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Schreiber

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Heinz-Josef
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Schreiber

Beitrag von Heinz-Josef »

Hallo Männers und Frauens,

schaut mal hier http://www.stiftemacher.de/

Gruß
Heinz-Josef

(achtet mal auf die Preise)
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Drechselfieber
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Re: Schreiber

Beitrag von Drechselfieber »

Danke Heinz-Josef für den netten Link.
Jetzt frage ich mich, ob du ihn eingestellt hast damit man sich an die Preise gewöhnt :shock: !!!
Müsste viele Schreiber verkaufen, bis ich mir eine so schönen Wagen leisten kann.

Gruss Hartmut
Gruss Hartmut

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Heinz-Josef
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Re: Schreiber

Beitrag von Heinz-Josef »

Hallo Hartmut,

Ein Kollege war am Wochenende auf einem Handwerkermarkt in Bonn zu Gast und sah zufällig diesen Drechsler.
Laut Aussagen meines Kollegen hatte er einen guten Absatz. Der Wagen war umringt mit Schaulustigen und Käufern.
Man konnte sich die Mechanik und das Holz aussuchen. Dann fing er an mit der Herstellung des Schreibers und der Kunde durfte die Schaffung seines Schreibers filmen oder fotografieren.
Aber rechtfertigt das ganze drum und dran diese Preise ???
Natürlich kostet ein solcher Wagen sicherlich ein kleines Vermögen.
Aber muß man die Kosten des Wagens mit drei verkauften Schreibern wieder reinholen ???
Ich werde meine Preise jedenfalls nicht anheben.

Gruß
Heinz-Josef
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klaus-gerd
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Re: Schreiber

Beitrag von klaus-gerd »

Ich werde meine Preise jedenfalls nicht anheben
Hallo Heinz-Josef,
es ist immer die Frage,
wer etwas anbietet.
Wenn Du die Preisgestaltung davon abhängig machst,
dass Du alles in echt zusammenzählst: Holzsuche, Kaufen von Blanks, Bausätze, Fertigung,
eine vernünftige Oberfläche,
Verkaufskosten, Steuern incl. MwSt. und dann evtl noch etwas übrighaben,
damit auch die Maschinen bezahlt werden können,
dann sind diese Preise mit einem Stundenlohn von ca. 35-40 EUR netto sehr knapp ausreichend.

Gehst Du daran und sagst: ich mach es nur aus Spaß
und bietest Deinen Schreiber für 20 EUR an, obwohl der Blank schon 2 EUR gekostet hat,
der Bausatz weitere 8 EUR, Du an dem Stift nicht die Beschaffung und die Zeit der Herstellung und der Marktzeit rechnest,
dann würden Dir vom obigen Anbieter der realistisch rechnen muss und will,
mit Sicherheit keine frohen Blicke geschickt werden.

Was will man erreichen.
Will man mit Dumpingpreisen versuchen viele Schreiber an den Mann bringen,
wäre dass unser Stolz abends sagen zu können, ich habe 10 Stifte verkauft.
Ist es dann wirklich Genugtuung oder eher ein Verschleudern unserer Gabe, mit Freude und Können etwas herstellen zu können,
was nicht jeder kann.
Wäre es nicht genauso gut, nur 2 Stift verkauft zu haben , auch wenn man immer mit der Angst lebt: Hilfe ich werde gar nichts los, ich muss die Preise senken.

Ich finde es schade, dass wir Drechsler uns damit selbst preiswert machen,
so als könnten wir nur alltägliches.
Nichts anderes wird mit solchen Niedrigpreisen signalisiert.

Unter Drechslern versteht die Mehrheit der Bevölkerung immer noch eine Person, die es auf wundersame Weise fertig bringt,
Geländerpfosten gleichmäßig rund zu kriegen.
Das Drechseln aber auch nicht nur eine Kunst ist sondern auch Kunst erzeugen kann,
also etwas Außergewöhnliches, etwas Wertvolles,
dass sollte nicht in Ihrem Wert wieder dadurch zerrissen werden,
dass ich meine Arbeit selbst als preiswert darstelle und damit dem Käufer signalisiere,
dass meine Kunst denn so doll nun doch nicht ist und er nichts besonderes kauft.
Die Grenze zwischen dem, dass der Kunde meint ein preiswertes Produkt gekauft zu haben und dem,
dass er es billig erworben hat, ist schnell erreicht.

