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Apfelschale

Verfasst: Freitag 14. August 2020, 18:53
von Reiseholz
Und schon wieder ich.

Ich habe mich heute mal an meiner ersten Hinterschneidung versucht:
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Der "Pisspott" ist 135mm im Durchmesser und inkl. Fuß knapp 6 cm hoch, einfach geölt mit Steinert Drechselöl und dann mit Carnaubawachs endbehandelt.
Gedrechselt hab ich das ausschließlich mit meiner großen 16mm Schalenröhre (Fingernagelschliff), ein gekröpftes Werkzeug besitze ich leider nicht.

Konstruktive Kritik sehr willkommen - ich steh' grad bei Schalen noch völlig am Anfang!

Liebe Grüße,
Tobias

Re: Apfelschale

Verfasst: Samstag 15. August 2020, 10:59
von Markus
Hallo Tobias !

Jetzt haben schon soviele reingeschaut, keiner traut sich was sagen !
Ich kann man noch gut an meine erste Schale erinnern, war mächtig stolz drauf, heute weiß ich nicht mehr warum !

Positiv ist auf jeden Fall die Oberfläche zu bewerten, sieht sehr schon geschliffen und behandelt aus :respekt:
Die Formgebung ist allerdings - ich sage einmal - gewöhnungsbedürftig.
Man sieht dass die Röhre sich ihren Weg selbst gesucht hat und du nicht wirklich eine Vorstellung davon hattest wie sie schlussendlich ausschauen soll.
Beim nächsten Holz überlege vorher wie die Form sein soll und arbeite daraufhin, wird sicher gleich ansprechender sein.

Meine erste Schale hat viele Ähnlichkeiten mit deiner :freunde:

Bleib dran, ein bisschen dauert es schon !

Liebe Grüße, Markus
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Re: Apfelschale

Verfasst: Samstag 15. August 2020, 11:17
von Peter G
Moin Tobias,

geh' in deine Werkstatt und arbeite weiter. In dir steckt offenkundig ein guter Handwerker. Dein Formempfinden entspricht ebenso offensichtlich nicht der Gegenwart, was dich aber nicht entmutigen sollte. Vor einer Woche besuchte ich mit Freunden das wiederaufgebaute römische Kastell Saalburg am Limes und fand dort Keramiken, die deiner Schale sehr ähneln. Und die Römer hatten Geschmack!

Grüße von Peter Gwiasda

Re: Apfelschale

Verfasst: Sonntag 16. August 2020, 16:55
von Drechselholzwurm
Hallo Tobias,

ich finde Deine Schale schön !!!!
Habe auch schon eine Solche mit ähnlicher Form gemacht.

Egal was andere sagen, mach´ einfach Dein Ding .

Ich überlege mir auch nicht vorher, wie die Schale aussehen soll ( allenfalls nur ganz grob), sondern lasse mich von der Inspiration während des Drehens und von den Überraschungen des Holzstücks "einholen" .

Gruß
Kurt

Re: Apfelschale

Verfasst: Sonntag 16. August 2020, 17:09
von Faulenzer
Drechselholzwurm hat geschrieben: Sonntag 16. August 2020, 16:55 Egal was andere sagen, mach´ einfach Dein Ding .
Hallo,

Tobias hat ja ausdrücklich im konstruktive Kritik gebeten und sein Objekt schon selber als „Pisspott“
tituliert.

Re: Apfelschale

Verfasst: Sonntag 16. August 2020, 17:55
von Drechselholzwurm
Hallo Frank ,

habe ich jetzt etwas Falsches/Schlimmes geschrieben oder warum fühlst Du Dich bemüßigt zu diesem Hinweis ?

Jeder sollte doch sein Ding machen, wie er/sie meint, oder etwa nicht ? Kritik hin oder her.

Und wenn jemand sein eigenes Werk (in " " + liebevoll) "Pisspott" nennt, ist das etwas völlig anderes, als wenn dies von anderer Seite ( vielleicht in abgewandelter Form) kommt.
Und noch ein Satz zum Thema "Kritik" : Ich denke, man sollte immer (!) berücksichtigen, in welchem Stadium der Erfahrung/Entwicklung der Betreffende ist, quasi ob es sich um einen Anfänger oder Profi handelt. Ein einfaches Lob kann manchmal hilfreicher sein ( Ansporn) als ein Herumgenörgele an irgendwelchen Scheifspuren, die man evtl. noch mit der Lupe auf dem geposteten Foto suchen muß.

