man wird nicht schlauer
Verfasst: Sonntag 13. Juni 2010, 20:10
Durch Verbindungen meiner Frau auf Landfrauenebene,
habe ich heute meine Zusage eingelöst,
an einem "Tag des offenen Hofes" teilzunehmen.
Diese Aktion mehrerer Bauernhöfe, unterstützt durch NDR 1,
findet jährlich statt.
"Mein" offener Hof liegt kurz vor Steinhude und ist ein sogenannter Spargelhof.
Es konnte dort ein Einblick in die moderne Landwirtschaft genommen werden,
etliche alte Traktoren mit dem zugehörigen Verein konnten bestaunt werden,
(Ich muss gestehen, diese alten Zug-Maschinen zu sehen, in all ihrer Pracht aufgemöbelt und gepflegt,
ist reinste Erotik) (Trotzdem darf ich keinen haben, sagt meine Frau),
Spargel konnte in verschiedenen Zubereitungen gegessen werden,
andere "deutsche" Stände waren vertreten: Bratwurstbuden und Trinkwagen,
etwas Blumenschmuck, eine Kettensägenkünstler, ein Bandsägeausschneider,
Kuchen und Kaffeeverkauf.
Und ich.
Vorweg: mein Umsatz betrug nach ca. 6 Stunden null EUR.
Dann zog es aber in der letzten Stunde ruckartig an,
- und ich Dummerchen wollte schon aufgeben und vorzeitig einpacken -,
sodass sich die Gesamteinnahme nach 7 Stunden auf 5 EUR empor geschwungen hatte.
Ein kleines Mädchen, vielleicht 5 Jahre alt,
kam mit einem zerknüchelten 5 EUR-Schein und hielt mir ein kleines einfaches Teelicht entgegen:
"Das möchte ich kaufen."
Ich war so perplex, dass ich es sogar noch in eine Tüte steckte und dann das Geld nahm.
Das Mädchen hüpfte fröhlich weg.
Ich muss gestehen, dass ich mich zum ersten Mal geschämt habe, etwas zu verkaufen.
Ich habe das Mädchen gesucht, um ihr noch etwas schöneres dazu zu geben oder das Geld zurück, es aber nicht mehr gefunden.
Das war der Tag, überflüssig, deprimierend?
Unser Handwerk ist insgesamt nicht sehr gefragt, dass ist nichts Neues.
Aber solche Tage, mit den Widmungen, die nicht direkt auf Kunsthandwerk ausgerichtet sind,
sollten eigentlich nicht mehr besucht werden.
Denn dort ist das Publikum wohl auf anderes ausgerichtet, auf Essen, Trinken, wieder Essen, Blasmusik und Essen und Trinken.
Aber warum verkauft dann so eine Bandsägeausschneider soviel, dass er sich von mir noch Einpacktüten leihen muss.
Ein Bandsägeausschneider ist übrigens jemand, der aus flachen Massivholzbrettern mit groben Bandsägenschnitt zu dieser Zeit Hasen, Laubbäume, Pilze,
in der Wintersaison Rentiere, Weihnachtsmänner und Tannenbäume,
in der Konfektionsgröße "s" bis "xxl" ausschneidet und damit ins Leben ruft,
sie anschließend für die Oberflächenbehandlung in ein bräunliches verdünntes Xylamonbad taucht
und sie dann um sich und den mitgebrachten Stuhl schart.
Zu verstehen ist das nicht. Trifft man sich nur noch auf möglichst wenig Kunst, sind Dinge wie das Brettschnippeln wirklich so ansprechend,
oder haben die Leute wirklich weniger Geld für solche "schönen" Dinge.
Ich werde jedenfalls über meine Art in die Öffentlichkeit zu gehen stark nachdenken.
Einen Gruß zum Abend
KG
habe ich heute meine Zusage eingelöst,
an einem "Tag des offenen Hofes" teilzunehmen.
Diese Aktion mehrerer Bauernhöfe, unterstützt durch NDR 1,
findet jährlich statt.
"Mein" offener Hof liegt kurz vor Steinhude und ist ein sogenannter Spargelhof.
Es konnte dort ein Einblick in die moderne Landwirtschaft genommen werden,
etliche alte Traktoren mit dem zugehörigen Verein konnten bestaunt werden,
(Ich muss gestehen, diese alten Zug-Maschinen zu sehen, in all ihrer Pracht aufgemöbelt und gepflegt,
ist reinste Erotik) (Trotzdem darf ich keinen haben, sagt meine Frau),
Spargel konnte in verschiedenen Zubereitungen gegessen werden,
andere "deutsche" Stände waren vertreten: Bratwurstbuden und Trinkwagen,
etwas Blumenschmuck, eine Kettensägenkünstler, ein Bandsägeausschneider,
Kuchen und Kaffeeverkauf.
Und ich.
Vorweg: mein Umsatz betrug nach ca. 6 Stunden null EUR.
Dann zog es aber in der letzten Stunde ruckartig an,
- und ich Dummerchen wollte schon aufgeben und vorzeitig einpacken -,
sodass sich die Gesamteinnahme nach 7 Stunden auf 5 EUR empor geschwungen hatte.
Ein kleines Mädchen, vielleicht 5 Jahre alt,
kam mit einem zerknüchelten 5 EUR-Schein und hielt mir ein kleines einfaches Teelicht entgegen:
"Das möchte ich kaufen."
Ich war so perplex, dass ich es sogar noch in eine Tüte steckte und dann das Geld nahm.
Das Mädchen hüpfte fröhlich weg.
Ich muss gestehen, dass ich mich zum ersten Mal geschämt habe, etwas zu verkaufen.
Ich habe das Mädchen gesucht, um ihr noch etwas schöneres dazu zu geben oder das Geld zurück, es aber nicht mehr gefunden.
Das war der Tag, überflüssig, deprimierend?
Unser Handwerk ist insgesamt nicht sehr gefragt, dass ist nichts Neues.
Aber solche Tage, mit den Widmungen, die nicht direkt auf Kunsthandwerk ausgerichtet sind,
sollten eigentlich nicht mehr besucht werden.
Denn dort ist das Publikum wohl auf anderes ausgerichtet, auf Essen, Trinken, wieder Essen, Blasmusik und Essen und Trinken.
Aber warum verkauft dann so eine Bandsägeausschneider soviel, dass er sich von mir noch Einpacktüten leihen muss.
Ein Bandsägeausschneider ist übrigens jemand, der aus flachen Massivholzbrettern mit groben Bandsägenschnitt zu dieser Zeit Hasen, Laubbäume, Pilze,
in der Wintersaison Rentiere, Weihnachtsmänner und Tannenbäume,
in der Konfektionsgröße "s" bis "xxl" ausschneidet und damit ins Leben ruft,
sie anschließend für die Oberflächenbehandlung in ein bräunliches verdünntes Xylamonbad taucht
und sie dann um sich und den mitgebrachten Stuhl schart.
Zu verstehen ist das nicht. Trifft man sich nur noch auf möglichst wenig Kunst, sind Dinge wie das Brettschnippeln wirklich so ansprechend,
oder haben die Leute wirklich weniger Geld für solche "schönen" Dinge.
Ich werde jedenfalls über meine Art in die Öffentlichkeit zu gehen stark nachdenken.
Einen Gruß zum Abend
KG