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Französische Metallsteine??

Verfasst: Montag 27. Juli 2020, 20:20
von Touchma
Hallo zusammen,

Ich bin gerade im Urlaub in der Normandie. Die Kids spielen an den Stränden natürlich mit den vielen Steinen. Dabei ist mir aufgefallen, dass einige Steine anders klingen als normal. Wenn die auf andere Steine fallen, klingt das so als ob ein Schraubenschlüssel runterfällt, richtig metallisch.
Habe mal ein paar davon mitgenommen:
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Vielleicht kennt ja einer der erfahrenen Frankreichfahrer diese Steine und kann mir weiterhelfen was das ist?

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Montag 27. Juli 2020, 20:31
von bioschreiner
Hi Stefan,

Ich vermute mal,daßer sich um mit Kalk überkrustete Feuersteine / Flint handelt.
Wenn Du sie zerbrichst und innen ist es grünlich, oder in seltenen Fällen rot, ist es fas sicher.

Grüße in die Normandie
Bio
uwe

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Montag 27. Juli 2020, 22:08
von Peter G
Hallo Stefan,

Uwe hat richtig erkannt, dass es sich um Flintsteine handelt. Durch geschicktes Abschlagen haben unsere Vorfahren vor drei-, viertausend Jahren extrem scharfe Spitzen für Pfeile und Messer und andere Werkzeuge gefertigt, die unseren heutigen HSS-Werkzeugen ebenbürtig sind. Sammle mal ein paar Steine, übe das Abschlagen mit einem Basaltstein und baue dir unter Verwendung von Birkenpech (oder dickflüssigem Sekundenkleber) einen neolithischen Schaber zum Drechseln. Das funktioniert, wie Experimental-Archäologen bewiesen haben.

Viel Erfolg wünscht Peter Gwiasda (und bitte das Ergebnis zeigen!)

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Dienstag 28. Juli 2020, 00:03
von PaRay
Servus Stefan,

ich hätte da noch eine andere Idee. Heute vor 76 Jahren ist die große Befreiungsarmee in der Normandie gelandet. Das war auch eine große Materialschlacht, bei der viel Eisen liegen geblieben ist. Vielleicht hast du da, vom Meerwasser erodiert und mit Kalk überzogene, Reste von damals gefunden?

Das ist natürlich rein spekulativ.

Schönen Urlaub noch und bleibt gesund
Paul

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Dienstag 28. Juli 2020, 08:53
von kerouer
Hallo Stefan,

Das ist silex.

Grüße

Pascal

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Dienstag 28. Juli 2020, 12:34
von Erick
...... den Begriff Silex kannte ich nicht , Wikipedia sagt , Feuerstein
Erick

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Dienstag 28. Juli 2020, 14:09
von Drechselwurm
Feuerstein, auch Flint oder Silex, ist ein Kieselgestein und besteht nahezu ausschließlich aus Siliziumdioxid. Das Siliziumdioxid liegt hierbei in Form von sehr feinkörnigem Quarz und Mogánit und/oder in Form von Opal vor. Wikipedia


Gruß

Hubert

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Dienstag 28. Juli 2020, 20:19
von Touchma
N‘Abend zusammen,

Dank Eurer Hinweise weiß ich nun, dass ich Flintsteine gefunden habe! %b

Paul, Eisenreste vom D-Day kann ich ausschließen, wenn diese Steine absplittern, kommt eine grünlich schimmernde Steinfläche zum Vorschein, kann man auf meinen Fotos auch sehen, glaube ich zumindest :-S

Peter, das finde ich ja echt interessant mit den vorzeitlichen Drechselwerkzeugen. Bisher kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen wie das von statten gehen soll, aber Versuch macht ja bekanntlich kluch :evil:
Bei unseren letzten zwei Strandtagen am Donnerstag und Freitag werde ich also Flintsteine sammeln gehen.

Beste Grüße aus der sonnigen Normandie,
Stefan

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Mittwoch 29. Juli 2020, 18:42
von kiel-holz
Hallo,
warum willst Du Deinen Urlaubskoffer mit Steinen aus der Normandie beschweren?
Flintsteine gibt es überall.
Ich habe natürlich den Vorteil, nur winzige Kilometer fahren zu müssen, um am steinübersäten Ostseestrand haufenweise Flintsteine zu finden, ungefähr jeder fünfte ist ein solcher.
Aber auch im Landesinnern sind z.B. Kiesgruben lohnende Suchgebiete.

Dennoch kann natürlich Steinesuchen zum Virus wachsen.

Noch schöne Urlaubstage

Es grüßt
Günter

Re: Französische Metallsteine??

Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 22:12
von Nikel
Hallo Stefan,
in der Ausgabe 3/2005 der Zeitschrift Drechseln gab es einen Artikel über das Drechseln mit Werkzeug aus Feuerstein mit einer neolithischen Bernsteinbank. Christoph Backwinkel berichtet dort über den dänischen Edelsteinschleifer Gorm Jessen, der eine Bernsteinbank mit Flitzbogenantrieb rekonstruiert hat und darauf mit Flintschabern Bernsteinperlen herstellt.
LG
Peter