Ich kann das auch Dir so sagen, da ich auch einer von diesen "Bedenkenträgern" bin. :grin:
Werde ich etwas los, mit welchem Tiefstpreis kann ich die Scharen der Käufer anlocken,
ist es fair gegenüber den Anbietern, die richtig rechnen,
geht es gegen deren Würde.
Oder wo liegt die Grenze meiner Würde?

Es ist berichtigt zu überlegen, ob man Preise an das zu erwartende Publikum anpasst.
Schwierig wird es, wenn man an einem Markt von einem Kunden angesprochen wird,
der 1 Jahr vorher bei einem "besseren Markt" von mir einen Schreiber für 60 EUR gekauft hat
und diesen gleichen Schreiber, zwar mit anderem Holz hier nun für 25 EUR kaufen könnte.
Ich hatte besagte Preise an das zu erwartende Publikum "angepasst".
Da bleibt einem kaum ein Argument wenn der Kunde sagt, er bereue den Schreiber gekauft zu haben
da ich ihn damals als etwas einmalig Besonderes dargestellt habe.
Er fühlt sich übers Ohr gehauen.
Zu Recht. Nicht weil er damals 60 EUR bezahlt hat,
sondern weil er mit meinem "Anpassungspreis" von 25 EUR den Eindruck erfährt,
welches vermeintliche Billigprodukt er eigentlich erworben hat.

Mittlerweile habe ich mir angewöhnt (auch wenn es immer wieder neu schwer fällt)
meine Preise zwar moderat, aber nicht mehr preisgünstigst zu gestalten.

Und meine Preise bleiben bis auf ganz geringe Unterschiede durch die Holzart gleich.
Und das von Markt zu Markt. Die unterschiedlichen Marktgebühren bleiben mein Risiko, ich rechne sie nicht in die Preise ein.
Man kann das keinem "Wiederholungstäter" erklären, warum sich die Preise wandeln.
Und wenn ich dann nur 1 Schreiber verkaufe, kratzt mich dass nicht mehr.
10 Stück zu Dumpingpreisen würde mich eher verletzen.

Das gleiche System trifft zu auf Schalen, Dosen, Vasen usw.
Wenn sie einen Hauch eines Besonderen haben, sind auch sie es wert
so gesehen zu werden.

Massenware stelle ich nicht mehr aus. Das macht der türkische Olivenholzwarenhändler am Nachbarstand.

Auch zu lernen, dass man nicht mehr verkauft, nur weil der Tisch mit 100 Teilen vollgepfropft ist
und nicht mit 15 Teilen, die etwas darstellen und ihren Preis haben, war ein langer Weg für mich.

Meine Frau reist seit ein paar Jahren mit einigen Vorträgen durch Deutschland, die sie in den unterschiedlichsten Kreisen und Vereinen hält.
Diese Vorträge sind immer lebensbejahend und haben das Ziel ist, dass die Leute mit einem Lächeln nach Hause gehen.
Einer dieser Vorträge heißt: Weil ich es mir Wert bin.

Dem versuche ich zu folgen.

Und meine zwischenzeitliche Erfahrung ist: die Kunden merken dass.
Das hat als Resultat, dass einige Kunden damit abgeschreckt werden
und die anderen packen stolz auf Ihren Kauf ihren besonderen Schreiber ein.

