Drechseln und Kunsthandwerk - German-Woodturners *Forum Sauerland*

Hallo liebe Foristen,
da ja Portugal derzeit immer noch nicht erlaubt, Touristen ins Land zu lassen, möchte ich Euch ein paar weitere Eindrücke der Kultur-Landschaft der Korkeichenwälder vermitteln.
Die Biodiversität, also Artenreichtum in Bereich Flora und Fauna suchen ihresgleichen in Europa. So habe ich mich heute mal für 2 Stunden vor die Tür "gewagt", mit Kamera bewaffnet und ein paar Fotos geschossen, um einen weiteren Eindruck zu vermitteln. Der Besenginster ist in den sonnigeren Lagen zwischenzeitlich verblüht, ebenso die versch. Heidearten, die frühen gelben Zistrosen und vor allem die hellgelben Wiesen.

Wie es derzeit aussieht, lassen die Bilder erahnen. In ca. 1 Woche werden die niedrigen rosa-roten Zistrosen dazustoßen und das Gesamtbild mit einer großen Portion Rosarot auffrischen. Das bräunliche bei den Korkeichen ist deren Blüte, die immer schmuddelig oliv-beige aussieht.
Zu den Korkeichen generell hatte ich hier schon mal geschrieben:
https://www.german-woodturners.de/viewt ... der#p98102

Jetz ein paar Bildchen:
Gruß Dieter

Hallo Dieter
In diesen Tagen scheint hier auch die Sonne überall sieht man frisches Grün und einiges steht in Blüte.
Deine schönen Fotos lösen Fernweh aus !
Es grüßt Euch Erick

Erick hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. April 2021, 06:55
Deine schönen Fotos lösen Fernweh aus !
Es grüßt Euch Erick

Und Trauer wenn ich an die Monokulturen in unserer Agrarwüste erinnert werde. Ich wohne im Dorf, zwei Biogasanlagen in der Umgebung, Mais, Mais 2m hoch versperrt die Sicht....
Wolfgang

Moin Dieter,
wunderschön!!!!
Danke für die schönen Bilder.
Gruß
Alois

Moin Dieter,

sehr schöne Bilder.

Wie ich dich kenne hast Du dir die Korkeiche (letztes Foto) schon gesichert.

Gruß

Hubert

Schöne Impressionen. Macht Fernweh

Wolfgang - Jetzt im Frühjahr sieht man vor lauter Mais keine Landschaft mehr?
Der Mais hier in der Südheide wird gerade erst gedrillt und ich vermute, dass in Türkenfeld (sofern es das nördlich des Ammersees ist) das nicht viel anders ist.
Will sagen - schau bitte genauer hin, wie hoch der Maisanteil an der gesamten Ackerfläche bei Euch wirklich ist und vergiss beim Darüberhinwegschauen das Grünland nicht. Sehr wahrscheinlich ist das gar nicht so viel, aber sieht halt viel aus, weil der Mais so hoch wird.
Zudem - wer auf dem Dorf wohnt muss auch damit leben, dass dort wie im Dorf gearbeitet wird. Und dazu gehört nunmal die Landwirtschaft.

Schönen Gruß,
Markus, der sich mit Verallgemeinerungen besonders hinsichtlich der Landwirtschaft schwer tut, weil er tagtäglich damit zu tun hat.

Hallo Dieter,

schöne Frühlingsbilder

Hm.....Neid...
Könnte man nicht mal..... so nach corona..eventuell...
ein grosses Drechselreffen im April 2022 in portugal machen statt uns hier mit solch tollen Bildern zu quälen,

Du bist echt zu beneiden in dieser tollen landschaft zu zuleben und ich gönne es dir von Herzen.
Drachenspan
stefan

Drachenspan hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. April 2021, 11:17 Hm.....Neid...
Könnte man nicht mal..... so nach corona..eventuell...
ein grosses Drechselreffen im April 2022 in portugal machen statt uns hier mit solch tollen Bildern zu quälen,

Drachenspan
stefan

Ja, mit der Drechselbank zu Korkeichen, Akazie und Steineiche.
Pump die Reifen am Anhänger auf, Stefan.

