Dosen-Neuling ... Fragen zum Holz

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samson1976
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Dosen-Neuling ... Fragen zum Holz

Beitrag von samson1976 »

Guten Morgen.

Ich möchte mein Repertoire auch ein wenig erweitern, und nun das Drechseln von kleinen bis mittelgroßen Dosen beginnen.
Experimentell habe ich das natürlich schon mehrfach getan.

Dazu habe ich ein paar Fragen:

Grundsätzlich verwendet man dafür ja Langholz.
Bei Dosen von 10-15 cm Durchmesser gäbe mein kl. Holzlager jedoch tendenziell schöneres Querholz her.
Spricht etwas dagegen, dieses zu nutzen?

Wenn ich Dosen mit Gewinde herstelle, wie riskant ist es, für Körper und Deckel 2 verschiedene Holzarten zu verwenden?
Verschiedene Hölzer können ja durchaus unterschiedlich auf variable Umgebungsfaktoren wie Temperatur, Feuchte, Licht reagieren.
In meiner Vorstellung könnte es dann ja passieren, dass ein Gewinde nicht mehr (oder schlecht) gängig ist, wenn o.g. Faktoren wirken.

Wie sieht es mit der gleichen Problematik aus, wenn ich zwar gleiche Holzarten verwende, jedoch, um Akzente zu setzen, z.B. den Körper in Lang-, den Deckel in Querholz fertige?

Welche Erfahrungen habt Ihr bezgl. der Nachfrage beim Kunden zum Thema Dosen?
Welche Größen laufen gut?
Welcher Verwendungszweck steht im Vordergrund?
(Ja, das ist sicherlich sehr spekulativ und variabel, vielleicht erkennt Ihr dennoch eine Käufertendenz)

Freue mich auf Antworten.

Alles Gute Euch!!!

Gruß und Dank,

der Frank
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andreas d.
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Re: Dosen-Neuling ... Fragen zum Holz

Beitrag von andreas d. »

Hallo Frank,

Querholz ist sehr sehr schwierig als Dose. Ich habe eine Dose von Lüder Baier aus Wenge in Querholz. Diese hat sich verzogen wie ein Brett vom Rand eines aufgeschnittenen Baumstammes. Wenn Du Querholz nehmen willst wäre es am Besten stehend Jahrringe zu nehmen. Was dann oftmals aber kein aufregendes Holzbild hat. Ernst Gamperl hat Dosen sowohl aus Querholz als auch Längsholz, er drechselt die meist aus Eiche im feuchten Zustand. Der Deckel ist aus dem gleichem Stück Holz wie der Dosenkörper. Wenn der Deckel und das Unterteil fertig sind werden diese zusammengespannt mit angepassten Holzstück auf dem Deckel und dem Dosenkörper und erst dann 2 - 3 Woche in der Wohnung trocknen gelassen. Der Deckel passt sich dann dem Dosenkörper im Verzug an.
Meine Empfehlung für das Anfangen mit Dosen, ein relativ günstiges Holz nehmen wie Kirsch oder Ahorn. Den Rohling rund drechseln, Deckel und Körper anzeichnen und trennen, ein wenig die Teile aushöhlen oder Bohren und dann nach Hause und nahe an die Heizung legen.
Querholz mit Gewinde halte ich für nicht sehr Gut. Ein sauberes Gewinde zu schneiden ist fast unmöglich im Querholz. Da kannst Du mal den Jan Hovens fragen was er da empfiehlt.

Gruss
Andreas
andreas d.
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Re: Dosen-Neuling ... Fragen zum Holz

Beitrag von andreas d. »

.......ach ja hab ich vergessen. Besorge Dir doch das Buch von Richard Raffen "Turning Boxes" oder von Helga Becker "Dosen drechseln" wobei ich das von Raffan etwas besser finde.

Andreas
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samson1976
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Re: Dosen-Neuling ... Fragen zum Holz

Beitrag von samson1976 »

Hallo Andreas.

Danke für Deine Infos.

Nass drechseln möchte ich nicht, da ich gerne Gewinde einarbeiten möchte.
Bei Trocknung der geschlossenen Dose und zu erwartendem Verzug, würde das wohl in Brennholz enden.

Wie sieht es mit 2 verschiedenen Hölzern im Langholz aus?
Unkritisch?

Wäre ein Deckel aus Querholz machbar, da ja meist weniger Substanz als beim Körper vorliegt.

Mein Holz lagert trocken und "warm" im Keller.

Freue mich über weitere Tips.

Gruß und Dank
der Frank
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Josch
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Re: Dosen-Neuling ... Fragen zum Holz

Beitrag von Josch »

Frank, probieren geht über studieren. :prost:
Lass uns wissen was rausgekommen ist.
Grüße vom Feierabenddrechsler Joachim
(www.feierabenddrechsler.de)
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