Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

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Moderator: Harald

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Peter G
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Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Peter G »

Moin, moin,

fast jeder Drechsler, jede Drechslerin kennt das: in der Werkstattecke steht ein Korb oder eine Kiste, gefüllt mit Holzresten der unterschiedlichsten Art, gemeinsam ist ihnen, dass sie zu kostbar sind, um in den Ofen geworfen zu werden oder weil sie so typisch für eine bestimmte Holzart oder so untypisch für eine bestimmte Art sind. Wir lernen, dass kein Stück Holz dem anderen gleicht, auch wenn es vom selben Baum stammt. Hölzer sind wie wir drechselnden Menschen - einzigartig.
Als jüngst ein sympathischer Drechsler aus der Eifel zehn konische Rohlinge für Flaschenverschlüsse (Metall/Weichgummi) anbot, erkannte ich die Chance, meine überquellende Restkiste zu entlasten. Das ist dabei herausgekommen. Und weil wir ja alle gerne fachkundig diagnostizieren oder risikofreudig raten, benenne ich noch nicht die zehn verwendeten Holzarten.
Die Technik der Herstellung schildere ich auch noch nicht, bekenne nur, dass ich zwei Nächte habe grübeln müssen, um die Lösung zu finden. Nur soviel: Das Holz wurde nur einmal gespannt. Die Verbindung zwischen Holz und Metall sichert eine Gewindestange auf der einen Seite mit M 8 und auf der anderen mit 7,5 mm Holzgewinde.
Bei der Identifikation bitte das Foto 1-4 benennen und dann von links nach rechts.

Grüße von Peter Gwiasda
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drechselede
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von drechselede »

Guten Tag Peter,
da haste ja was feines kleines gemacht.
:.: :.: :.:
Grüße aus Königsau im schönen Kellenbachtal
Edgar
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Mr. Wood
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Mr. Wood »

Haste schön gemacht Peter :.:
Gruß aus der Eifel
Lutz
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Theodor Storm
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Josch
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Josch »

Peter, die gefallen mir sehr gut. Da ich den Schlaf gut brauchen kann im Moment, warte ich auf die Auflösung deiner Technik. :-D
Holz raten kann ich ganz schlecht, aber ich meine in Bild eins in der Mitte Schnurbaum zu erkennen und Bild 2 am Ende könnte sporige Buche oder Birke sein.
Grüße vom Feierabenddrechsler Joachim
(www.feierabenddrechsler.de)
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Faulenzer »

Die gefallen mir auch :Pokal: Ich tippe auf Restholz :-D :.:
Gruß Frank

Halbbretonischer Wusel
drmariod
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von drmariod »

Hallo Peter,

Schöne Resthölzer hast Du da verarbeitet und mich gerade dran erinnert, dass ich noch ein paar von Flaschenverschlüsse machen wollte...
Da ich aus direkter Nachbarschaft des Roten Hang in Nierstein oder der Krötenbrunnen in Oppenheim komme, eignet sich eine Flasche Wein immer als Mitbringsel bei Besuchen... Ein selbst gemachter Flaschenverschluss ist dann noch das ideale Toping!!!

Dank Corona hab ich zwar noch etwas Zeit bis Besuche wieder möglich sind, aber solche Teile nehmen ja nicht viel Platz ein 😀

Deine Stücke in der schlichten Form gefallen mir sehr gut! Gerade im 2. Foto in der Mitte... mit Markröhre und Riss. Find ich sehr passend an der Stelle.

Grüße aus der Weinregion

Der Mario
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Erick
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Erick »

Hallo Peter
Diese Metallflaschenverschlüsse solo sind nicht mein Ding, mit Deinen Resthölzern kombiniert finde ich sie aber doch gut.
Bei Foto 1 Mitte tippe ich auf Olive , bei Foto 3 Links tippe ich auf Esche geriegelt. Die anderen Holzarten kann ich auf den Fotos nicht erkennen.
Gruß Erick
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Natres
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Natres »

Josch hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 18:10 Peter, die gefallen mir sehr gut. Da ich den Schlaf gut brauchen kann im Moment, warte ich auf die Auflösung deiner Technik. :-D
Holz raten kann ich ganz schlecht, aber ich meine in Bild eins in der Mitte Schnurbaum zu erkennen und Bild 2 am Ende könnte sporige Buche oder Birke sein.
Da schliesse ich mich an bezüglich der Technik, da sich auch unter meiner Bank die zitierte "Restenkiste" findet :-D .
Bis später bei der Technik
Gruss Thomas
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rrsimmba
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von rrsimmba »

