Für die Betreuung der Stammtischhütte werden noch Mitmacher gesucht.

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Vorbereitung Stammholz

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caisarion
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Vorbereitung Stammholz

Beitrag von caisarion »

Hallo Forum,

bin wohl bei einem Problem angelangt auf das wohl fast jeden Drechselanfänger früher oder etwas später stößt.

Das Holz wird knapp !!!!!!

:baum: :saege: :baum: :saege:

Um dieses Problem mittelfristig zu beseitigen bin ich zu unserem Förster und habe auch recht günstig ganze Stämme bekommen können (2*Esche 40-50cm je 6m lang 1* Rotbuch 30-40cm 6m und einen Kirchbaum 50cm-40cm 14 Meter). Weiter habe ich im Garten noch einen großen Nußbaum (so alt wie ich) der gefällt werden muss (Januar) da er zu groß geworden ist. Jetzt stehe ich vor dem Problem wie Lager ich das Holz ein? Z.Z. liegt das Holz noch im Wald. In meinem jugendlichen Leichtsinn stelle ich mir vor die Stämme in ein kleines Lohnschnittsägewerk zu schaffen und ein ca. 3cm starkes Kernbrett rausschneiden zu lassen, die Halbstämme auf ca. 3m zu kürzen, die Stirnseiten zu versiegeln (Weißleim oder Paraffinöl) und die nächsten Jahre unter Dach einzulagern. Spricht irgendetwas gegen dieses Vorgehen? Oder wäre es besser statt Halbstämmen Bohlen schneiden zu lassen?
Kann auch versuchen einen Teil vorzudrechseln, habe aber bei meinem Ahorn schlechte Erfahrungen damit gemacht, hat ein wunderbares Holzbild (Kern ist rötlich aber bedeutend feuchter), hat durch die unterschiedliche und unsymmetrische Dichte aber eine gewaltige Unwucht. Da ich diese mit meinem PKW holen musste sind die Stücke bedeutend kleiner (60cm) und ich werde diese mit der Kettensäge teile. Stirnseiten wie beschrieben behandeln und das beste hoffen.
Weiter habe ich noch Zugriff auf Robinienstämme und dünne Eiben (ca. 15cm), ist bei diesen Harthölzern etwas besonders zu beachten?

Vielen Dank im voraus
Phillip
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Erick
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Re: Vorbereitung Stammholz

Beitrag von Erick »

Hallo Phillip
Sicher bekommst Du jetzt viele Ratschläge, von mir nur zwei, die Stämme in Bohlen einschneiden zu lassen ist eine gute Idee.
Wenn ich viel frisches Holz hatte, habe ich z. B. von Dezember bis März nur Schalen und Teller vorgedreht, und Kanteln gesägt, mit der Bandsäge. Ich habe jeden Tag nur soviel Holz vom Stamm abgesägt, wie ich an einem Tag schaffen konnte Dinge daraus vorzudrehen. Die Schnittstelle am Stamm habe ich immer mit einem blauen Sack überzogen , damit dort keine Risse entstehen.
Gruß Erick
caisarion
Beiträge: 28
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Re: Vorbereitung Stammholz

Beitrag von caisarion »

Hallo Eric,

vielen Dank für deine Tipps !!!

Viele Grüße
Phillip
24er
Beiträge: 15
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Re: Vorbereitung Stammholz

Beitrag von 24er »

Meinen eigenen Erfahrungen nach (Schleswig-Holsteiner Klima!) ist Esche ziemlich unkritisch. Wenn man die Schnittenden mit Frischhaltefolie abdichtet (diese 0815 Küchenfolie) kann man sie wochenlang so lagern, ohne dass sie reißt. Man muss allerdings auf Schimmelbildung achten, wenn es feucht ist. Dann kann man sie in Ruhe weiter verarbeiten.
Buche säge ich erst einmal auch nur in ganze Stammscheiben. Die lagere ich dann einfach so, ohne jede Behandlung, erst einmal etwa 1 Jahr lang ein, möglichst kühl, also nicht unterm Dach. Ich staple die Scheiben so, wie ich gesägt habe, senkrecht übereinander ein. Ich habe dafür einen offenen Schuppen. Nach dem ersten Jahr sind dann an den Schnittstellen Risse sichtbar, die aber nur wenige Zentimeter tief sind. Die Schneide ich ab und dann den Kern heraus, so dass 2 „Halblinge“ entstehen. Die drehe die dann vor und lasse die Schüsseln trocknen, auch wieder im Schatten. Früher habe ich Buche auch mit Anchorseal eingestrichen und dann eingelagert. Das habe ich aber aufgegeben, da ich zum zuvor beschriebenem Verfahren keinen oder kaum Unterschiede feststellen konnte. Bei längerer Lagerung würden die Risse sich natürlich deutlich tiefer ausbilden.
Für Kirsche habe ich noch kein zuverlässiges Verfahren gefunden. Ich habe auch gerade wieder eine eingelagert, und hoffe auf möglichst wenig Ausschuss. („Halblinge“ ohne Kern, mit viel Anchorseal versiegelt auf der Ostseite des Schuppens ganz unten eingelagert).
Ganz grundsätzlich habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, das Holz im Frühling und im späten Herbst umzulagern.
In der kalten Jahreszeit darf es gerne viel Luft bekommen, es trocknet ja eh kaum oder langsam. In der warmen Jahreszeit sollte es Bodennähe im Schuppen liegen, um nicht zu warm zu werden und auch weniger durchlüftet werden.
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