Nicht leicht ist es, aber es geht
Liebe Grüße
KG
klaus-gerd
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Re: Schreiber

Beitrag von klaus-gerd »

hier noch ein Link.
http://www.mein-liebensteiner.de/

Dort gibt es auch die Rubrik "Preise"

Gerhard ist hauptsächlich im "Gelben" Forum bekannt.
Er ist ein sehr guter Drechsler und ein toller Mensch.
Ich habe ihn auf seiner letzten Ausstellung in Berlin besucht
und konnte mich von beidem überzeugen
Gruß
KG
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Drechselfieber
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Re: Schreiber

Beitrag von Drechselfieber »

Hallo Klaus-Gerd,

schön deinen ausführlichen Beitrag zu lesen.

Ich mach es etwa kürzer. Wer seine Kunst im Gross-Möbelhaus ersteht, ist auch nicht bereit
für Erzeugnisse des Handwerks viel Geld auszugeben.
In den Ländern, in denen Z.B. original Bilder die Wände ziehren, können Kunsthandwerker
auch gute Preise durchsetzen, siehe Skandinavien oder die USA.

"Wie so teuer?" - Ich kann es nicht mehr hören !!! Ich frage dann nur:"Wie beleidigend empfinden Sie
ein Stundlohnangebot von 50 Cent?"
Nicht die Preise der Drechsler sind das Problem, sonder unser Publikum.

Ich werde die Erlöserwartungen moderat anheben.

Gruss Hartmut
Gruss Hartmut

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Heinz-Josef
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Re: Schreiber

Beitrag von Heinz-Josef »

Hallo Klaus-Gerd,

ich habe Deinen Beitrag mit sehr großem Interesse gelesen.
Aus dieser Sicht habe ich das ganze noch nie betrachtet.
Sicher hast Du recht, wenn Du (sinngemäß) sagst: Kunst muß seinen Preis haben.
Aber sind diese Preise nicht wirklich ein wenig hoch angesetzt ?
Ich bin jetzt erst rel. kurz in der Drechslerszene und fahre hin und wieder mal auf einen Markt wo ich ausstelle, vorführe und auch verkaufe.
Oft erlebe ich folgende Reaktion: Da kommt eine Dame (gut betucht) an meinen Stand und schaut sich meine Stücke an.
Sie nimmt eine Schale aus Sipo, 300mm Durchmesser und super bearbeitet in die Hand und schwärmt, wie schön doch diese Schale ist.
Wenn sie mich dann nach dem Preis fragt und ich ihr sage, dass ich dafür 120 Euro verlange, legt sie das Stück wieder hin und sagt, dass sie die gleiche Schale bei IKEA für 5 Euro bekommt.
Das ist natürlich vollkommender Blödsinn.
Klar, ich würde meine Schale jetzt nicht billiger anbieten. Aber letztlich nehme ich sie wieder mit Heim.
So oder ähnlich geht es mir mit fast allen Erzeugnissen.

Soll ich mir jetzt einen Verkaufswagen zulegen und meine Schreiber für 400 Euro verkaufen nur weil ich der Meinung bin, das sei Kunst.
Der Wert eines Stückes wird doch letztendlich vom Auge und dem Gefühl des Käufers gebildet.
Wenn er bereit ist, dafür so viel Geld auszugeben, ist das OK.
Aber dann dürfte man kein Preisschild an seine Produkte heften.
Man müßte für das gleiche Teil mit jedem neuen Kunden einen individuellen Preis verhandeln.
Das wiedrum würde bedeuten, das man Marktforschung betreibt und danach einen Mittelwert festlegt.
Das ist aber nicht meine Strategie.
Ich freue mich, wenn ein Kunde bei mir ein Stück erwirbt und sich darüber freut.
Der Preis ist dabei sekundär.

Viele Grüße
Heinz-Josef
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Erick
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Re: Schreiber

Beitrag von Erick »

Hallo Klaus Gerd
Danke für diesen ausführlichen Beitrag !!!
Es grüßt Dich Erick
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Drechselfieber
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Re: Schreiber

Beitrag von Drechselfieber »

Hallo zusammen,

es bleibt weiter ein hartes Brot, wenn man von dem Handwerk leben muss, denn
die Möbelhäuser bieten immer wieder "Unikate" zum kleinen Preis, oder aus Metall und Plaste,
das soll auch auf Bäumen nachwachsen :wink: .
Wir Hobbydrechsler sind ja Egoisten, wir drehen nur zur eigen Freude und Selbstbestätigung :draufhaun: 8-) :? :) !!!
Also sucht eure Verkaufsargumente, allen die auf die Märkte ziehen viel Erfolg.

