Drechseln und Kunsthandwerk - German-Woodturners *Forum Sauerland*

Hallo
Vor längerer Zeit hatte ich mal eine Kegeldose gedrechselt. Kegeldosen können gut aussehen, sind aber unpraktisch.
Darum dachte ich daran dem Kegel drei Beine zu verpassen. Willi war so freundlich und hat mir mit seiner Fräsmaschine die Bohrungen in den Kegel eingebracht.Die drei Pinne waren schnell gedrechselt. Nun habe ich dieses Teil zu stehen und finde es eigentlich ganz OK. Höhe 93 mm. Durchmesser 130 mm. Stärke der Beine 5 mm.
Auf den Fotos wirken die Beine nicht perfekt gerade, in echt sind sie es.Unter der Kegelspitze sind ca. noch 10 mm. Luft.
Willi nochmal danke.
Gruß Erick

Hallo Erick,

das sieht sehr gut aus.

Moin Erick,
Ein tolles Objekt aus schönem Holz hast du da gefertigt
Liebe Grüße, Michael

Sehr schön, Erick,

schlichte Form und schön kontrastierende Beinchen - von der Maserbirke gar nicht zu sprechen.

Mit handwerklich-kollegialen Grüßen

Heinz

Hallo Erick,

sieht sehr schön aus, gefällt mir.
Kegeldose schreibst Du, gibt es also auch noch einen Deckel?
Viele Grüße
Jens

Moin Erick,

Träumchen!

Vielleicht hätten die Beine minimal dicker sein können !?

Grüße,
woodman

Hallo Erick,

ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dich als Schöpfer dieses Objekts zu identifizieren. Nur der perfekte Kegel aus Karelischer Birke hingegen ist für mich ein originärer Erick. Die Kombination mit den Spindelbeinchen aus Ebenholz ist allerdings ein klarer Fehlgriff (natürlich in meinen Augen).
Die beiden Teile passen formal nicht zusammen. Weshalb? Weil es in unserem Formenkanon keine Beispiele dafür gibt, weil die Funktionalität des Objekts fragwürdig ist (das Ding kippelt gefühlt), weil die schwarzen Zylinderstelen (gefühlt) im Widerspruch stehen zu den anderen geometrischen Figuren wie Kegel, Kreis und Halbkugel.
Mit ernsthafter Dankbarkeit würde ich die Begründungen lesen für die bisherigen Kommentare: "Schön, gefällt mir, tolles Objekt, sieht sehr gut aus" ... und so weiter.

Freundliche Grüße von Peter Gwiasda

Hallo Peter,

na, dann gehen wir doch in diesem speziellen Fall mal in die gemeinsame konstruktive Kritik bzw. in eine reale Besprechungssituation...

Student Erick - der in seinem Fall den Kurs "Holzgestaltung unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der zentrischen Bearbeitung an der Drechselbank" im Fachbereich Senior Studies belegt hat - stellt in unserem Kurs sein Objekt vor.

Aufgabenstellung:
"Gestaltung und Herstellung eines drehrunden, zweckfreien Körpers unter Beachtung der geometrischen Grundformen Kreis, Kugel, Zylinder und Kegel" - (Anm. Literaturverweis: Bauhaus, Triadisches Ballett, etc)

Bewertungskriterien:
- Verständnis der Aufgabenstellung
- konstruktive Lösung der gestellten Aufgabe
- handwerkliche Umsetzung
- Präsentation und Darstellung des Endproduktes.

Üblicherweise würde sich in solch einer Jury (ich war in vielen dabei ..) nun auf Basis der emotionalen Kritik des Jury-Kollegen P. aus W. - hier der Wortlaut:

"... ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dich als Schöpfer dieses Objekts zu identifizieren. Nur der perfekte Kegel aus Karelischer Birke hingegen ist für mich ein originärer Erick. Die Kombination mit den Spindelbeinchen aus Ebenholz ist allerdings ein klarer Fehlgriff (natürlich in meinen Augen).
Die beiden Teile passen formal nicht zusammen. Weshalb? Weil es in unserem Formenkanon keine Beispiele dafür gibt, weil die Funktionalität des Objekts fragwürdig ist (das Ding kippelt gefühlt), weil die schwarzen Zylinderstelen (gefühlt) im Widerspruch stehen zu den anderen geometrischen Figuren wie Kegel, Kreis und Halbkugel.
Mit ernsthafter Dankbarkeit würde ich die Begründungen lesen für die bisherigen Kommentare: "Schön, gefällt mir, tolles Objekt, sieht sehr gut aus" ... und so weiter ..."

