3. internationales Blaues Drechslertreffen in Frankreich - 24. Sept. bis 01. Okt. 2025
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Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Moderator: Harald

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Manfred Rogler
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Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Manfred Rogler »

Hier mein zweiter Versuch, mit Blattgold zu arbeiten.

Ich habe die zu vergoldende Fläche leider nur bis Körnung 320 geschliffen - heute verwende ich meist Körnung 600 bzw. 800, damit man die Schleifspuren nicht mehr sieht.
Wenn die zu vergoldende Fläche größer ist, wäre eine noch feinere Körnung zum schleifen abgebracht.
Was ich lernen musste war, dass Blattgold (und auch Blattsilber) jede Unebenheit im Untergrund sehr deutlich abzeichnet.

Objektbeschreibung: Wackelschale "Zodiac", Esche, 24 x 5,5 cm, gebrannt, gebürstet, schwarz lackiert, Einlassungen: Blattgold 24 Karat

z 12.jpg
z 5.jpg
z 1.jpg
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Manfred

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Erick
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Erick »

Hallo Manfred
Mir scheint, daß Dir die Vergoldung perfekt gelungen ist, denn auf Deinem Foto sieht sie sehr gut aus !
Hast Du den Untergrund grundiert ? Und wenn ja, womit ?
Gruß Erick
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Christoph O.
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Christoph O. »

Hallo Manfred,
und wenn die Unebenheiten (Z.B. Maserung) zu tief und scharfkantig sind reisst das Blattmetall.

Wie hier gut zu sehen ist:
Kupfer auf gebürsteten und mit rotem Acryllack lackiertem Holz.
P1070923.JPG
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Grüße

Christoph
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Manfred Rogler
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Manfred Rogler »

Hallo Erick,

nein, ich habe keine Grundierung vorgenommen, denn ich liebe es, wenn durch das Blattgold die Holzmaserung (falls vorhanden) sichtbar wird.
Ich habe lediglich nach dem Schleifen Anlegemilch aufgetragen, kurz antrocknen lassen und dann das Blattgold in kleinen Plättchen (vorher geschnitten) aufgetragen, ebenfalls kurz antrocknen lassen
und dann mit dem Fehhaarpinsel ganz leicht das Blattgold leicht gerieben um den "Überschuss" abzubürsten (dabei entsteht dann der ansatzfreie Glanz).
Auf gar keinen Fall mit einem harten Gegenstand oder einem Achatstein polieren, denn auf einem harten Untergrund wie Holz reibt man damit den Goldauftrag wieder ab.
Dies wäre nur möglich, wenn der Untergrund weich wäre (Kreide etc.).

Hat lange gebraucht und so manches Blättchen Blattgold gekostet, bis ich das verstanden habe. Selbst Kirchenrestauratoren die das Vergolden gelernt haben, konnten mir da nicht weiterhelfen.

Aber, ich habe es geschafft - und darauf bin ich etwas stolz.

Gruß Manfred
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Manfred

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Manfred Rogler
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Manfred Rogler »

Lieber Christoph,

Du hast recht - und auch wieder nicht.

Ich habe für mich eine Methode gefunden, wie ich gebürstetes Holz (mit gewollt tiefen Einkerbungen) vergolden kann.

Schau Dir mal meine Schale "Sternenstaub an:
Sternenstaub 1.jpg
Sternenstaub 2.jpg
Gruß Manfred

PS: So ganz nach dem Spruch: Geht nicht, gibt's nicht - hahaha
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Manfred

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Christoph O.
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Christoph O. »

Dein Sternenstaub ist Dir sehr gut gelungen.
Ich würde gerne erfahren wie Du das Blattgold so gut in die Einschnitte bekommen hast.

Übrigens: Die Blattvergoldung, die man mit einem Achat polieren kann, heißt Polimentvergoldung und ist sehr aufwendig.
Grüße

Christoph
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Manfred Rogler
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Manfred Rogler »

Also Oliver,

das mit der Polimentvergoldung haben mit die Kirchenrestauratoren erklärt - die Methode ist für uns als Drechsler denkbar ungeeignet.
Viel interessanter ist da das Vergolden auf Holzbasis, das man aus den orthodoxen Kirchen als Ikonenmalerei kennt (historische Methode). Hier wurde als Basis für den Untergrund zunächst einmal Eiweiß aufgetragen
und dann nach der Trockenphase wurde als Haftmaterial für das Blattgold ein sehr sehr süßer Likör aufgetragen (z.B. Amaretto).
Doch wir haben heute ja Anlegemilche mit unteschiedlichen Tocknungszeiten.
Ich habe nicht schlecht gestaunt, als mir von einem Freund der Stuckateurmeister ist und in Venedig die alter Stucktechnik gelernt hat erzählt wurde, wie und was die berühmten Freskenmaler
alles in ihre Gipsmischungen eingerührt haben, damit der Stuck lange bearbeitungsfähig blieb.

Doch nun zu meiner Vergoldermethode für z.B. meinen "Sternenstaub":

- Voraussetzung ist, dass die Rillen völlig staub- und fusselfrei sind (nicht geschliffen). Ich verwende nach der Anwendung der harten Drahtbürste eine harte Haarbürste - so wie sie zum Schrubben im Haushalt verwendet wird.

- das Blattgold auf dem Vergolderkissen sehr plan und durch Anpusten blasenfrei auflegen
- dann das Vergoldermesser so führen, dass ganz feine Streifen von 1 - 2 mm entstehen (ca. 1 - 1,5 cm lang und wie gesagt 1 - 2 mm breit). Ich habe eine Seite meines Vergoldermessers dazu etwas angeschliffen.
- dann keinen Anschußpinsel verwenden, sondern einen ganz ganz feinen Kunstmalerpinsel mit Echthaar (Rotmarder) und dünner Spitze (z.B. von einer Fachfirma wie da Vinci)
- diesen dann durch ständiges Reiben an der eigenen Haut statisch aufladen und die feinen Goldstreifen in die Rillen einfügen und sofort leicht andrücken

Eine sehr sehr langwierige und aufwändige Arbeit, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Das war es, Gruß Manfred
Schöne Grüße aus Franken
Manfred

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Erick
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Erick »

Hallo Manfred
Danke für Deine ausführliche Antwort.
Ich finde es auch gut und richtig, wenn die Holzmaserung unter der Vergoldung zu sehen ist !
Aber, ich habe schon einige Schalen aus Mooreiche vergolden lassen, Mooreiche ist ein sehr sprödes Holz und trotz größter Mühe beim schleifen, bleiben immer kleine Poren im Holz offen, diese sind dann in der Vergoldung als winzige schwarze Punkte zu sehen und das stört mich etwas.
Hast Du schon mal auf Mooreiche Blattgold aufgetragen ?
Gruß Erick
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Christoph O.
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Re: Wackelschale "Zodiac" mit Blattgold

Beitrag von Christoph O. »

Hallo Manfred,
ich danke Dir auch für die Erklärung.

Erick, hier mal mein Versuch Blattgold auf Mooreiche. Die Mooreiche war nur geschliffen und nicht grundiert.
P1080968.JPG
P1080971.JPG
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Grüße

Christoph
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