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Maden unter der Rinde

Verfasst: Montag 22. April 2019, 10:49
von Burgberger
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
hoffentlich hattet Ihr ein shönes Osterfest.

Vor 3 Jahren habe ich von einem Bekannten ein paar Stücke eines Zwetschgenbaumes bekommen. Die Schnittflächen hatte ich damals eingeschmiert und die Teile in meinem kleinen Lager und später an der Kellertreppe getrocknet.

Und letzten Samstag wollte ich das Holz mit der Bandsäge zusägen - da kam die erste Enttäuschung : Gartenholz - mit Nägel und Schrauben aber so verwachsen, dass die von außen nicht zu erkennen waren. Ein Band ist stumpf.
Dann habe ich die Teile mit dem Spalter aufgetrennt und leider die zweite Enttäuschung erleben müssen - im Splintholz direkt unter der Rinde haben mich dicke Maden (ca. 2 cm lang) angelacht.
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Kann mir jemand sagen, welche Schädlinge das sind ? Das unangenehme an der Sache ist, dass ich ein Holzhaus bewohne und da ganz sicher keine Holzwürmer oder den Holzbock brauchen kann. Was mich wundert, ist, dass die Viecher in einem Laubholz sich tummeln. Die ganze Ladung Holz liegt jetzt in einer Wanne und wird am Mittwoch im Wertstoffhof entsorgt.
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Trotzdem würde mich interessieren, was ich mir da eingefangen habe und ob ich Angst um meine Hütte haben muss.

Liebe Grüße
Dieter

Re: Maden unter der Rinde

Verfasst: Montag 22. April 2019, 11:37
von Drechsler
Hallo Dieter ,
das sind Bockkäfer , wahrscheinlich sind das die hier :
https://de.wikipedia.org/wiki/Rothaarbock :
Gerade Obstholz ist sehr anfällig , die Käfer gehen auch in das Splintholz von frischem zugeschnittenem Holz wenn die Rinde dran bleibt .
Ich entrinde immer frisch zugeschnittenes Obstholz vor dem einstapeln , die Ausnahme ist aber Zwetschge : Wenn ich Zwetschgenbretter ( über ca. 40 mm Stärke ) frisch/naß entrinde reißt der Splint übelst ein , die Risse laufen bis in den Kern . Deshalb stapele mit Rinde ein und stapele nach ca. 2 Jahren noch einmal um und entrinde dabei das Zwetschgenholz . Auch lagere ich Zwetschge nur in der Scheune und schütze zwecks feuchterem Mikroklima den ersten Sommer den frisch geschnittenen und gestapelten Holzblock ringsrum mit Plastikfolie .
Mit der Methode habe ich die Rißbildung und den Bockkäferbefall im Griff , du hast aber jetzt schon das Problem :
Ich würde aus dem Kernholz Kanteln schneiden und den Rest verfeuern , besser wäre es gewesen du hättest das gleich mit dem frischen Holz gemacht ( Ich würde das Holz mit Kußhand übernehmen um Kanteln zu schneiden ) . Die Bockkäfer gehen ( wenn sich die Larven zu Käfern entwickelt haben ) nur an entspechendes ( frisches ) Holz , ich denke um dein Anwesen brauchst du dir keine Gedanken zu machen .
Grüße
Andreas

Re: Maden unter der Rinde

Verfasst: Montag 22. April 2019, 12:01
von rrsimmba
Kennst Du einen Angler? :-D

Re: Maden unter der Rinde

Verfasst: Montag 22. April 2019, 15:46
von Burgberger
Hallo Andreas,
Vielen Dank für die beruhigenden Zeilen. Eigentlich wollte ich auch noch ein peer Kanteln schneiden, habe aber Bedenken wegen den Sägebandstumpfmachern. Nach dem der Baum (bzw. die Bäume, es waren ca 5 Zwetschgen, die ineinander gewachsen sind) in einem "kinderreichen" Garten gestanden ist, werden noch mehr, bisher unsichtbare, Nägel und Schrauben herauskommen.

Hallo Reiner,
Ich sollte vielleicht den Angler fragen, der mit meinen Drechselspänen seine Fische räuchert. Könnte ein zweites Standbein werden.

Grüße Dieter