Peter G hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 15:58 dass ich zwei Nächte habe grübeln müssen, um die Lösung zu finden.
So dermaßen übermüdet solltest Du aber nicht an einer Maschine arbeiten. :-D

ich rate mal:
Bild 1 Mitte tippe ich mal (wie Erick) auf Olive.
Bild drei Mitte (blamiere ich mich total) Schlangenholz.
Bild drei rechts Mamutbaum.
Egal, schön sind sie alle!
Gruß Reiner
Peter G
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Peter G »

Liebe Holzfreunde und -innen,

wie versprochen, identifiziere ich hier die Hölzer aus meiner tiefgründigen Restekiste. Das Ziel, durch deren Veredlung auf der Drechselbank die Masse sichtbar zu verringern, habe ich nicht erreicht. Das nennt man Jammern auf hohem Niveau.

Foto 1 von links nach rechts:
+ Eiche mit einem hohen Anteil von Weißfäule im Splintbereich,
+ Ölbaum/Olive in einer geradezu typischen Textur (die es aber tatsächlich bei keinem Baum der Welt gibt, weil es ja nur einzigartige Teile der Bäume gibt),
+ Teil eines Kerns des Astes einer gewöhnlichen Fichte, beim Spalten von Anmachholz von mir aus einem größeren Stamm befreit. Das Holz duftet angenehm und hat überwallte Wunden und verharzte Zonen, die an Bernstein erinnern.

Foto 2 von links nach rechts:
+ Steineiche, hart und rissig, dennoch stabil mit ausgeprägtem Radialspiegel (Dankeschön an Hartmut!),
+ Perückenstrauch, ein wundervolles Bäumchen, das leider immer ein Zwerg bleibt und von ahnungslosen Menschen als Grünabfall geschreddert wird.
+ ganz gewöhnliche Rotbuch, von meinen Freunden aus dem Reich der Mykologie reizvoll strukturiert.

Foto 3 von links nach rechts:
+ Esche. (Ich liebe dieses Holz, weil es Eigenschaften besitzt, die vielen Menschen dauerhaft fehlen),
+ Schlangenholz. Ein Exot aus Südamerika zwischen Venezuela und Brasilien, hart und bei einem bestimmten Schnitt mit einer Oberfläche, die der Haut von Schlangen gleicht. Das Holz ist begehrt und teuer und treibt Drechsler oft in die Krise. Es reißt immer dort, wo es nicht reißen darf.
+ Wacholder, konkret Virginischer Wacholder. Dank an Jürgen Ludwig, der hier sogar den individuellen Lebenslauf dieses Baumes beschrieben hat. Vor vielen Jahren tauschte ich mit ihm einen Abschnitt dieses historisch bedeutsamen Exoten aus Sachsen-Anhalt gegen einen aromatisch duftenden Brocken einer Thujawurzel aus Nordafrika.

Fotos 3 und 4:
Süßkirsche, vermutlich eine dieser dicken Knorpelkirschen. Das Stück ist ein Teil aus der Veredlungsstelle in Mannshöhe. Die dabei von mir mit der Kettensäge geernteten und erst in Teilen verarbeiteten Hölzer haben eine wilde Maserung und Kambiumstruktur und manchmal auch Partien, die an Bernstein erinnern. Diese Teile sind anders als bei Koniferen kein Harz, sondern das sogenannte "Kirschgummi". Man findet es auch bei veredelten Pflaumen.

Es ist extrem schwierig, solche Hölzer zu bestimmen, weil sie zu klein und die Fotos von ihnen mangelhaft sind.

Schön, dass ihr Interesse gezeigt habt, findet
Peter Gwiasda


Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
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Erick
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Re: Flaschenkrönung aus der Kiste mit Restholz

Beitrag von Erick »

Hallo Peter
Es freut mich das ich zwei der Hölzer erkannt habe. Zum Perückenstrauch, dieser scheint nicht immer ein Zwerg oder ein Bäumchen zu bleiben, denn ich hatte das Glück von unserem leider viel zu früh verstorbenen Freund Jürgen - Schaber einige Stammstücke Perückenstrauch zu bekommen, Stammdurchmesser 20 cm. Zur Höhe des Baumes habe ich keine Informationen.
Äste von diesem Baum waren über 10 cm stark. Stammstücke und Äste sind stark gerissen, vorgedrehte Dosen sind trotz vorsichtiger Trocknung gerissen. Beim bearbeiten von P. entsteht ein besonderer Duft.
Gruß Erick
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