Maggus hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. April 2021, 10:27
Zudem - wer auf dem Dorf wohnt muss auch damit leben, dass dort wie im Dorf gearbeitet wird. Und dazu gehört nunmal die Landwirtschaft.

Genauso sehe ich das auch!

Guten Tag Dieter,
deine Bilder sind sehr schön, aber es tut einem Weh nicht
mit eigenen Augen dies Wahrzunehmen.

Hallo,
ich wollte Euch die besondere Seite dieser Landschaft vorstellen zu seiner m.E. schönsten Jahreszeit.

"Kork-Eichenwälder bilden die Grundlage für den Erhalt der Biodiversität in einem der 36 wichtigsten Ökosystemen der Welt - wie auch Amazonien, die afrikanische Savanne und Borneo. Mehr als 200 Tier- und 135 Pflanzenarten pro 1.000 m² finden hier ideale Lebensbedingungen.
Kork-Eichenwälder bilden ein einzigartiges, schutzbedürftiges Ökosystem, das den Lebensraum für seltene und gefährdete Arten bildet. Kork-Eichenwälder sind perfekt an das warme Klima und den trockenen Boden angepasst und schützen vor Erosion und daraus resultierender Wüstenbildung. Sie sind eine Barriere gegen Feuer und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserkreislaufs. Sie leisten ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Luftqualität, indem sie Kohlendioxid absorbieren, das ohne sie in die Atmosphäre freigesetzt würde."

Im Hochsommer bin ich lieber in Deutschland, weil kühler und grüner. Auch die Bretagne wäre dann besser für mich.

Aber das Alentejo ist mit Sicherheit eine Reise wert, vor allem von Febr.- bis Mai. Zur Zeit kann man sogar die touristische Ziele in Evora oder LIssabon/Porto usw. ansteuern, da ja nur innerportug. Touristen unterwegs sind. In den letzten Jahren sind wir z .B. kaum noch nach Lissabon, weil es nach unserem Gefühl einfach überlaufen war. Und für den April haben sie für dieses Jahr sogar die Eintrittspreise für Parks, Museen usw. gestrichen (als Belohnung für die portug. Gesellschaft, weil sie so brav die Coronamaßnahmen befolgt haben).

Bei uns gibt es übrigens auch einen Campingplatz mit buchbaren Hütten, der ganzjährig geöffnet ist, kenne ihn aber nicht von innen:
https://www.pincamp.de/campingplaetze/o ... -montargil
https://www.orbitur.pt/de/destinos/alen ... -montargil

Gruß Dieter

Ich wohne auch auf dem Dorf und das sehr gerne, aber bin trotzdem ganz bei Wolfgang und den Agrarwüsten.
Es geht nicht um Landwirtschaft, die ist absolut wichtig, genau wie die bäuerlichen Strukturen. Aber um das WIE.
Hier war schon immer eine intensiv genutzte Gegend, im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Hessen, Bayern, RLP etc.
Trotzdem. Es hat sich schleichend sehr viel verändert.
Ich wohne oder bin hier auf dem Dorf mein Leben lang und früher, sprich vor 30 Jahren gab es viel mehr Wegränder mit Blumen, Pflanzen etc. Die Felder waren kleiner. Es gab kleine Kuhwiesen (heute NULL), es gab Rückzugsorte, es gab viele, viele Vögel, die es heute nichtmehr gibt (ohne Kühe keine Schwalben und ohne Feldränder etc. keine Kibitze). Schmetterlinge? Sieht man in einem ganzen Sommer kein 10 Stück.
Die Wälder sehen nach den trockenen Sommern leider auch nicht besser aus. Wirklich traurig.

...Agrarwüsten...nein Danke.
Der Leidtragende der Subventionspolitik ist leider der Landwirt. Und ich bin sehr sicher, dass die Landwirte auch gern bereit wären anders zu wirtschaften, wenn sie denn finanziell über die Runden kommen würden.
Guten Appetit beim Nackensteakpaket für 1,99 vom Aldi beim nächsten Grillen.
Sorry, aber das musste mal raus.


