wunderbar funktioniert. Allerdings ist mein Nachbar Funker und hat ebenfalls seit Jahren ein massives Problem, das er mir aber wegen der guten Nachbarschaft erst vor 2 Wochen genauer geschildert hat:

Immer wenn ich drechsle, kann er wegen der massiven Störungen (Rauschen und getaktetes Klopfen) nicht funken

Die Fakten:

* eingangsseitig hat der FU einen Netzfilter

* wenn ausgangsseitig die Kabeln am FU abgeklemmt sind und der FU läuft, gibt es keine Störung

* wenn die Kabeln angeklemmt sind und der FU läuft, ist es egal, ob die Drechselmaschine läuft oder nicht - die Störung ist vorhanden

* gestern habe ich ein anderes abgeschirmtes Kabel für für die Verbindung FU zur Drechselbank genommen - geringfügige Verbesserung (das getaktete Klopfen ist weniger geworden)

* es liegt keine andere Leitung in der Nähe des Verbindungskabels

Meine Fragen:

* Bringt ein ausgangsseitiges Netzfilter etwas ?

* Wenn "Ja" welche Type ?

* Gibt es andere Lösungen ?

Besten Dank im Voraus !

MfG
Ludwig

[Fritz-RS]

Ludwig,

das kann, muß aber nicht unbedingt an Deinem FU liegen.
Die Funker sind ja auf Stören programmiert.
Wer sendet denn all das ins Weltall?

Ich hatte vor Jahren mal einen Amateurfunker in der Nachbarschaft, so 300-400 m entfernt.
Wenn ich mein Tonbandgerät in Betrieb hatte holte mir das seinen Funkverkehr ins Haus.
Das hörte dann aber sehr schnell auf, als ich ihm Passagen aus seinem Verkehr aufgezeichnet und vorgespielt hatte.

Gruß Fritz

[Torsten]

Hallo Ludwig,
die Abschirmung des Kabels muss großflächig in der Nähe des FU`s aufgelegt sein. Es gibt dafür spezielle
Federklemmen, die man auf die gleiche Grundplatte wie den FU schraubt. Das ist eines der wichtigsten Elemente.
Denn was nützt die beste Kabelabschirmung, wenn die abgefangenen Störungen nicht abgeleitet werden können.
Die Kontaktierung muß Großflächig erfolgen, da sich die Hochfrequenten Störungen an der Oberfläche des
Schrirmgeflechtes entlanghangeln.
An der Motorseite legen wir bei unseren Antriebssystemen die Abschirmung nicht auf. Die Erd (grün/gelb)
wird selbstverständlich überall angeklemmt!
Mit der Abschirmung aber NICHT während des Betriebes herumspielen!!!
So nach dem Besipiel, der Funker hört und du veränderst die Abschirmung solange bis alles gut ist.
Es fließen mitunter recht hohe Ableitströme und Spannungen über den Schirm! Wenn Du dann mit den Fingern den Kontakt
zur erde herstellst, dann wirst du mächtig zucken.

Zusätzlich kann noch ein Ferritring in die Leitung gewickelt werden.
Das bedeutet nach der Federklemme werden die Motordrähte mehrfach um diesen Ring gewickelt und dann
am FU angeklemmt.

Versuche Dich als erstes mit der Federklemme und wenn dir meine Beschreibung nichts sagt, suche ich mal nach einem Foto.
Ausgangsfilter sind teuer.
Grüße, Torsten

[Ludwig]

Hallo Fritz,

irgendwie hast du mit der Kombination Funker und Stören recht. Vor 50 Jahren haben mein Nachbar der Funker und ich einen kleinen Sender gebaut, mit dem wir beim Baden in dem Ybbsfluss, an dem unsere Häuser liegen, unsere eigene Tonbandmusik hören konnten. Dass wir zufällig die Frequenz eines Lokalsenders verwendeten bekamen wir erst mit, als sich Anwohner beschwerten, die ihre Lieblingssendung "Ein Gruß an dich" nicht mehr empfangen konnten und ein gelber Postwagen mit einem Peilsender nach der Ursache forschte ........

Hallo Thorsten,

ich verstehe leider den Satz "die Abschirmung des Kabels muss großflächig in der Nähe des FU`s aufgelegt sein" nicht. Vor allem das Wort "großflächig". Endet die Abschirmung frei in der Steckdose, an der dann der Motor angeschlossen wird ? Jetzt schon recht herzlichen Dank für deine Bemühungen !!

MfG
Ludwig