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Große Harzgallen im Schalenrohling - was tun?

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2020, 12:38
von schmitti
Hallo zusammen,
Ich habe mehre Schalenrohlinge aus Robinie, die (leider) im April im vollen Saft gefällt wurde.
Schon das Sägen und Drechseln war eine Riesen Sauerrei. Aber das Holz ist sehr schön.
In einigen Rohlingen habe ich größere Harzgallen, die beim Drechseln noch fest waren und sich schneiden ließen.
Während einem Jahr Trocknung hat sich das Harz nun verflüssigt und läuft raus.

Ich bin mir unschlüssig wie ich damit umgehen soll, wenn ich die Schale mal fertig stelle.
Denn wenn aus der fertigen Schale weiter Harz raus tropf ist ja auch nicht schön.
Hat einer Tipps?


Vielen Dank
Stefan
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Re: Große Harzgallen im Schalenrohling - was tun?

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2020, 13:43
von PaRay
Hallo Stefan,
ich hatte das Problem Harzgalle bei einer Fichte.
Nachdem ich mechanisch erst einmal so viel als möglich von dem Harz herausgeholt hatte, habe ich das Loch mit reinem Terpentinöl gefüllt. Einige Stunden später habe ich die Schale gedreht und das verbliebene, jetzt gelöste Harz ist raus geflossen. Das Loch der Harzgalle habe ich dann mit einem Leim- / Schleifstaubgemisch gefüllt. Nach dem Trocknen konnte ich die Schale fertig drechseln.
Vielleicht hilft dir diese Methode.
beste Grüße
Paul

Re: Große Harzgallen im Schalenrohling - was tun?

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2020, 15:56
von Peter G
Hallo Stefan,

mein Beitrag wird dein Problem nicht mindern, weil ich erstaunt und neugierig frage: Robinie und Harz? Das passt nicht zusammen. Mir ist nicht bekannt, dass ein Schmetterlingsblütler so wie einige Koniferen im Stamm Harz speichert. Bist du sicher, eine Robinie bearbeitet zu haben?

Die Aufklärung wird geliefert, hofft

Peter Gwiasda

Re: Große Harzgallen im Schalenrohling - was tun?

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2020, 17:46
von remus
Hallo Stefan

wie Peter schon schreibt, Harzgallen in Robinie wird es wohl nicht geben
im Karneval ist ja Einiges möglich (wie im Fußball :.:
wir hoffen auf die Aufklärung bis Aschermittwoch

Viele Grüße
Rolf

Re: Große Harzgallen im Schalenrohling - was tun?

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2020, 19:07
von schmitti
Hallo Peter und Rolf,
Ein Karnevals Scherz ist es nicht, aber vielleicht eine Laune der Natur?
Also, da ich den Baum selbst in der Nachbarschaft gefällt habe, kann ich Dir sagen, dass es auf jeden Fall kein Nadelbaum ist.
Der Nachbar sagte es sei eine Robinie. Ich habe das nie hinterfragt aber auch nie mit Blättern gesehen.
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Dazu kam dass der Baum ein Geschwulzt auf den unteren 1,5m hatte.
Der 60cm Stamm hat sich auf den untern 1,5m auf über 110cm verbreitert und war innen hohl.
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Das dicke untere Stück habe ich vor Ort entrindet. Unter der mehrere cm dicken Rind war eine reine Kraterlandschaft
mit großen Harzgallen die zum Teil tief ins Innere gingen und dort manchmal wieder größer wurden.
Eine Harzgalle ist nun in dem Rohling.
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Ich hatte vermutet, daß das mit der unnatürlichen Verdickung zusammen hängt.

Das Holz ist frisch geschnitten und auch fertig endbehandelt hell geb.
Die Maserung ist ähnlicher Struktur wie bei Eiche.
Beim Drechseln riecht es nach Gerbsäure, aber nicht so stark wie bei Eiche.
Es ist fest und sehr zäh beim Schneiden. Ich hab oft die Röhren geschärft.
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Ich hab erst eine Schale aus der Serie fertig gestellt, die war leider so schnell weg, dass ich kein Foto habe :-(

Ihr bringt mich jetzt echt ins Grübeln ob das wirklich Robinie ist. Wie gesagt, ich habe das nie hinterfragt.
Wenn ich nur das Holz sehen würde, würde ich vielleicht auch auf Esche tippen.
Und wie passt das mit dem Harz zusammen?

Was meinen die Experten?
Grüsse Stefan

Re: Große Harzgallen im Schalenrohling - was tun?

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2020, 19:16
von Faulenzer
Die Rinde passt gar nicht zu Robinie, und die Holzfarbe auch nicht.

Das Holz auf dem letzten Bild sieht wirklich nach Esche aus.