Drechseln und Kunsthandwerk - German-Woodturners *Forum Sauerland*

Hallo zusammen,

nachdem aus dem Versuch, mal was über mehrere Achsen zu drechseln diese, für meinen Geschmack doch ganz nette Vase entstanden ist:


versuchte ich mich dieses Wochenende an einer Pfeffermühle.
Ebenfalls gedreht über vier Achsen (versetzt) entstand eine doch recht interessante Außenform.


Höhe: 27 cm, dünnste Stelle (unten) 2,5mm, Holz: Ahorn verkernt.

Sie liegt sehr angenehm und ergonomisch in der Hand.
Einziges Manko, man hat immer das Bedürfnis, sie vor dem Abstellen "passend" hinzudrehen...
...aber ich mag's gerne pfeffrig


Gruß Andreas

Hallo Andreas
Danke fürs zeigen. Mit dem gleichen Gesanken bin ich auch schon umgegangen, das Polygon versetzt zu drehen. Habs noch nicht umgesetzt. Ich glaube, die Form ist im Original noch interessanter, als auf Bildern zu erkennen.

Gruß joe

Andreas, die hast du sehr schön hinbekommen.
fürs Einstellen. Ist mir noch etwas rätselhaft, wie es geht.

Gefällt mir

Meine Mühle will ich auch immer richtig drehen damit die Maserung wieder passt.

Danke euch für das Feedback!

@ Josch:
Eigentlich ist das gar nicht so kompliziert...
1. Schritt: Kantel rund drechseln (zwischen den Spitzen)
2. Schritt: Enden anzeichnen:


Bei meinem "Rundling" mit 65mm Durchmesser zeichne ich zunächst mit dem Zirkel einen konzentrischen Kreis mit 4cm Durchmesser.
Dann Steche ich mit dem Zirkel irgendwo auf diesem Kreis ein und markiere mit selbem Radius links und rechts auf der Kreislinie.
(Diesen ersten Einstechpunkt übertrage ich senkrecht, "ohne dabei zu verdrehen" auf die gegenüberliegende Seite des Rundlings)
Jeweils in diese Markierungen wieder einstechen und erneut mit selbem Radius auf der Kreislinie markieren.
So bekommt man auf der Kreislinie sechs Kreuzungspunkte.
Drei dieser Punkte (mit jeweils einem Punkt dazwischen) wähle ich aus und nummeriere sie auf der einen Seite des Rundlings im Uhrzeigersinn, auf der anderen Seite gegen den Uhrzeigersinn.
Der Punkt mit der Nr. 1 muß dabei um einen Punkt auf Ober- bzw. Unterseite versetzt sein.

Nun Spannt man den Rundling "eiernd" zwischen den Spitzen an jeweils den Punkten mit der selben Nummer.
Nun kann die Außenform auf 3x gedrechselt werden.
Dabei muß man die Form jedoch "konkav" drechseln, damit in der Mitte des Rundlings der selbe Materialabtrag erfolgt als oben und unten, also so: )(

Und schon hat man diese "dreieckige", verwundene Form

...Klingt irgendwie recht kompliziert, ist es aber gar nicht...


Gruß Andreas

für die tolle Erklärung. Ich probiere es aus.

Andreas,

für die Anleitung, irgendwann werde ich es auch mal versuchen.
Deine Mühle ist Schön geworden.

coole Idee und toll umgesetzt!

Hallo Andreas,

ist eine tolle Mühle geworden, gefällt mir sehr gut.

Habe ich das richtig verstanden:
Zuerst drechselst du den Zylinder rund, teilst dann
Körper und Kopf und machst dann die Bohrungen.
Zum aufspannen am Körper, machst du unten einen
Stopfen, damit du die Mühle zwischen den Spitzen
spannen kannst. Oder drechselst du erst die Außenform
und machst dann die Bohrungen.

Schöne Grüße aus Rheinhessen
Josef

mich würde interessieren wie die Mühle aussieht wenn du sie auseinanderhast.. kannst du sie drehen damit sie auf jeder Seite genau übereinstimmt?
habe es auch versucht aber perfekt sitzt sie nur auf einer Seite....
die Fixierung war eine echte Herausforderung. Wie hast du das gemacht?
Gruss Adi

Hallo ANdreas,

mir gefällt die Mühle auch.

Da ja hier die Form das wichtige ist, kann man ganu schlichte langweilige Hölzer nehmen.
Dann fällt das mit der Maserung nicht mehr auf.

Und Danke für die Anleitung.

Puh, jetzt habt ihr mich ganz schön zum Grübeln gebracht....

Wenn ich mich recht erinnere, habe ich zuerst die Außenform (Mantel) komplett fertig gedrechselt,
also wie oben beschrieben.

Anschließend oben, unten und an der zukünftigen Trennstelle Rezesse angedrechselt,
dann getrennt, gebohrt, zusammengesetzt mit Zewa dazwischen, Außenform (Mantel) von Hand geschliffen.
Zu guter Letzt den Mühlenkopf auf Hilfsfutter gesteckt und die Oberseite fertig gestellt.

