Frommia TKS 645

Hier geht es um Maschinen im Allgemeinen
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finn2012
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Frommia TKS 645

Beitrag von finn2012 »

Hallo,

ich benötige mal Hilfe.

An meiner Tischkreissäge war letzte Woche ein leichtes vibrieren zu spüren. Um die Ursache zu ermitteln habe ich zusammen mit meinem Nachbarn die Säge schrittweise auseinander gebaut. Um die Welle und die Keilriemen prüfen zu können musste der Schiebetisch und der Haupttisch sowie die Sägeblattabdeckung demontiert werden. Nach dem Abbau des Haupttisches wurden noch einige Schmiernippel sichtbar, an die man sonst nicht rankam.

Die Welle lief etwas rauh und die Keilriemen waren auch angegriffen. So viel die Entscheidung die Lager und die Riemen auszutauschen. Die Lager auszubauen war aufwendig. Nach Demontage der Riemenscheibe konnte die Welle langsam nach vorne ausgetrieben werden. Bilder habe ich leider nicht gemacht.

Gestern habe ich mit dem Zusammenbau begonnen.

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Vor einigen Jahren hatte ich in einem anderen Forum mal gelesen, wie Jockel mit Peter G die Lager an seiner Heyligenstaedt getauscht. Dabei hatte er die Welle im Gefrierfach abgekühlt und die Lager leicht angewärmt. Die Welle hatte ich auch einige Stunden im Gefrierschrank. Trotzdem musste ich mit leichten Schlägen nachhelfen das Lager auf die Welle zu bringen. Die vorhandenen Lager 6205 habe ich durch wartungsfreie Lager ersetzt. Auf dem Bild ist die Welle mit dem bereits montierten Lager auf der Sägeblattseite zu sehen.

3.jpg
Auf der Keilriemenseite befinden sich 2 Madenschrauben. Hierdurch werden 2 Distanzringe positioniert und fixiert. Aus meiner Sicht befindet sich auf der Keilriemenseite das Loslager. Das Kugellager sitzt später zwischen diesen beiden Distanzscheiben. Müssten die Madenschrauben nach dem Einbau der Welle nicht wieder entfernt werden.

4.jpg
Hier sieht man den hinteren Distanzring vor dem Einschieben. Die Madenschraube greift in die Vertiefung. Dadurch ist die Nut in der Distanzscheibe unter dem Schmiernippel

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Lager positionieren

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Zum Einpressen habe ich eine Gewindestange genutzt

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Auch die äußere Distanzscheibe wurde entsprechend positioniert und eingezogen

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Keilriemenseite

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Auf der Sägeblattseite dient ein Sprengring als Anschlag

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Welle mit Kugellager, innerer Distanzring und Distanzstück zwischen den beiden Lagern


Teil 2 folgt
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finn2012
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von finn2012 »

Teil 2
11.jpg
Einsetzen der Welle

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Um die Welle gleichmäßig einziehen zu können habe ich 2 Holzklötze angefertigt. Mittels 2 Gewindestangen konnte das in kleinen Schritten geschehen.

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Fast geschafft

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Welle komplett eingezogen

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Vordere Abdeckung Sägeblattseite. Alte Schlitzschrauben habe ich durch Inbusschrauben ersetzt.

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Prüfung Rundlauf: 1 /100 mm

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Montage der hinteren Keilriemenscheibe

19.jpg
Keilriemenscheibe handwarm angezogen


Wie bereits geschrieben stellt sich mir die Frage, ob die beiden Madenschrauben nicht entfernt werden müssen, damit sich das hintere Lager längs verschieben kann.


Viele Grüße

Uli
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jockel
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von jockel »

Hi Uli,
ist der Abstand zwischen den beiden mit Madenschrauben gesicherten Distanzscheiben evtl. etwas größer als die Lagerbreite?
Wenn ja können die Madenschrauben angezogen bleiben.
Gruß Jockel
finn2012
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von finn2012 »

Hallo Jockel,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Deine Vermutung war richtig. Zwischen den beiden Aluscheiben war noch ca. 3 mm Luft. Nachdem ich die Riemenscheibe noch etwas angezogen habe verschob sich das Lager noch bis auf die Distanzhülse.

Allerdings vibriert die Maschine immer noch. An der Maschine ist ein Dietz Motor mit Bremse verbaut. Ich denke da muss ich den Motor mal ausbauen und zum Fachmann bringen.

Viele Grüße

Uli
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Drechselwurm
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von Drechselwurm »

Moin Uli,
Willi kennt einen Profi für die Motoren.
Konnte mir auch erfolgreich helfen.
Frag doch mal nach.
Gruss Hubert
der BUCHMACHER
jockel
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von jockel »

Hallo Uli,
zur Eingrenzung der Vibrationen kannst du den Motor ohne Keilriemen betreiben.


Gruß Jockel
finn2012
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von finn2012 »

Hallo,

ich wollte euch noch das Ende der Geschichte erzählen.

