Die Veranstaltung in Plouhinec läuft.

Hier geht es zum aktuellen Beitrag.

https://www.german-woodturners.de/viewtopic.php?t=23191

Meine Arbeitsweise zur Fertigung der neuen Stiftmechaniken

Antworten
Benutzeravatar
Willi56
Beiträge: 788
Registriert: Sonntag 24. Januar 2016, 17:47
Name: Willi
Drechselbank: Killinger KM 3100SE
Wohnort: Iserlohn

Meine Arbeitsweise zur Fertigung der neuen Stiftmechaniken

Beitrag von Willi56 »

Hallo zusammen,

hier möchte ich jetzt meine Arbeitsweise zur Fertigung der 2mm TK-Stifte vorstellen. Zwei Kollegen habe ja auch schon ihre Arbeitsweise dargestellt.

Ich fertige die Stifte ohne Mandrel und ohne Gewinde in das Holz zu schneiden.

Als erstes einen Pen Blank auf 125 mm Länge zuschneiden
Nr.1.jpg


Danach den Pen Blank zwischen den Spitzen zylindrisch drechseln
Nr.2.jpg


In ein entsprechendes Futter einspannen, Stirnseite plandrechseln und Zentrierbohrung setzen
Nr.3.jpg


Anschließend eine Bohrung mit Ø 5,3mm ca. 20mm tief machen
Nr.4.jpg


Danach eine Bohrer mit Ø 5,1mm einsetzen und so tief bohren, wie die Bohrerwendel lang ist.
Nr.5.jpg


Jetzt einen längeren Bohrer mit Ø 5,1mm einsetzten und weiterbohren so lang wie die Bohrwendel ist.
Nr.6.jpg


Nun einen noch längeren Bohrer mit Ø 5,0mm einsetzen und durchbohren.
Dieses aufwendige Bohren soll verhindern, das der Bohrungen nicht verlaufen
Nr.7.jpg


Es empfiehlt sich, die verchromte Kappe auf der Messinghülse mit etwas Kleber zu fixieren.
Nr.10.jpg


Nach dem Bohren prüfe ich, ob die Mechanik sich leicht einschieben lässt und zwar bis zum Anfang des Gewindes.
Nr.11.jpg


Jetzt spanne ich mir ein Stück Restholz ein und drehe einen Zapfen an und zwar für die Seite mit der 5,3mm Bohrung
Nr.12.jpg


Den Pen Blank auf den Zapfen stecken und mit dem Mitlaufkörner mit wenig Druck fixieren. Die Spitze formen und schon die fertige Länge anzeichnen.
Nr.13.jpg


Pen Blank runternehmen und den Zapfen für die 5,0mm abdrehen.
Nr.14.jpg
Jetzt den Pen Blank mit der 5,0mm Bohrung auf den Zapfen stecken und mit dem Mitlaufkörner mit wenig Druck fixieren.
Nr.15.jpg


Jetzt das Ende formen und gleichzeitig auf Endmaß bringen.
Nr.16.jpg


Nur noch die Oberflächenbehandlung aufbringen und die Mechanik einkleben. Da die Mechanik ein M5,5 x 0,5 Gewinde hat und ich nur 5,3mm gebohrt habe, kann ich beim Einkleben die Mechanik noch mit der Hand eindrehen.
Nr.17.jpg


Nun hoffe ich, dass ich die Arbeitsweise einigermaßen verständlich dargestellt habe und wünsche euch viel Spaß beim Fertigen der Stifte egal mit welcher der bereits vorgestellten Arbeitsweisen ihr ans Werk geht.

LG
Willi,
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
der mit den Islandhunden
Jürgen Wirtz
Beiträge: 305
Registriert: Mittwoch 25. April 2018, 19:10
Name: Jürgen Wirtz
Drechselbank: Holzprofi M 320

Re: Meine Arbeitsweise zur Fertigung der neuen Stiftmechaniken

Beitrag von Jürgen Wirtz »

Guten Morgen Willi
Vielen Dank für den Arbeitsbericht . Die Schritte lassen sich sehr gut umsetzen , ich probiere es mal so aus .
LG Jürgen
Benutzeravatar
Maggus
Beiträge: 393
Registriert: Freitag 8. Januar 2021, 22:08
Name: Markus
Drechselbank: 3520B
Wohnort: Hoitlingen
Kontaktdaten:

Re: Meine Arbeitsweise zur Fertigung der neuen Stiftmechaniken

Beitrag von Maggus »

Danke für's Zeigen und Erklären!
Eine weitere Variante der offensichtlich fast unbegrenzten Möglichkeiten, diese Stifte zu machen!

Gruß,
Markus
Benutzeravatar
Derfla
Beiträge: 1123
Registriert: Freitag 29. November 2019, 13:53
Name: Alfred
Drechselbank: Killinger 1450 SE
Wohnort: Warstein

Re: Meine Arbeitsweise zur Fertigung der neuen Stiftmechaniken

Beitrag von Derfla »

Hallo, Willi,
auch von mir großer Dank für die umfangreiche Dokumentation deines Herstellungsprozesses.
In der Tat ist das Augenmerk auf die doch sehr „dünne“ und lange Bohrung wichtig. Das Verlaufen des in meinem Fall 140 mm langen 5mm Bohrers geht ganz schnell, wenn man mit der ganzen Länge direkt bohrt. Dein Weg ist mit ein paar Bohrern ohne großen Aufwand sicher gut machbar.
Eine Alternative ist die Bohrpinole mit Spannzange, aus der der Bohrer Stück für Stück „herauswachsen“ kann.
..ist finanziell nicht ohne!!! Aber vielleicht etwas für den gestern gestarteten Werkzeug-Wunschzettel…
Beste Grüße
Alfred
Benutzeravatar
Reinhue
Beiträge: 293
Registriert: Dienstag 13. Januar 2015, 19:28
Name: Reinhard Hülsmann
Drechselbank: Wivamac DB1000

Re: Meine Arbeitsweise zur Fertigung der neuen Stiftmechaniken

Beitrag von Reinhue »

Hallo Willi,
vielen Dank für den Bericht. Er ist sehr anschaulich und gut erklärt. :danke:
MfG
Reinhard
Antworten

Zurück zu „Schreibgeräte“