Für mich ist das Thema hier jetzt abgeschlossen, aber ich werde
unter dem Motto "Über den Tellerrand geschaut" auf Links ausländischer
Drechsler hinweisen, die auch Preise für ihre Werke nennen.

Gruss Hartmut
Gruss Hartmut

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Horst Hohoff
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Re: Schreiber

Beitrag von Horst Hohoff »

Hallo!

Ich finde die Preise auch ziemlich happig.
Mir hat man schon mal "vorgeworfen" ich sei
zu billig mit meinen Sachen. Ich war bisher nur einmal als
Aussteller auf einem Markt, hatte da so meine Preisideen
und habe auch ein bischen was verkauft. Mich würde daher
mal brennend interessieren, wie ihr eure Preise kalkuliert;
sowohl für Schreiber als auch für Schalen und Anderes.
Groetjes
Horst
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Erick
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Re: Schreiber

Beitrag von Erick »

Hallo
Hier ein interessanter Link http://www.delmano.com
Auf der Startseite Wood anklicken, dann Artists.
Gruß Erick
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Heinz-Josef
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Re: Schreiber

Beitrag von Heinz-Josef »

Hallo Erick,

Dieses "Zeug" ist ja mit Geld fast nicht mehr bezahlbar. Ganz, ganz große klasse %b .
Man ist ja gleich versucht, den eigenen Krempel in die Tonne zu klopfen.
Ich werde jedenfalls meine Arbeiten nochmal überdenken.
Mehr Wert auf Klasse als auf Masse legen :razz:

Wirklich eine Super-Seite.

Gruß
Heinz-Josef
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klaus-gerd
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Re: Schreiber

Beitrag von klaus-gerd »

hallo Horst,
auf Deine Frage nach den Preisen, habe ich eben den Beitrag eines Mitglieds im Gelben gelesen.
Der sagt aber nur etwas über die Zeit (Fertigung) eines Füllers aus.
Meine Zeiten sind ähnlich und das nach zig von Schreibern.
Ehrlich gerechnet muss dann noch Zeit für die "Vorarbeiten" gerechnet werden.
..... Drechseln war in ein paar Minuten vorbei aber schleifen, grundieren,
lackieren, schleifen, lackieren schleifen, polieren dauert schon... ich denk mal
reine Arbeitszeit vielleicht 2-2 1/2 Stunden.
Grundpreis ist eine Summe bei diesem Füllerbausatz von ca. 20 EUR, Portoanteil, Blank Grenadill 4-5 EUR.
Summe ca. 25 EUR

2,5 Stunden + Vorarbeit 0,5 Stunden = gütig gerechnet ca. 3 Stunden + Maschine/Strom.

Wenn ich dann für den Füller 70 EUR nehmen würde,
den Materialeinsatz von 25 EUR abziehe, habe ich einen Rest von 45 EUR.
Dieses versteuere ich bei mir mit einem Satz von ca. 30% (nach Ansatz möglicher Abschreibung der Maschinen).
Rest ist netto 30 EUR.
Das entspricht einem Stundenlohn von netto 10 EUR.

Als Vergleich: eine Reinemachefrau in der Nachbarschaft bekommt etwa diesen Lohn netto.
Da ich im Baugewerbe tätig bin weiß ich, dass ein Maurer zur Zeit 18 EUR/Stunde, ein Fliesenleger blank 20 EUR/Stunde nimmt.

Es bleibt die Frage, wo sollen wir uns eingliedern?

Es ist schwierig, ich weiß,
einen absolut begründbaren Weg der Kalkulation habe ich auch noch nicht gefunden.
Nur eins weiß ich:
Den Füller für 29 EUR anzubieten, schon allein, weil er dann attraktiv unter 30 liegt,
nur um nicht die Angst haben zu müssen, evtl. nichts verkaufen zu können,
der Preis dient allein dem,
dass man "etwas los wird", aber nicht dem, dass man etwas verkauft.

