nasses Nussholz

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Drautaler 1
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nasses Nussholz

Beitrag von Drautaler 1 »

Hallo miteinander.

:lol: Mir ist ein wenig klitschnasses Nussbaumholz zugelaufen. :lol:
IMG_20190112_104933.jpg
IMG_20190112_104941.jpg
:kloppe: Für Querholz zu dünn. :kloppe:

Nun die Frage?

Soll ich aus der Scheibe eine Stirnholzschale machen? Der rechte Teil sieht ja gut aus.
Wenn Ja wie dünn?
Wird sie mir dann zerreißen?
Zwei drei Jahre im Ganzen trocknen lassen und Schauen wie Sie gerissen ist?
Oder einfach nur erstmal stumpf 3e, 8er oder 10er Kanteln draus schneiden.

Gruß Siegi
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Drechselfieber
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drechselfieber »

Schneide die linke Seite weg, und drehe die schale vor.
Gruss Hartmut

Nimmst du jemand mit auf deinen Weg, schau nicht auf den Reiter, sondern auf sein Pferd. Wenn dich der Reiter verlässt, kannst du das Pferd noch gebrauchen. (Buschläuferweisheit/Alaska)
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Drachenspan
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drachenspan »

Hallo,
wie Hartmut schon geschrieben hat.
linke seite wegschneiden,
allerdings würde ich dann Kanteln für Dosen und Pfeffermühlen schneiden.
Ist das grosse Teil links auf dem Bild auch noch Walnuss?
Falls ja, unbedingt vordrehen oder nass fertigdrehen....
Holzkäfer lieben nasse Walnuss.....innerhalb weiniger Wochen machen die bleistiftdicke Löcher... :-D
gruß
Drachenspan
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Drechselfieber
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drechselfieber »

Habe nicht gesehen, dass das Stück so dünn ist. Also für kleine Teile aufschneiden.
Gruss Hartmut

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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drautaler 1 »

So schweren Herzens die Platte, Stärke rund 13cm, kleingeschnitten.

60 mm x 130mm, 25mm x 120mm für Kugelschreiber,
und die rechte Ecke hatte ich 130 x 130 x 200mm für eine Kugel zurechtgeschnitten.

:evil: Die Sucht ist ein Schwein, :evil: ich konnte es nicht lassen den Kantel für die Kugel schon einmal Rund zu drehen.
Der Maserverlauf ist ungefähr 60° nicht 90° zur Stirnholzseite.

Meine Frau will schon immer dass ich Ihr einen Kerzenständer drechsle.

:kloppe: Keine falschen Gedanken Bitte. :kloppe:

Nun meine Frage? Wenn ich aus dem 12cm Durchmesser Rohling, Klitschnass einen Kerzenständer drechsle.

Was passiert damit, wenn er trocken wird?

Ein interessantes Testobjekt?

:kloppe: Den zerreißt es so oder so. :kloppe:

Trocknen lassen 3-4 Jahre und dann fertig drechseln.

:draufhaun: Ich fürchte meine Frau hat nicht so eine Geduld wie Ich. :draufhaun:

Mit freundlichen Grüßen Siegi
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Schaber
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Schaber »

Drautaler 1 hat geschrieben: Dienstag 15. Januar 2019, 23:39 :kloppe: Keine falschen Gedanken Bitte. :kloppe:
Der war gut! :.:
Siegi,
grob vordrechseln schadet nie!
Wenn´s reißt, reißt´s! Brennen tuts dann immer noch...
Versiegelung nicht vergessen! Wenn nach einem Jahr noch keine Risse zu sehen sind, kannst Du riskieren, den Kerzenständer fertig zu drechseln, vergiß dabei nicht, die Kerzenaufnahme etwas größer zu machen, das Holz ist noch nicht wirklich trocken.
Nußbaum ist in der Regel gutmütig!
Gruß
Jürgen
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Daddy
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Daddy »