Zu den sehr schönen portugisischen Wäldern.
Sind das dort schon Wälder, was du uns zeigst? Die Korkeichen sehen ja recht solitär stehend aus...

Maggus hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. April 2021, 10:27 Schöne Impressionen. Macht Fernweh

Wolfgang - Jetzt im Frühjahr sieht man vor lauter Mais keine Landschaft mehr?
Der Mais hier in der Südheide wird gerade erst gedrillt und ich vermute, dass in Türkenfeld (sofern es das nördlich des Ammersees ist) das nicht viel anders ist.
Will sagen - schau bitte genauer hin, wie hoch der Maisanteil an der gesamten Ackerfläche bei Euch wirklich ist und vergiss beim Darüberhinwegschauen das Grünland nicht. Sehr wahrscheinlich ist das gar nicht so viel, aber sieht halt viel aus, weil der Mais so hoch wird.
Zudem - wer auf dem Dorf wohnt muss auch damit leben, dass dort wie im Dorf gearbeitet wird. Und dazu gehört nunmal die Landwirtschaft.

Schönen Gruß,
Markus, der sich mit Verallgemeinerungen besonders hinsichtlich der Landwirtschaft schwer tut, weil er tagtäglich damit zu tun hat.

Ich wollte eigentlich eine weitere Diskussion im Forum vermeiden. Hier ist das Thema rund ums Drechseln angesagt und keine Diskussion über die Landwirtschaft von heute.
Vor allem wollte ich mir eine Antwort auf Maggus Beitrag sparen.
Folgt er doch getreulich der simplen Rhetorik, erst mal den Gegner lächerlich machen,
dann selber eine Ferndiagnose abgeben, mit klugen Vorschlägen,
und dann noch die feine Art: Wir wissen auch wo Du wohnst, fehlt noch der Hinweis ..und in welche Schule Deine Kinder gehen.

So... Tatsache ist, egal ob Mais, Raps, "Grünland" es sind reine Monokulturen.
Das Grünland: keine Blumen, keine verschiedenen Gräser, wenn das Gras eine bestimmte Höhe hat- ab in die Biogas.
Heu wie früher wird hier nicht gemacht. Grünland ist halt Grünland und keine Wiese.
Am Wegrand werden die letzten Mohn- und Kornblumen totgespritzt.
Wo sich vor einigen Jahren die Schmetterlinge auf dem Sommerflieder versammelt haben, nichts mehr!! das tut weh.
Betonen möchte ich noch, dass ich nichts gegen die Landwirte habe, die müssen auch ihr Geld verdienen, fragt sich nur zu welchen Bedingungen.

Wolfgang

Drechsler1234 hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. April 2021, 21:44
Zu den sehr schönen portugisischen Wäldern.
Sind das dort schon Wälder, was du uns zeigst? Die Korkeichen sehen ja recht solitär stehend aus...

Hallo,
Die Korkeichen"wälder" sind in der Tat nicht dicht, so wie wir in Deutschland Wald definieren würden. Ein ähnliches Waldbild wie bei uns sieht man in den Kulturen, also den Flächen mit Eucalyptus für die Papierindustrie oder Pinienaufforstungen (Pinienkerne), also landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen, die aber in unserer Region eher wenig vorkommen.
Entlang der zahlreichen Bach- und Flußtäler gibt es terrassierte Reisfelder, die heutzutage z.T. umfunktioniert wurden zwecks Maisanbau, nicht für Biogas sondern als Futtermittel und für Körnermais, auch als Gemüse-Körnermais. Der Reisanbau ist aber immer noch stark vertreten. Reis ist in Portugal Hauptnahrungsmittel und wird m.W. nicht importiert.