Nur mal so in den Raum gestellt.

Lieben Gruß
Kurt

Re: Apfelschale

Verfasst: Montag 17. August 2020, 10:58
von Faulenzer
Drechselholzwurm hat geschrieben: Sonntag 16. August 2020, 17:55 habe ich jetzt etwas Falsches/Schlimmes geschrieben oder warum fühlst Du Dich bemüßigt zu diesem Hinweis ?
Hallo Kurt,

nein, hast du nicht. :freunde:

Ich hatte aus Tobias Bericht gelesen, das er gerne konstruktive Kritik zu seiner Schale hören würde und
sich selber unsicher ist über die Form.

Und da finde ich, das dein Tipp einfach sein Ding zu machen ihn nicht weiter bringt.

Re: Apfelschale

Verfasst: Montag 17. August 2020, 12:48
von Drechselholzwurm
Faulenzer hat geschrieben: Montag 17. August 2020, 10:58

nein, hast du nicht. :freunde:
Hallo Frank,

na da bin ich aber erleichtert. Alles Gut !

Lieben Gruß
Kurt

Re: Apfelschale

Verfasst: Montag 17. August 2020, 17:52
von Reiseholz
Danke für euer Feedback!

Mich hat die Form tatsächlich an einen Nachttopf erinnert.
Großartig Gedanken um die Form hatte ich mir im Vorfeld noch nicht gemacht, ich wollte primär mal ausprobieren, inwiefern ich mit der Schalenröhre bei geringfügigen Hinterschneidungen zurecht komme.
Oder ob ich mir bei der Regierung ein gekröpftes Eisen rausleiern muss... :-D

Das Zusammenspiel zwischen Holzmaserung und Form ist für mich noch sehr schwer greifbar. Da muss ich definitiv noch üben!

Re: Apfelschale

Verfasst: Montag 17. August 2020, 21:57
von Woifä
Hallo Thomas

Ich bewundere die geringe Wandstärke. Apfel ist ja sehr hart, fängt leich zu schwingen an, bei der Form die Finger als Schwingungsdämpfer verwenden- geht das?
Könntest Du bitte etwas zur Herstellung schreiben?
Wolfgang

Re: Apfelschale

Verfasst: Dienstag 18. August 2020, 08:45
von Faulenzer
Hallo Tobias,

mach weiter und probiere verschiedene Formen aus. Anregungen findest du hier im Forum ja genug.
Irgendwann hast du dann deine Formen gefunden.

Unser Schaber hat mal gesagt, entnapfe dein Formverständnis.

Es hilft auch mal das Futter zusammen mit dem Rohling von der Bank zu nehmen und waagerecht hinzustellen, dann
kann man die Aussenform besser beurteilen.

Deine Oberflächen sehen schon gut aus :.:

Re: Apfelschale

Verfasst: Mittwoch 19. August 2020, 11:58
von Reiseholz
Hallo Wolfgang,
so gering ist die Wandstärke eigentlich gar nicht, sind sicher 7-8 mm (genaueres Maß müsste ich nachmessen, kann ich aber auch gern nachliefern!).

Ich hab zuerst den Rohling an der Bandsäge zum 8-Eck gesägt, dann zwischen den Spitzen die Unterseite gedrechselt, dabei einen Fuß für das 4-Backen-Futter stehen lassen. Dann umgespannt und erstmal ohne Hinterschneidung ausgehölt. Dann von Außen nach innen mit frisch geschärfter Röhre erst den Rand und dann die Hinterschneidung ausgearbeitet. Das Flattern hielt sich ziemlich in Grenzen, ein-/zweimal musste ich von der Rückseite unterstützen. Ging aber ganz gut, da Durchmesser sowie Höhe der Schale so gering sind. Schleifen musste ich zum Glück nicht sonderlich viel - da hat das Holz sich dann nämlich doch als sehr lebhaft erwiesen... :lol:

:danke: für eure Meinungen!

Liebe Grüße,
Tobias