Hallo Siegi,
wenn Du die lange Trocknungszeit nicht abwarten willst,
versuch es mit einer Mikrowelle.
Die von Dir angebenen Maße sollten darein passen.
Ich habe mir für diese Zwecke eine für 10€ vom Flohmarkt gegönnt.
Mit etwas Geduld geht es damit auch so - weiterführende Anleitung gibt es im WWW.
Liebe Grüsse, Heiner
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drautaler 1 »

Hallo Drachenspann,
:evil: bei dieser Witterung ist mit Holzkäferflug eigentlich nicht zurechnen. :evil:

Aber wie schleifst Du deine Oberflächen bei Nassholz? Bei einfarbigen Holz ist das ja nicht so schlimm, das Holz gleich nass fertigt zu schleifen.
Aber bei Splintholz wie Nußholz verfärbt man beim schleifen das helle Holz.

Also von diesen möglichen Methoden habe ich ja schon gelesen:

Nass Schleifen hinter her mit Wasser abspülen.
Einfach ganz normal Trocken schleifen. ( Verfärbung des hellen Holzes)
Mit Heißluft die Oberfläche antrocknen und dann Schleifen.
Das Holz ganz normal nachtrocknen lassen und dann Schleifen.

:-S Ich weiß das ist wahrscheinlich genauso eine Glaubensfrage wie Oberflächenbehandlung. :-S Aber wie machst Du das?

Ich glaube ich muß mal den viel zitierten Spruch in Angriff nehmen, :-D besuch mal einen Erfahren Drechsler in deiner Nähe. :-D

Hallo Heiner,
wenn Du das Holz in der Mikrowelle trocknest versiegelst Du trotzdem die Stirnseiten oder lässt Du das sein?

Gruß Siegi
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Daddy
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Daddy »

Hallo Siegi,
ich lass es sein.
Wenn ich frisches Holz in der Mikrowelle trockne, dann sehr vorsichtig - es soll ja nur der Holzsaft rausgetrocknet werden.
Ich weiß nicht, wie sich da eine Versiegelung (Anchorseal oder Holzleim oder Binderfarbe) verhalten würde, sicher eher kontraproduktiv.
Einfach in eine Plastikhaut eingewickelt, wiegen, 1 Minute aufheizen, rausnehmen, Plastikhaut entfernen, auf links krempeln, Werkstück abkühlen lassen, wiegen, noch mal in die Plastikhaut, 1 Minute usw. usw.
Wenn das Holz kein Gewicht mehr abnimmt, ist auch kaum noch Holzsaft drin.

Zum Wiegen nutze eine digitale grammgenaue Küchenwaage und die Plastikhäute sind beim Discounter oft in der Gemüseecke, um Frischware einzupacken.

Übrigens steht in meiner Werkstatt meine eigene Mikrowelle vom Trödelmarkt, seit ich die aus der Küche mißbraucht und verhunzt habe. B-)

Aber das Thema ist im Worldwideweb nicht neu und vermutlich auch schon bei YouTube.

Ich hoffe, daß ich Dir und anderen helfen konnte
Liebe Grüsse, Heiner
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drautaler 1 »

Hallo Heiner,

danke für Deine ausführliche Erklärung.
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Drachenspan
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drachenspan »

Hallo,
ich machs so:
den Spannzapfen lass ich dabei dran.
Dünn nass fertig drehn, nass Schleifen bis 180 , abspülen ---langsam trocknenlassen in einer Plastiktüte--die Tüte täglich wenden.
Wenn das Teil trocken ist, aufspannen- Schleifen bei stehender Maschine- umspannen und Zapfen ab....Allesklar???? :-D
Mit der Mikrowelle hab ich keine Erfahrung
Schöne Grüsse Stefan
Drachenspan
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drechselwurm »

Drachenspan hat geschrieben: Donnerstag 24. Januar 2019, 09:30 langsam trocknenlassen in einer Plastiktüte-
...mit Papiertüten habe ich sehr gute Erfahrungen.
Gruss Hubert
der BUCHMACHER
Drautaler 1
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drautaler 1 »