Das Stück, das nun zwischen Kopf und Körper fehlt, fällt zum Glück nicht auf

@ Adi: Sie stimmt auf jeder Seite (fast) überein 100%ig stimmt leider nur eine Seite überein.
Das Problem hab ich aber aktuell leider auch bei runden Mühlen...Der Kopf eiert manchmal leicht...
Scheinbar verzieht es mir beim Bohren immer leicht den Forstnerbohrer, so daß die Bohrung nicht 100%ig mittig ist...
Da bin ich aber gerade noch am Optimieren.

Mein Standard-Arbeitsprozess für runde Mühlen sieht wie folgt aus:

1.) Kantel rund drehen
2.) Rezesse andrehen, Ober- Unterteil trennen
3.) Unterteil bohren (bis knapp über die Hälfte), umdrehen, zweite Hälfte bohren
4.) Oberteil "oben" spannen und unten einen in das Unterteil passenden "Hals" andrehen
5.) Oberteil bohren
6.) Komplette Mühle spannen: Backenfutter <=> Hilfsfutter <=> Unterteil <=> Zewa <=> Oberteil <=> Körnerspitze, und Außenform drehen
7.) Oberfläche fertig stellen
8.) Oberteil auf zweites Hilfsfutter
9.) Oberseite des Kopfes fertig stellen
10.) Mechanik einpressen

Hier noch eine Zeichnung (Leider schon etwas in Mitleidenschaft gezogen / mal nass geworden) zur Verdeutlichung, inklusive der Bohrdurchmesser und Maße, wie ich sie verwende:



Wie macht ihr das so?

Gruß Andreas

Necromancer1982 hat geschrieben: ↑Freitag 29. Januar 2021, 13:58
@ Adi: Sie stimmt auf jeder Seite (fast) überein 100%ig stimmt leider nur eine Seite überein.
Das Problem hab ich aber aktuell leider auch bei runden Mühlen...Der Kopf eiert manchmal leicht...
Scheinbar verzieht es mir beim Bohren immer leicht den Forstnerbohrer, so daß die Bohrung nicht 100%ig mittig ist...
Da bin ich aber gerade noch am Optimieren.


Gruß Andreas

Hallo Andreas
das Problem dass der Kopf nicht perfekt mit dem Körper übereinstimmt hatte ich Anfangs auch(bei normalen Mühlen), dann habe ich die (Twister Eco) nochmals zentriert und siehe da das Problem war weg.. nur wenige zentel MM genügen um eine nicht perfekte Uebereinstimmung zu erhalten.

Ansonsten habe ich mal probiert die 3 Achs Form (frage mich warum 4 achs?) nachdem ich die Bohrung gemacht habe zu machen. Dies hat natürlich den Vorteil dass der Uebergang perfekt stimmt aber zum Einklemmen eine richtige Herausforderung. Vorallem bei einem 40mm Kreisdurchmesser und unten am Körper eine 42mm Bohrung Auch muss natürlich Körper und Kopf sich nicht bewegen...
beim nächsten Versuch werde ich ein 42mm opferholz anbringen und dann bin ich sicher wird es perfekt passen
Hier mein 1. Nachbau.. welcher natürlich nicht perfekt ist.. aber gefällt mir nicht schlecht. einen Fehler habe ich gemacht.. mal sehen ob es auffällt?
Gruss Adi

Hallo Andreas,

Dankeschön für deinen Beschreibung der Mühle
über 3 Achsen. Ich werde es auch einmal in Angriff nehmen.

Die runden Mühlen mache ich genau so wie du es beschrieben
hast.
Das deine Bohrung nicht genau passt, sehe ich auch so wie Adi.
Schau einmal nach deinen Spitzen, das sie Genau Spitze an Spitze
stehen, dann müssten deine Bohrungen wieder passen.

Hallo Adi,

einen Fehler sehe ich nicht, was mir auffällt ist:
Das an deinem Kopf von oben alle Seiten gleich sind,
am Kopfteil unten ist eine Seite kürzer. Kann aber
auch vom fotografieren her nur so aussehen.
Dennoch ein schöne Mühle,sieht gut aus.

Schöne Grüße aus Rheinhessen
Josef

Colt 45 hat geschrieben: ↑Freitag 29. Januar 2021, 19:45
einen Fehler sehe ich nicht, was mir auffällt ist:
Das an deinem Kopf von oben alle Seiten gleich sind,
am Kopfteil unten ist eine Seite kürzer. Kann aber
auch vom fotografieren her nur so aussehen.
Dennoch ein schöne Mühle,sieht gut aus.

Die hellen Mühlen wurden nicht "oval" () gedrechselt sondern gerade.. somit ist unter schmäler als in der Mitte...
beim letzten Versuch habe ich es so gemacht wie oben beschrieben, die Bohrung nach der Form gemacht..ich finde dass die Form schöner wird wenn man zuerst die Bohrung macht und zuletzt die Form.. aber sicher Geschmackssache..
denke beim 10. Versuch hab ich dann den Dreh raus