Im Alto Alentejo dominieren die großflächigen "Wälder" aus Kork- und Steineichen, je nach Bodenart, oft an den Straßen eingezäunt für die extensive Viehwirtschaft, also Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine - von daher kann man auch eine sehr gute regionale Fleischqualität bekommen.
Im Baixo-Alentejo, also einiges südlich von uns werden die Kork-und Steineichen"wälder" lichter und es wird vermehrt Getreide zwischen den Bäumen angebaut.

Da auch hier auf Landwirtschaft eingegangen wird: Außer Reisanbau und Maisfeldern findet man hier bei uns keinen Getreideanbau. Eher Obst- und Gemüseanbau. Also Pfirsiche, Mandeln, Nektarinen, Birnen, div. Zitrusfrüchte, Wein, Pinien, Kakteen und natürlich Oliven. Dazu dann noch alle möglichen Gemüsearten. Insgesamt spielen diese Flächen aber eine absolut untergeordnete Rolle in Bezug zu den Kork- und Steineichen, die im engen Verbund auch mit der extensiven Viehwirtschaft zu sehen sind.
Die Menschen hier reden recht abfällig von Nahrungsmitteln, die nicht in ihrer Region produziert wurden. Sogar Lidl/Portugal setzt voll auf Regionalität, ganz anders als in Deutschland.

Gruß Dieter

Wolfgang - Deinen ersten Absatz könnte ich als grob beleidigend auffassen, aber ich tue es des lieben Frieden Willen mal nicht.
Nur eines - bring bitte keine flachen Plattitüden als Eingangsstatement, wenn Du nicht bereit bist, Dich dafür in den Gegenwind zu stellen.

Den zweiten Absatz können wir gerne - aber an anderer Stelle - fachlich diskutieren.

Markus

@Joaquim
Vielen Dank für die Ausführungen hier aber auch sonst immer wieder in deinen Threads zu den Geflogenheiten und der Landschaft und und und rund um Portugal. Ich war noch nie dort und ich finde es klingt immer sehr spannend was du berichtest und als sei es eine Reise wert. Leider ist es aber ziemlich weit weg, von daher...

Jetzt gegen Ende April kommen auf offenerem Gelände zwischen Eichen und Kiefern und auf Wiesen die Margariten in verschiedenen Arten immer mehr durch:


Und wer sehen möchte, wie voll es bei unserem regionalem Gewässer ausschaut: Unter Wasserknappheit leiden wir hier nicht. Der Stausee wird ausschließlich zur Stromgewinnung genutzt, nicht zu Bewässerungszwecken, auch nicht als Trinkwasser-Reservoir. Zufluß durch einen Fluß namens Sor, der sich bald darauf mit einem weiteren Flüsschen namens Reia vereinigt und dann Sorreia heißt. Beim letzten Foto (Stelle des Zusammenflusses wurden übrigens die größten Welse in ganz Europa gesichtet.

Und wie man sieht, scheint nicht immer die Sonne, bei gut 20 Grad.

Gruß Dieter

Hallo Dieter,

schöne Bilder, tolle Landschaften, genieße die Zeit in Portugal.

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo,
als kleine Ergänzung noch ein paar Bildchen, wie es auf die Wiesen in unserer unmittelbaren Umgebung so Anfang Mai ausschaut:
großflächig: blau-violette Disteln, dazu gelbe Einjährige mit margaritenähnlichen Blüten, deren Namen ich nicht kenne, Skabiosen und vieles mehr. Die Fülle ist extrem. Auf den Feldern sind Störche aktiv (nicht im Bild) wobei Hunderte von Paaren in der Umgebung derzeit ihre fast flugfähigen Jungen aufziehen. Es muß ein gutes Jahr für Störche sein, weil man in den meisten Horsten 3 Jungtiere erkennen kann, die ihre Köpfe hochstrecken.

In den Korkeichen dominieren an Blütenpflanzen immer noch die rosa-violetten Zistrosen mit ihrer extremen Blütenfülle, hinzugekommen sind wilde Iris (Zwiebelfplanzen) und versch. anderes, die ich nicht mit Namen kenne. (Habe aber keine Fotos davon gemacht.)

Gruß Dieter