Eigentlich wollte ich den Motor zu dem Spezialisten von Willi bringen, aber dann hat es mich in den Fingern gejuckt.

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Teil 2 folgt
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finn2012
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von finn2012 »

Teil 2
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16.jpg

Der Hinweis von Jockel war gut den Motor mal alleine laufen zu lassen. Ein Teil der Vibrationen kam vom Motor.

Jetzt läuft die Maschine wieder einwandfrei

Viele Grüße

Uli
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Drechsler
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von Drechsler »

Hallo Uli ,
jetzt hast du es zwar schon gemacht aber trotzdem oO :
Die Kunststoffdichtungen ( 2RS ) von Kugellagern sind zwar "dicht" , aber haben im Vergleich zu Stahldichtungen ( ZZ ) - die ich genommen hätte - einen enormen Reibungswiderstand der sich bei höherer Drehzahl durch starke Erwärmung bemerkbar macht . Auch können 2RS Lager deshalb nicht mit so hohen Drehzahlen betrieben werden .
Das ist kontraproduktiv ( und CO2 intensiver , wie man heute so sagt :evil: ) . Außerdem hätte ich Bedenken das es z.B. dazu führen kann das die Kugellagerpassungen schneller "ermüden" :-P , und anfangen auf dem Lagersitz zu rutschen und dann recht schnell den Lagersitz der Motorwelle/Spindel ruinieren . Hier noch ein Link fürs nächste Lagerwechseln :
https://www.kugellager-express.de/Infos ... Dichtungen
Grüße
Andreas
finn2012
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von finn2012 »

Hallo Andreas,

vielen Dank für den Hinweis. Da habe ich wieder etwas gelernt.

Mich ärgert, das ich extra mit den alten original Lagern zum Fachhändler vor Ort gegangen bin um neue Lager zu kaufen. Die jetzt eingebauten habe ich erhalten.

Wie hoch ist die von Dir beschriebene Gefahr, das sich die Lager auf der Welle erwärmen und die Welle schädigen?

Viele Grüße

Uli
Drechsler
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von Drechsler »

Hallo Uli ,
wegen den Rutschen würde mir da jetzt nicht so viel Gedanken machen , jetzt sind halt die Kunststoffdichtungen eingebaut , es kommt wärmetechnisch auch vor allen auf die Motordrehzahl an . Ich habe bei dem Motor meiner Geiger vor 1/2 Jahr die Lager kaum von der Welle abbekommen , das ist bei Motoren konstruktiv schon eine stramme Presspassung .
Es war mehr ein theoretischer Einwurf zu dem ich auch deshalb gekommen bin : Ich hatte für die Spindel einer Geiger G 25 ein Schulterlager 7212 B / 2RS gekauft , da ich zwei Schulterlager gegeneinander verspannen wollte und links kein offenes Lager verbaut werden kann :
https://www.hug-technik.com/shop/produc ... 22-mm.html
Das Kugellager mit Kunststoffdichtung hatte ich zum Glück vorher bei 3000 Upm im Leerlauf getestet und es wurde ...kochend heiß :red: , es wurde ja auch wegen der Kunststoffdichungen eine niedrigere Höchstdrehzahl angegeben .
Ich habe dann doch wieder links ein 6212 c3 ZZ eingebaut wie von Geiger ja auch angegeben . ( Das 6212 c3 ZZ Lager kloppe ich immer so nach 15 Jahren langsam kaputt bzw. es wird laut weil ich Resthölzer von links aus den Spundfuttern schlage und damit das 6212 über Gebühr belaste .)
Viele Grüße
Andreas
PS. : Ich bin auch nur ein Hobbymetaller , vielleicht gibt es ja noch einen Kommentar von Profimetallern .
jockel
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Re: Frommia TKS 645

Beitrag von jockel »

Hallo Uli,
freut mich dass ich helfen konnte!

Mach dir wegen der Gummidichtungen keine Sorgen.
Der Einwand von Andreas ist ist deinem Fall völlig unberechtigt und trifft auf einen Motor 3000UpM nicht zu.
Die Genzdrehzahl z.B. für ein 6206 2RS liegt bei 6700 UpM. Ergo mit deinem 3000 UpM Motor bist du sehr weit drunter.

Die Wärmeentwicklung eine Lagers ist von vielen Faktoren abhänging unter anderem:
-Fettmenge
-Passungen
-Vospannung
-Abdichtung

Gruß Jockel
P.S. @ Andreas dein 6212 hat in 2RS Ausführung eine Grenzdrehzahl von 3500-4000UpM da bist du schon recht nahe dran, desweiteren nehme ich an du hast keinen (wie vom Hersteller vorgeschriebenen!) Fettverteilungslauf gemacht. Wenn dann noch die Passung zu stramm ist muss das Lager natürlich warm werden.
Kochend heiß ist für micht jetzt auch keine Angabe mit der ich etwas anfangen kann.
Viele schreien schon bei 50-60 Grad heißem Wasser das sei kochend heiß...
Alles unter 110°C ist kein Problem für ein gutes Kugellager!
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