Mit welchen Preisen hast Du schon Erfahrungen gemacht?

Gruß
KG


los zu werden,
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Drechselfieber
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Re: Schreiber

Beitrag von Drechselfieber »

Hallo Erik,

die Del Mano Gallery steht schon lange auf meiner Wunschliste, aber ich schaffe es einfach nie, obwohl sie gut zur 405 und Santa Monica liegt.
Zum Glück ist es nicht der einzige Spot, der Drechselkunst anbietet. Also für den nächsten Besuch stehen das Getty Museum, die Del Mano und wie immer die Gärten der Huntington Library auf dem Plan.

Hallo Klaus-Gerd,

wer einen guten Schreiber haben will, soll auch gut zahlen, und für den Einsteiger oder die Kids mal eine geringe Zahl günstige anbieten, aber nicht als Alternative zum "Exklusiven".
Das soll man dann aber auch deutlich machen.

Gruss Hartmut
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Re: Schreiber

Beitrag von klaus-gerd »

hier noch ein Link zu Johann Deutsch,
einer "unserer" Drechselkursanbieter.
http://www.kunstdrechslerei.com/
Dort die Galerien auswählen.

Selten stellen gute Drechsler Werke mit Preisen ins Netz.
Gruß
KG
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Horst Hohoff
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Re: Schreiber

Beitrag von Horst Hohoff »

Hallo Klaus-Gerd!

Wie ich zu meinen Preisen gekommen bin, weis ich nicht mehr
so ganz genau. Ich glaube, ich habe im Forum oder bei Treffen
das eine oder andere aufgeschnappt und selbst ein wenig über-
legt. Das Ergebnis ist, daß ich Slimlines für € 15,-, Cigars in Holz
für € 25,-, in Acryl für € 30,- und Cigar Ultra für € 35,- verkaufe.
Einen Statesman Jr. Füller habe ich für € 90,- verkauft.
Dazu ist zu sagen, daß ich einiges an Bausätzen und Acrylrohlinge
in USA gekauft habe zu einem günstigeren Kurs als z.Z. Außerdem
kaufe ich so gut wie nie Holzrohlinge sondern schneide sie selbst
aus größeren Stücken.

"Beschwerden" über die Preise( zu teuer ) hatte ich noch nicht;
aber schon den Hinweis, ich sei zu billig ( von Kunden, nicht von
"Konkurrenten" ).

Bei Schalen bin ich mir noch sehr unsicher. Für den Markt, an dem
ich neulich teilgenommen habe, habe ich rein nach Bauchgefühl Preise
festgesetzt. Eine Schale aus stockiger Birke aus eigener Fällung, Größe
etwa 25 x 5 cm, habe ich für € 35,- verkauft.

Ich habe noch nie überlegt, in meine "Kalkulationen" Handwerkerstundenlöhne
einfließen zu lassen; bei meinem Arbeitstempo gäbe das astronomische
Summen.
Groetjes
Horst
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Schaber
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Re: Schreiber

Beitrag von Schaber »

Horst Hohoff hat geschrieben:Ich habe noch nie überlegt, in meine "Kalkulationen" Handwerkerstundenlöhne
einfließen zu lassen; bei meinem Arbeitstempo gäbe das astronomische
Summen.
Genau das ist einer der Knackpunkte! (Ausnahme: Schreibgeräte, weil da der drechslerische Anteil eher gering ist)
Wer jemals erleben durfte, wie schnell ein Profi drechselt, kann nicht einfach bei jeder Wald- und Wiesenschale seine eigene Zeit ansetzen! Materialkosten ja, Kreativität erst recht, aber Stundenlohn? Zumal bei jedem durch Serienproduktion und ähnliches die Arbeitsabläufe effektivierbar sein dürften, aber wer will das schon...
Nur mal so als Anregung zum Sonntag...
Gruß
Jürgen
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Re: Schreiber

Beitrag von klaus-gerd »

Wer jemals erleben durfte, wie schnell ein Profi drechselt,
kann nicht einfach bei jeder Wald- und Wiesenschale seine eigene Zeit ansetzen!
hallo Jürgen,
da bin ich genau Deiner Meinung.
Aber so etwas ähnliches
http://www.kunstdrechslerei.com/Gallery2/g_bild14.htm
hast Du auch schon gemacht.
Auch Teile, die vielleicht nicht ganz so sauber, aber die noch wesentlich aufwendiger waren.

