Französische Metallsteine??

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Touchma
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Französische Metallsteine??

Beitrag von Touchma »

Hallo zusammen,

Ich bin gerade im Urlaub in der Normandie. Die Kids spielen an den Stränden natürlich mit den vielen Steinen. Dabei ist mir aufgefallen, dass einige Steine anders klingen als normal. Wenn die auf andere Steine fallen, klingt das so als ob ein Schraubenschlüssel runterfällt, richtig metallisch.
Habe mal ein paar davon mitgenommen:
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Vielleicht kennt ja einer der erfahrenen Frankreichfahrer diese Steine und kann mir weiterhelfen was das ist?
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Viele Grüße aus dem Münsterland,
Stefan

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bioschreiner
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von bioschreiner »

Hi Stefan,

Ich vermute mal,daßer sich um mit Kalk überkrustete Feuersteine / Flint handelt.
Wenn Du sie zerbrichst und innen ist es grünlich, oder in seltenen Fällen rot, ist es fas sicher.

Grüße in die Normandie
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Peter G
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von Peter G »

Hallo Stefan,

Uwe hat richtig erkannt, dass es sich um Flintsteine handelt. Durch geschicktes Abschlagen haben unsere Vorfahren vor drei-, viertausend Jahren extrem scharfe Spitzen für Pfeile und Messer und andere Werkzeuge gefertigt, die unseren heutigen HSS-Werkzeugen ebenbürtig sind. Sammle mal ein paar Steine, übe das Abschlagen mit einem Basaltstein und baue dir unter Verwendung von Birkenpech (oder dickflüssigem Sekundenkleber) einen neolithischen Schaber zum Drechseln. Das funktioniert, wie Experimental-Archäologen bewiesen haben.

Viel Erfolg wünscht Peter Gwiasda (und bitte das Ergebnis zeigen!)
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PaRay
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von PaRay »

Servus Stefan,

ich hätte da noch eine andere Idee. Heute vor 76 Jahren ist die große Befreiungsarmee in der Normandie gelandet. Das war auch eine große Materialschlacht, bei der viel Eisen liegen geblieben ist. Vielleicht hast du da, vom Meerwasser erodiert und mit Kalk überzogene, Reste von damals gefunden?

Das ist natürlich rein spekulativ.

Schönen Urlaub noch und bleibt gesund
Paul
Was sich spannen lässt, geht auch zu drechseln :-D
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kerouer
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von kerouer »

Hallo Stefan,

Das ist silex.

Grüße

Pascal
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Erick
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von Erick »

...... den Begriff Silex kannte ich nicht , Wikipedia sagt , Feuerstein
Erick
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Drechselwurm
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von Drechselwurm »

Feuerstein, auch Flint oder Silex, ist ein Kieselgestein und besteht nahezu ausschließlich aus Siliziumdioxid. Das Siliziumdioxid liegt hierbei in Form von sehr feinkörnigem Quarz und Mogánit und/oder in Form von Opal vor. Wikipedia


Gruß

Hubert
Gruss Hubert
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Touchma
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von Touchma »

N‘Abend zusammen,

Dank Eurer Hinweise weiß ich nun, dass ich Flintsteine gefunden habe! %b

Paul, Eisenreste vom D-Day kann ich ausschließen, wenn diese Steine absplittern, kommt eine grünlich schimmernde Steinfläche zum Vorschein, kann man auf meinen Fotos auch sehen, glaube ich zumindest :-S

Peter, das finde ich ja echt interessant mit den vorzeitlichen Drechselwerkzeugen. Bisher kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen wie das von statten gehen soll, aber Versuch macht ja bekanntlich kluch :evil:
Bei unseren letzten zwei Strandtagen am Donnerstag und Freitag werde ich also Flintsteine sammeln gehen.

Beste Grüße aus der sonnigen Normandie,
Stefan
Viele Grüße aus dem Münsterland,
Stefan

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kiel-holz
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von kiel-holz »

Hallo,
warum willst Du Deinen Urlaubskoffer mit Steinen aus der Normandie beschweren?
Flintsteine gibt es überall.
Ich habe natürlich den Vorteil, nur winzige Kilometer fahren zu müssen, um am steinübersäten Ostseestrand haufenweise Flintsteine zu finden, ungefähr jeder fünfte ist ein solcher.
Aber auch im Landesinnern sind z.B. Kiesgruben lohnende Suchgebiete.

Dennoch kann natürlich Steinesuchen zum Virus wachsen.

Noch schöne Urlaubstage

Es grüßt
Günter
Nikel
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Re: Französische Metallsteine??

Beitrag von Nikel »

Hallo Stefan,
in der Ausgabe 3/2005 der Zeitschrift Drechseln gab es einen Artikel über das Drechseln mit Werkzeug aus Feuerstein mit einer neolithischen Bernsteinbank. Christoph Backwinkel berichtet dort über den dänischen Edelsteinschleifer Gorm Jessen, der eine Bernsteinbank mit Flitzbogenantrieb rekonstruiert hat und darauf mit Flintschabern Bernsteinperlen herstellt.
LG
Peter
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