- eine heftige Diskussion entspinnen...

Soweit die Märchenerzählung...

Lieber Jury-Kollege Peter,

ich möchte erstmal Deine These "das Ding kippelt gefühlt" widerlegen. Deine in (Hobby-)Drechslerlkreisen bekannten und geschätzten 3-Bein-Hocker können gar nicht kippeln, denn sie sind, wie die Physik sagt, statisch bestimmt - so auch das Objekt von Student Erick.

Desweiteren widerspreche ich Deiner Aussage "Weil es in unserem Formenkanon keine Beispiele dafür gibt".

Diese gibt es sehr wohl, man betrachte nur die, auf den geometrischen Grundformen basierenden (hölzernen) Entwürfe der Bauhausschüler Josef Hartwig (Schachspiel) oder Alma Siedhoff-Buscher (Schiff/Bauspiel) usw.

Okay, die Beine sind etwas spittelig (dünn), die Proportion von Durchmesser zu Höhe könnte kritisiert werden und die Größe der halbkugeligen Ausdrehung im Verhältnis zum bleibenden Rand könnte diskutiert werden...

Alles Diskusionen auf hohem Niveau unter dem Aspekt "hätte, hätte Fahrradkette..."

Ich würde (natürlich in Übereinstimmung mit meinen Jury-Kollegen) dem engagierten und mit durchaus guten Vorausetzungen in sein Studium gestarteten Senior-Student Erick folgende positive Ratschläge auf den Weg mitgeben:

Guter Ansatz, weiter so und sich auch in Zukunft die konstruktive Hilfe/Kritik von Kollegen holen!

Mit augenzwinkernd-schelmischen Grüßen

Heinz

Hallo Erick,

aus meiner Sicht wieder einmal erste Sahne - von der Idee über´s Holz bis zu Ausführung: ex­zel­lent !!!

Freundliche Grüße nach Rheda-Wiedenbrück
Helmut

Bravo, lieber Heinz!

du hast hier ein gutes Beispiel für eine qualifizierte Kritik geliefert. Sie könnte, sollte Modell sein für weitere substanzielle Bewertungen.

Voller Erwartungen genieße ich jetzt die Nachtruhe und freue mich auf den neuen Tag.

Peter Gwiasda

Na dann gute Nacht, lieber Peter.

Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion im Forum.

Mit wie immer handwerklich-kollegialen Grüßen

Heinz

Hallo Heinz,

guter Beitrag!

Gruß
Bratscher

Hallo
Ich freue mich immer über Kritik nochzumal wenn sie konstruktiv ist ! Und es freut mich natürlich wenn hier im Forum mal über ein Objekt diskutiert wird. Mir kommt es so vor, daß mein Dreibein in echt besser aussieht wie fotografiert, hatte der Eine oder der Andere von Euch auch schon mal so einen Eindruck bei Fotos von seinen Arbeiten ?
Um den Kegel in die Senkrechte zu bringen hatte ich geplant einen Ring mit drei Beinen zu bauen in dem der Kegel steckt.
Ob das besser ausgesehen hätte ? Ob stärkere Beinchen besser aussehen würden werde ich mal testen.
Gruß Erick

Guten Morgen, Erick, alle
Da Du den Ring angesprochen hast,
ich könnte mir einen Ring als Fuß vorstellen
ansonst, wie immer von Dir top

Hallo Erick, hallo Peter,

dann auch meinen Senf dazu:

Beim Betrachten des ersten Fotos kam sofort die Assoziation eines schwebenden Objektes, eines Objektes, welches durch seine Proportionen und durch seine Holzstruktur hervorsticht, was noch einmal durch die einfache Formgebung unterstrichen und betont wird.