Hallo Stefan,

danke für deine Erklärung.
Das mit der Plastiktüte gefällt mir, habe ich aber auch noch nirgends gelesen.
Gruß Siegi
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Daddy
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Daddy »

Hallo Siegi,
mit einer Plastiktüte, täglich gewendet, kann es klappen.
Stefan hat da sicher seine Erfahrung mit dünn gedrechselten Teilen gemacht.
Die Papiertüten sind möglicherweise vorteilhafter, da die Flüssigkeit durch die Tüte nach aussen diffundieren kann.

Es geht auch mit Vordrehen und in den Spänen trocknen lassen - Ungeduldige und Neugierige schaun da sowieso täglich rein.
Wenn ich aber die Teile nass vordrechsel und sperr sie dann unter Luftabschluß in einen geschlossen Behälter (Plastiktüte, Eimer mit Deckel),
leiste ich vermutlich der Schimmelbildung Vorschub.

Aber ich hatte bei meiner Empfehlung eher an dickere Teile wie Rundlinge, bzw Penblanks.

Wichtig ist dabei auf jeden Fall die Kontrolle der Gewichtsabnahme, der Hölzerkarl aus dem Hessenlande macht das auch so.
Liebe Grüsse, Heiner
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Schaber
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Schaber »

Geduld ist auch sehr hilfreich!
Zuschneiden/Vordrechseln, Versiegeln, aktuellen Monat und Jahr draufschreiben, weglegen und erstmal vergessen.
Irgendwann ins Regal greifen, "Oh, liegt schon 5 Jahre, dürfte trocken sein" feststellen, weiterverarbeiten oder wieder zurücklegen bzw. bei Rissen dem Brennholzstapel übereignen. Dieses Gewalttrocknen hat irgendwie etwas zwanghaftes... :evil:
Gelassene Grüße
Jürgen,
der 10 Jahre alte Rohlinge liegen hat.
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Drautaler 1 »

Hallo Jürgen,

:lol: hast Du nach deinen Kauf der Stratos, auch erstmal nur auf Halde gedrechselt? :lol:

:draufhaun: Oder erstmal richtig drauflos gedrechselt? :draufhaun:

Ich habe leider noch nicht so ein Holzlager mit trockenem Holz.

Obwohl das Birnenholz lagerte auch schon eine Ewigkeit, bis ich es jetzt verarbeiten konnte.
IMG_20190105_184441.jpg
:-D Also ein trockenes Holzlager muß erst einmal wie beim Trocknen langsam wachsen. :-D

Und bis dahin wird halt vermehrt nass gedrechselt.

:.: Was ja auch sehr viel Spaß macht. :.:

Zum Thema Geduld:

:-D Den Damen zu Hause muß man ja auch was Greifbares in die Hand geben, :-D
:draufhaun: damit sie dieses günstige Hobby tolerieren :draufhaun:

Gruß Siegi
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Schaber
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Schaber »

Drautaler 1 hat geschrieben: Freitag 25. Januar 2019, 18:13 :-D Den Damen zu Hause muß man ja auch was Greifbares in die Hand geben, :-D
:draufhaun: damit sie dieses günstige Hobby tolerieren :draufhaun:
Siegi,
auch hier hilft Geduld! (Alternativ kann mann aufzählen, für welche weiteren fragwürdigen Hobbies mann sein Geld ja auch ausgeben könnte :-D )
:prost:
Jürgen
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Re: nasses Nussholz

Beitrag von Janerle1955 »

Ich habe ganz frisches Eichenholz grob vorgedrechselt, mit Spannstufe innen und Rezess. Dann in 1ltr Wasser mit 200g Salz ca. 1,5 Std gekocht. Den Rohling dann brutal auf der Heizung getrocknet und nach 2 Wochen fertig gedrechselt. Hat prima geklappt, nicht der kleinste Riss ist entstanden. Das starke salzen ist dabei wichtig.
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