Hast Du dann bei Deinen Teilen im Verkauf, wenn nicht Deine Stundenzahl,
so doch wenigstens die vermeintlichen schnellen Stunden eines Profis angesetzt
um auch auf 450 EUR zu kommen?

Gruß KG
(dessen teuerste Schale bislang auch nur mit 120 EUR verkauft wurde)
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Schaber
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Re: Schreiber

Beitrag von Schaber »

klaus-gerd hat geschrieben:(dessen teuerste Schale bislang auch nur mit 120 EUR verkauft wurde)
Wie bei mir...
KG,
Ich gehe nach zwei schlechten Erfahrungen nicht auf Märkte! Ich hatte mal die Gelegenheit, auf dem Soester Weihnachtsmarkt in einer Bude Sachen "dabei zu stellen". Und da gingen nur Standards - Standard-Schreiber, Normale Schalen, Flaschenverschlüsse, alles eher niedrigpreisig, trotzdem wenig verkauft. Die besseren Stücke hätte ich da eh nicht hingestellt, aus Angst vor witterungs- oder grabschbedingten Schäden.
Da ich also nur selten etwas verkaufe, kalkuliere ich den Preis nach Kreativität und Schönheit des Stücks und der finanziellen Potenz des Interessenten... :mrgreen:
Ab und zu werde ich gefragt, ob ich an einem Markt teilnehmen möchte. Bisher habe ich immer abgesagt, weil mindestens ein anderer Drechsler teilnahm und ich niemanden, der evtl. versucht, davon seine Existenz zu bestreiten, mit meinem Hobby die Preise kaputt machen möchte - Du siehst, auch ich weiß nicht, wie ich das Problemfeld zwischen Preisgestaltung, Käuferinteresse und Wunsch nach kostendeckendem Umsatz bewältigen soll, zumal ich auf einem Markt Zeit verbringe, die ich genauso gut kreativ in der Werkstatt nutzen könnte. Ich weiß nur: Lieber verschenken (was ich oft genug mache) als zu billig verkaufen!
Gruß
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Re: Schreiber

Beitrag von klaus-gerd »

hallo Jürgen,
ein wahrer Schlusssatz
Ich weiß nur: Lieber verschenken (was ich oft genug mache) als zu billig verkaufen!
Grüße zum Morgen
KG
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Re: Schreiber

Beitrag von 61op »

servus zusammen.
da dieses thema auch in der österreichischen drechslerszene und bei treffen immer wieder auftritt, habe ich, basierend auf dem österreichischen kollektivvertrag für das drechslergewerbe, versucht einen ansatz für die bewertung von drechselarbeiten zu erstellen. dabei handelt es sich um meine persönliche meinung. ich habe auch die erfahrung gemacht "was nix kostet kann auch nix wert sein". die interessierten leute sind auch bereit mehr für ein qualitativ hochwertiges produkt zu zahlen.
Bewertung von Drechselarbeiten.pdf
konstruktive kritik ist willkommen,
grüße aus österreich
otto
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Re: Schreiber

Beitrag von Heinz-Josef »

Hallo Otto,

vielen dank für diese ausführliche Kalkulation.
Für meinen Teil stelle ich fest: Wie man´s macht, macht man´s verkehrt.
Ich habe bis jetzt meine Preise nach Gefühl festgelegt.
Am besten -scheind es- man versteigert seine Werke :razz:

Viele Grüße nach Österreich
Heinz-Josef
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