Um dieses Objekt nutzbar zu machen und es in waagerechter Ausrichtung beim Betrachter wirken zu lassen , hat Erick es auf 3 Beine gestellt und in meinen Augen genau richtig, sodaß eine optische Trennung zwischen Hilfskonstruktion und Objekt sofort erkennbar ist und sich der Blick auf das Objekt richtet.

Um dies zu erreichen sind die Füße dünn ausgearbeitet (man hätte sie noch dünner machen können in Kombination mit einem dünnen Ring, der das Objekt lose trägt ohne feste Verbindung) und müssen sich vom Objektmaterial deutlich unterscheiden, möglichst neutral, was am besten mit den Farben schwarz oder weiß gelingt, aber das Schwarz den Vorteil bringt, die Maserung des Objektes zusätzlich zu unterstreichen. Ein anderes Holz oder gar etwas farbiges oder dickeres wäre hier völlig deplaziert.
So meine Sicht der Dinge.
Gruß Dieter

Hallo Erick,

Form follows Function.
Wenn man dieses Kriterium zugrunde legt, hast Du die selbstgestellte Aufgabe optimal gelöst.
Die Dose steht aufrecht und scheint dabei zu schweben.
Der Effekt wurde mit einem Minimum an Material erreicht und wirkt trotzdem nicht instabil. Einen Ring fände ich persönlich überflüssig.
Betrachtet man die Beine als Säulen, also Extremform eines Zylinders, besteht das Ganze auch aus einfachen geometrischen Grundformen.
Die Proportionen ergeben sich aus der Funktion.
Damit sind m.E. alle ästhetischen Anforderungen erfüllt. Ich finde es schön und gelungen.
Die handwerkliche Ausführung ist, wie üblich, bewundernswert.

Gruß Georg

Hallo Erick,

ich finde es auch gelungen und perfekt ausgeführt. Gleichzeitig teile ich die andere Meinung, bei uns würde man sagen, das Ständerwerk ist spillerig. Das meint sehr dünn und wenig stabil. Ich habe es jetzt oft angesehen und bin zum Schluss gekommen, dass ich mir gedanklich unten einen dünnen schwarzen Ring wünsche, der die Beinchen auffängt. So, noch eine Meinung. Natürlich kanst du das auch so lassen oder noch einen schwarzen Deckel fertigen...
Ich habe auxh einen Ausflug zu Weissflogs gemacht, die ja auch gerne mit dieser Form spielen....

Guten Tag,
reduziert bis zum Maximum. Weniger als die drei schlanken Beine geht schlecht. Ich finde das sehr geil gelungen. Das die schwarzen Beine so sauber in den Kegel eingesetzt sind, alles in Achse und nicht irgendwas, irgendwie schräge eingebohrt oder angeklebt, betont nochmal die strengen Formen und bringt Eleganz.
Beim Lesen von Peters Kommentar hab ich ein wenig komisch geguckt. Aber Heinz hat eine sehr angenehme, kluge und unterhaltsame Antwort geschrieben.
Wollte Peter Piksen? Werden demnächst Drechselarbeiten dementsprechend diskutiert?
Lieben Gruß, Jörg

Herrlich, endlich mal wieder eine ordentliche Diskussion wie sie früher hier üblich war. Nicht nur Beifall bekunden oder schweigen.
Danke Peter und Heinz für das anregen der Diskussion. Danke Erick für das Meisterwerk. Die ersten Bilder passen für mich am besten. Der Kegel schwebt auf seinen filigrane Stützen. Geradezu Ausdruck der Leichtigkeit des Seins.
Das Bild mit den Füßchen nach oben zerstört für mich interessanterweise den Eindruck. Jetzt wirkt alles unproportioniert. Plötzlich scheinen die Beine zu dünn, etc. Trotzdem möchte ich das Bild nicht missen, zeigt es doch, wie perfekt die Bohrungen passen. Trotzdem, am besten gefällt mir das erste Bild.
Und die Qualität des Diskurses. Weiter so.

Gruß Jens

Hallo Erick,

ich finde dein Objekt auch sehr ansprechend.
Holz und Ausführung klasse.

Schöne Grüße aus Rheinhessen
Josef