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Schärfentiefe

Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 11:01
von finn2012
.... gestern war ich unzufrieden mit der Schärfentiefe bei der Schale aus Ulme / Rüster (und nicht wie von mir geschrieben Nuss).

Wolfi hatte ja schon einmal eine Anleitung eingestellt für das Erstellen von Bildern.

https://german-woodturners.de/viewtopic.php?f=43&t=8096

In diesem Beitrag hatte er auch darauf hingewiesen, das man eine kleine Blende (f8, f11 oder f16), einen geringe ISO Wert (ideal 100), Selbstauslöser und ein Stativ verwenden soll. Die vorher gemachten Vorgaben führen zu langen Verschlusszeiten. Diese kann man in der Regel nicht mehr freihändig sicher halten.

Trotzdem waren gerade etwas größere Objekte nicht komplett scharf, wenn man sie formatfüllend fotografiert hat.

Eine Möglichkeit dies zu verbessern ist Stacking. Auch hierzu hatte Wolfi mal eine Anleitung gegeben:

https://german-woodturners.de/viewtopic ... 43&t=11471

Da ich weder eine Stacking Vorrichtung habe, noch meine Kamera dies intern berechnen kann schied diese Möglichkeit aus. Außerdem ist sie noch zeitintensiver. Daher scheidet diese Möglichkeit zum Bilder erstellen bei den Treffen aus.

Daher habe ich heute ein wenig weiter geübt.

Im www habe ich einen einfach zu bedienenden Schärfentieferechner gefunden:

https://www.fotolehrgang.de/anmerk/ts_kb.htm

Den Cropp Faktor habe ich in den technischen Daten in der Bedienungsanleitung gefunden. Bei meiner Kamera liegt er bei etwas über 1,5

Die gestern fotografierte Schüssel hatte einen Durchmesser von ca. 30 cm. Dies bedeutet, dass die Differenz zwischen Nah- und Fernpunkt größer 30 cm sein sollte. Dies setzt voraus, dass man scharf stellt indem man einen Punkt in der Mitte der Schüssel zum fokussieren nutzt. Fokussiert man am Rand fällt man ja wieder aus dem Schärfebereich auf einer Seite raus.

Ich habe dann ein wenig mit den Werten gespielt. Es zeigte sich sehr schnell, das ich nur bedingt formatfüllend fotografieren kann. Bei einer Brennweite von 50 mm oder größer schrumpfte der Schärfebereich deutlich. Somit bin ich bei einer Brennweite von 24 mm gelandet. Das Bild kann ich ja dann am PC noch einfach beschneiden. Der Mittelpunkt der Schüssel war dann ca. 70 cm vom Objektiv entfernt. Beide Seiten der Schüssel waren dann zwischen Nah- und Fernpunkt. Laut Berechnung lag der Nahpunkt bei ca. 57 cm und der Fernpunkt bei 94 cm bei Brennweite 24 mm, Blende 11 und Abstand 70 cm.

Anbei noch ein paar Bilder: Ich hoffe damit wird es klarer.

Bildschirmfoto 2019-02-12 um 10.08.52.png
IMG_3297.JPG
IMG_3298.jpg
IMG_3300.jpg
L1006462.JPG
Schaerfe 4.jpeg
Schaerfe 3.jpeg

Für weitere Tipps und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Uli

Re: Schärfentiefe

Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 15:19
von Buchfink
Hallo Uli,

es ist nicht immer anzustreben ein Objekt von vorne bis hinten scharf abzubilden.
Im Gegenteil. Oft bringt eine Unschärfe erst die richtige Spannung ins Bild.

Bei dem Beispiel der Schale bringt es auch nicht mehr Information. Um den Rand der Schale
zu beurteilen braucht es theoretisch nur einen kleines Segment, welches scharf ist, da er ja an jeder Stelle der 360 Grad exakt gleich aussieht.

Ich habe einmal Deinem Foto die Tiefenschärfe geraubt. Beurteile selbst, ob dadurch das Foto schlechter geworden ist.

Gruß

Reinhard
Schaerfe 3-unscharf.jpg

Re: Schärfentiefe

Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 16:33
von Joachim24
Hallo,

schau Dir mal die Software HELICON FOCUS PRO an.

Dort macht man mehrere Fotos mit unterschiedlicher Schärfentiefe, lässt diese verrechnen und hart dann Schärfentiefe über deas gesamte Objekt.
Ähnlich wie die Panaorama Software.

Gruss JaOachim

Re: Schärfentiefe

Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 18:13
von Faulenzer
Uli,

ist das gewollt das du ISO 400 an der Kamera eingestellt hast?

Re: Schärfentiefe

Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 18:37
von finn2012
... vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. Es geht mir hier im speziellen um das Fotografieren der Objekte bei den Treffen z. B. in Hiddenhausen oder bei Willi in Langeneicke. Beim letzten Treffen in Hiddenhausen hat das schon etwas mehr als 2 Stunden gedauert. Anschließend habe ich zuhause noch einmal 2 - 3 Stunden am Rechner gesessen um ggfs. die Belichtung und die Größe anzupassen. Außerdem habe ich oft noch Staub auf dem Hintergrund im Bild entfernt. Ärgerlich ist es dann, wenn man mehrere Objekte einer Themengruppe zusammen fotografiert (z.B. Stifte oder Dosen) und dann ein Teil der Objekte unscharf ist. Bei größeren Objekten mache ich in der Regel auch nur 1 - 2 Ansichten. Dann finde ich es wichtig, dass sie über das Teil gesehen scharf sind, damit man möglichst viele Facetten erkennen kann. Weitere Ansichten wären möglich, aber dann würde das fotografieren noch länger dauern. Ein wenig machte ich mich auch noch mit den anderen unterhalten.

Reinhanrd: Ja die Unschärfe kann man bewusst nutzen. Bei schönen Holzbildern finde ich das aber eher störend.

Joachim: Danke für den Hinweis. Die Software schaue ich mir gerne mal für meine Aufnahmen an. Für das Fotografieren der Objekte bei einem Treffen ist das aber auch keine Lösung. Dies würde sowohl beim Treffen wie auch zuhause noch zusätzliche Stunden bedeuten.

Frank: ISO 100 wäre noch besser um das Rauschen zu minimieren, aber in diesem Fall wollte ich nicht zu lange belichten. Ich muss noch eine Lösung für das Fernauslösen finden um keine Bewegung in der Kamera beim Starten des Selbstauslöser zu bringen.

Viele Grüße

Uli

Re: Schärfentiefe

Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 11:08
von GentleTurn
finn2012 hat geschrieben: Dienstag 12. Februar 2019, 18:37Ich muss noch eine Lösung für das Fernauslösen finden um keine Bewegung in der Kamera beim Starten des Selbstauslöser zu bringen.
Moin Uli,

wenn Du den Selbstauslöser startest, so hat er doch ein paar (oft einstellbare) Sekunden, bis er auslöst.
Vom Start bis zur Auslösung sollte nichts mehr wackeln. Ein solides Stativ setze ich mal voraus.